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Die Ernaehrungsfalle

Titel: Die Ernaehrungsfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Ulrich Grimm
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Pet Foods beispielsweise musste kurz vor Weihnachten 2005 große Mengen Hundefutter zurückrufen, wegen Befalls mit Aflatoxin, einem Gift, das vom Schimmelpilz »Aspergillus flavus« produziert wird (→ Heimtierfutter ). Die Firma war gezwungen, vor ihrem eigenen Futter zu warnen. »Wenn Ihr Haustier Symptome wie Müdigkeit zeigt, Faulheit oder Lethargie, kombiniert mit Fressverweigerung, gelblicher Färbung von Augen und Zahnfleisch, starkem oder blutigem Durchfall, dann suchen Sie bitte unverzüglich Ihren Tierarzt auf«, so die Pressemitteilung, die über die amerikanische Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde Food and Drug Administration (FDA) verbreitet wurde. Da waren in Amerika schon 75 Hunde gestorben. Anfang 2006 starben im gleichen Zusammenhang in Israel weitere 23 Hunde. Todesursache: Leberversagen, nachdem sie »Nutra Nuggets Performance« von Diamond gegessen hatten. 19 verschiedene Diamond-Artikel aus der Fabrik in Gaston im US-Bundesstaat South Carolina mussten zurückgerufen werden.

Glucono-delta-Lacton (E 575)
    Glucono-delta-Lacton dient der Säuerung und Säureregulation von Lebensmitteln. Über schädliche Wirkungen ist bislang nichts bekannt.

Gluconsäure (E 574)
    Gluconsäure und Gluconate dienen der Säuerung und Säureregulation von Lebensmitteln. Über schädliche Wirkungen ist bislang nichts bekannt.

Glutamat (E 620)
    Glutamat ist der wichtigste → Zusatzstoff der Nahrungsindustrie. Der sogenannte Geschmacksverstärker kann bei empfindlichen Menschen das sogenannte → Chinarestaurant-Syndrom auslösen. Bei Asthmatikern kann es Anfälle verursachen, auch Kopfschmerz- und → Migränepatienten berichten von Schmerzattacken. Außerdem kann es bei neurodegenerativen Erkrankungen eine Rolle spielen, wie etwa Morbus → Alzheimer , Morbus → Parkinson , Multipler Sklerose (MS) oder Amyotropher Lateralsklerose (ALS). Glutamat kann nach Ansicht von Kritikern zu »Gefräßigkeit« und → Übergewicht führen. Die Hersteller und ihnen nahestehende Wissenschaftler sind hingegen von der Harmlosigkeit überzeugt, ein Expertengremium aus hochrangigen Wissenschaftlern um den Präsidenten der → Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) , Professor Peter Stehle, hält sogar ein Pfund Glutamat am Tag für unbedenklich.
    Der weltweite Absatz von Glutamat hat sich von 1976 bis 2009 mehr als versechsfacht, auf zwei Millionen Tonnen pro Jahr. Branchenexperten rechnen mit einer jährlichen Zunahme des Verbrauchs von drei bis vier Prozent. Glutamat ist der wichtigste Zusatzstoff der Lebensmittelindustrie, und vermutlich derjenige mit den weitreichendsten Auswirkungen auf das Leben der Menschen. Der Stoff kann eine Fülle von Beschwerden auslösen, etwa das sogenannte Chinarestaurant-Syndrom,
gekennzeichnet durch Taubheitsgefühle in den Armen, Kribbeln am Hals, Schmerzen in Brust und Nacken, auch ordinäres Kopfweh, Herzklopfen, Schwindel und Muskelkrämpfe. Er kann auch zu Bauchkrämpfen führen, zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Auch der sogenannte Cluster-Kopfschmerz kann von dem Zusatzstoff ausgelöst werden.
    Zahlreiche Studien ergaben, dass Glutamat auch dick machen kann. Der Geschmacksstoff beeinflusst die Abläufe in bestimmten Gehirnregionen, die für die Regulierung des → Appetits zuständig sind, die Nahrungsaufnahme und Sättigung steuern, senkt zum Beispiel den Level des Schlankheitshormons → Leptin ab, sodass das → Gehirn falsche Informationen über die Versorgungslage bekommt und der Mensch mehr isst, als er muss. Weil Glutamat auch bei Alzheimer eine Rolle spielen kann, wirkt offenbar ein Medikament gegen Alzheimer (»Memantin«) zugleich auch als Ess-Bremse: Die Patienten entwickelten unter Einfluss des Medikaments weit weniger Appetit - indem es die Glutamat-Rezeptoren im Gehirn blockiert. Als Schlankheitsmittel scheint es indessen nicht so geeignet: »Häufige Nebenwirkungen« sind nach Herstellerangaben Halluzinationen, Verwirrtheit, Schwindel, Kopfschmerzen und Müdigkeit.
    In vielen Nahrungsmitteln ist Glutamat von Natur aus enthalten: In Tomaten, → Eiern , Rindfleisch, ja sogar in der → Muttermilch . Sie enthält 22 Milligramm pro 100 Gramm, → Sojasauce enthält 1090 Milligramm, Parmesan gar 1200. Auch der menschliche Körper enthält Glutamat, runde zwei Kilogramm, das meiste davon allerdings gebunden in den Knochen, zehn Gramm frei, davon zwei Gramm im Gehirn. Glutamat ist im Körper ein äußerst wichtiger → Botenstoff , ein sogenannter Neurotransmitter, der

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