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Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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Stoffe besonders leicht herausgelöst werden.
    Als die Zeitschrift Öko-Test Fischkonserven analysieren ließ, waren ausnahmslos alle untersuchten Büchsen hormonell belastet. Nach einer kubanischen Studie fand sich → Bisphenol A auch in Thunfischdosen. Bei Fisch in Dosen wurde auch schon Biphenol-A-Diglycidylether (BADGE) nachgewiesen, unter anderem in Konserven mit Sardellenfilets und Muscheln. Büchsen mit Aufreißdeckeln enthielten besonders viel BADGE in der Beschichtung, da es die Deckel elastischer macht.

Fläschchennahrung
    Siehe Säuglingsnahrung

Flüssigrauch
    Flüssigrauch aus dem Kübel ersetzt heute oft das klassische Räuchern in der Räucherkammer. Dabei werden Würstchen und Schinken, aber auch Fische mit einer braunen Flüssigkeit geduscht oder darin gebadet. Die Hersteller argumentieren mit erhöhter Umweltfreundlichkeit und geringeren Emissionen durch die Rauchduschen. Lebensmittelbehörden machen indessen auf erhöhte Gesundheitsrisiken aufmerksam, zumal Flüssigrauch und auch andere → Raucharomen weitverbreitet sind, auch in Knabbersachen, Saucen, → Fertiggerichten . Über das genaue Ausmaß der Belastung wissen allerdings weder Behörden noch Herstellerfirmen Bescheid.
    Ursprünglich war Flüssigrauch in Deutschland verboten. Der deutsche Bundesrat hatte noch 1991 das Feuchträuchern zu blockieren versucht. Flüssigräuchern, meinte der Bundesrat damals, sei »aus
Gründen des Gesundheitsschutzes der Verbraucher bedenklich« (Drucksache 428/1/91). Die Konsumenten würden durch den Rauchgeschmack auf eine entsprechende Haltbarkeit schließen, die aber »ohne klassische Räucherung nicht mehr unbedingt gegeben ist«. Diese Irreführung der Würstchenfreunde und Fischfans fand die Europäische Union hingegen nicht so schlimm. Im Jahre 2002 schlug die EU-Kommission vor, die europäischen Vorschriften für derlei Raucharomen zu harmonisieren, selbstverständlich unter strenger Berücksichtigung des Gesundheitsschutzes, aber auch auf eine Weise, die »nicht zu Beeinträchtigungen des bestehenden Marktes für Raucharomen führen« wird, wie es in dem EU-Papier 2002/0163 heißt. Mittlerweile hat die Europäische Union den Rauch aus dem Kübel erlaubt, sofern er nicht gesundheitsschädlich ist.
    2009 hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit → EFSA jedoch Gesundheitsbedenken angemeldet: Sie hatte in Tierversuchen Lymphknotenerkrankungen und Erbgutschäden festgestellt. Die Effekte seien zwar erst in höherer Dosis aufgetreten, doch angesichts der weiten Verbreitung der Stoffe seien Gesundheitsbedenken angebracht.

Folsäure
    Folsäure ist das einzige Vitamin, bei dem unter Experten bisher weitgehende Einigkeit herrschte über die nötige Versorgung mit zusätzlichen Gaben (»Supplementierung«). In den USA und Kanada ist sogar die Anreicherung von Getreideprodukten mit Folsäure gesetzlich vorgeschrieben. Als Argument galt bisher die Gefahr, dass Kinder durch Folsäuredefizit mit einem sogenannten Neuralrohrdefekt (»offener Rücken«) zur Welt kommen. Mittlerweile werden allerdings kritische Stimmen lauter, die auf fehlenden Nutzen und bedenkliche Nebenwirkungen durch zusätzliche Folsäuregaben, etwa ein möglicherweise erhöhtes Krebsrisiko sowie erhöhte Asthmaraten, aufmerksam machen.
    Folsäure gehört zu den B-Vitaminen und ist wasserlöslich. Sie ist überaus anfällig gegen Säuren, → Sauerstoff , Licht und Hitze. Beim Kochen
und Braten und bei industrieller Verarbeitung betragen die Verluste bis zu 100 Prozent. Die moderne → Supermarkt-Nahrung enthält daher kaum noch Folsäure. Durch bestimmte → Antibiotika sowie Antibabypillen und andere → Hormonpräparate wird die Gefahr eines Folsäuremangels weiter erhöht. Der Tagesbedarf liegt bei 400 Mikrogramm, für Schwangere und Stillende bei 600 Mikrogramm. Einen erhöhten Folsäurebedarf haben nach Expertenmeinung Krebs- und Dialysepatienten, Drogenabhängige und Menschen, die sich häufig → Diäten unterziehen. Folsäure ist wichtig für die Produktion der roten Blutkörperchen und fürs Immunsystem. Auch das → Gehirn braucht Folsäure, zur Produktion des Botenstoffs Noradrenalin. Wichtig ist sie zudem beim Schutz vor Arteriosklerose und, bei Neugeborenen, vor jenem Neuralrohrdefekt.
    Die zusätzliche Einnahme von Folsäure galt bisher als unbedenklich, fast zwingend sogar für Schwangere. Zahlreiche Wissenschaftler empfahlen, am besten schon vor der Empfängnis täglich 0,4 Milligramm des wichtigen B-Vitamins

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