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Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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Herzen um 25 Prozent. Die Transfette erhöhen auch das Risiko, kinderlos zu bleiben, wie eine neue amerikanische Studie ergab.
    Kinder und Jugendliche leiden zudem durch Fast Food oft unter einem Zinkmangel - was schädlich ist fürs → Gehirn , namentlich für die Entwicklung der Nervenzellen und die Ausbildung von Synapsen. Als Ursache für Zinkmangel gilt, dass durch Fast Food aufgrund des hohen Phosphatanteils Zink gebunden werde. »Fast Food verändert das Gehirn wie Tabak oder Heroin«, meldete Anfang 2003 das Wissenschaftsmagazin New Scientist . Manche Wissenschaftler glauben, wie das Magazin berichtete, dass durch die darin enthaltenen Zucker und → Fette manche Areale im Gehirn beeinflusst werden wie durch Drogen.
    Die Rohstoffe für Fast Food, vor allem das Tierfutter fürs Rindfleisch, aber auch der Zucker für die → Soft Drinks , werden durch staatliche Zuschüsse an Landwirtschaft und Food-Konzerne seit Jahren künstlich verbilligt. Dadurch fördert der Staat den Fast-Food-Konsum - mit Erfolg: Gerade arme US-Bürger haben keine Wahl, sie müssen die billigen Schnell-Menüs essen. Jeder vierte Amerikaner geht jeden Tag in eine Fast Food-Filiale. In Deutschland kommen jeden Tag 1,92 Millionen Menschen in die McDonald’s-Filialen; im Durchschnitt gibt jeder Bundesbürger dort im Jahr knapp 31 Euro
aus. McDonald’s richtet sich mit seiner → Werbung und mit Aktionen wie Kindergeburtstagen auch an Kinder und Jugendliche. Wie oft die allerdings in die Filialen kommen, behält die Firma für sich: »Das wird nicht veröffentlicht«, sagt eine Unternehmenssprecherin.

Fertignahrung, Fertiggerichte
    Fertignahrung (»Convenience-Kost«) erfreut sich großer Beliebtheit, weil sie einfach und bequem zuzubereiten ist. Bei Nahrungsexperten und Medizinern wird sie indessen kritisch gesehen, weil ihr häufig Nährstoffe fehlen und sie zudem mit vielen chemischen → Zusatzstoffen belastet ist. Der zunehmende Verzehr solcher Fertigprodukte geht einher mit der Ausbreitung von → Übergewicht und Fettleibigkeit, einem erhöhten Risiko für die Zuckerkrankheit → Diabetes sowie Herzleiden und Krebs.
    Als Pionier der Fertignahrung gilt der Schweizer Julius Maggi: Seit 1882 experimentierte er mit Trockensuppe, 1886 erfand er seine erste Fertigsuppe. Berühmt wurde seine Maggi-Würze, dessen Fläschchen er eigenhändig entwarf. Schon Maggi verstand es, den Absatz mithilfe von → Werbung anzukurbeln. Berühmtester Werbetexter der Firma war der Dichter Frank Wedekind. Sein bekanntestes Maggi-Gedicht:
    Was dem Einen fehlt,
das findet In dem Andern sich bereit;
Wo sich Mann und Weib verbindet,
Keimen Glück und Seligkeit.
Alles Wohl beruht auf Paarung;
Wo dem Leben Poesie
Fehle Maggi’s Suppen-Nahrung
Maggi’s Speise-Würze nie!
    In jener Frühzeit der Fertignahrung waren die schnell zuzubereitenden Gerichte ein Segen für die arbeitenden Massen. Mit wachsendem
Anteil am Gesamtverzehr steigt allerdings das Risiko für die Gesundheit. Vor allem in den Entwicklungsländern wird der Trend von den Gesundheitsexperten kritisch verfolgt, weil der Übergang von der natürlichen zu der fabrikmäßig erzeugten Nahrung (engl. → Nutrition Transition) schwerwiegende gesundheitliche Folgen hat. In den Industrieländern versuchen Ernährungsberater, oft im Auftrag der Krankenkassen, die Patienten zur naturnäheren Nahrung zu bewegen, mit eingeschränktem Erfolg.
    Die Fertignahrung muss im → Supermarkt widernatürlich lange halten, was den Einsatz von gesundheitlich problematischen Zutaten wie → Aromen , → Farbstoffen , Geschmacksverstärkern und → Konservierungsstoffen zur Folge hat. Viele davon sind → Designerstoffe , die es in der wirklichen Natur gar nicht gibt. Sie wurden speziell für die Bedürfnisse der Nahrungsindustrie »maßgeschneidert«, wie es im Fachjargon heißt. Die Vielzahl der zusätzlichen Inhaltsstoffe und die komplexen Wege ihrer Herstellung stellen für den menschlichen Körper häufig eine Überforderung dar. Eine wachsende Zahl von Menschen zeigt Unverträglichkeitsreaktionen. Das Bundesgesundheitsblatt warnte daher vor Fertiggerichten: »Der Genuss von Lebensmitteln, die nicht selbst zubereitet werden, stellt für Allergiker ein nicht kalkulierbares Risiko dar.«
    Doch die → Allergien sind nicht die einzigen gesundheitlichen Probleme, die mit den industriellen Zusätzen in der Nahrung zunehmen. Geschmacksverstärker wie etwa → Glutamat stehen in Verdacht, zu Krankheiten, wie →

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