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Die Ernte

Die Ernte

Titel: Die Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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für die Menschen bestimmt, um darüber zu schreiten, darauf zu pissen, darin zu pflanzen und darauf zu bauen und seine dicke, schmutzige Kruste überhaupt so zu verwenden, wie es ihm gefiel. Aber wenn dieses Erdmund-Zombiemacherding von einem anderen Planeten kam, dann war es ihm wohl egal, was Gott vorgehabt hatte.
    Teufel, hatte Er nicht genügend Planeten und Sterne und Felsbrocken ins Universum geworfen, damit alle und jeder darauf herumfliegen konnte, egal wie verrückt sie waren?
    Warum konnte sich dieses Shu-shaaa-Arschloch nicht den MOND aussuchen, verdammt noch einmal?  Den würde niemand vermissen, außer vielleicht Dichter oder Wilderer und dergleichen. Naja, vielleicht auch Jagdhunde.
    »Was machen wir, wenn es nicht funktioniert?«, fragte DeWalt.
    »Dann müssen wir uns wohl mit der Vorstellung anfreunden, dass wir Unterhosen aus Efeu tragen werden.« Chester schob seinen dicken Batzen Kautabak ganz nach hinten in seinen Mund und drehte sich dann zu Emerland. »Seit der Farm haben Sie kein Wort mehr gesprochen. Ist Ihre Zunge eingefroren?«
    Emerland schaute von seinem Sack Unkrautvernichtungsmittel, auf dem er sich niedergelassen hatte, zu Chester auf. »Wenn meine Anwälte…«
    »Was wollen Ihre Anwälte tun? Die Aliens verklagen?« DeWalt lachte. »Ich würde gerne wissen, wie viel Schmerzensgeld Sie zugesprochen bekommen würden.  Aber natürlich würden die Geschworenen auf der Seite des Erdmundes sein. Das wäre wohl nicht allzu angenehm. Und wie würde Ihnen wohl ein intimes Gespräch mit SEINEN Anwälten gefallen?«
    Sogar Tamara lachte, von ihren übersinnlichen Gedanken für einen Augenblick abgelenkt. Alle waren einen Moment lang leise und lauschten den Grillen und Nachtvögeln, die auf ihren Instrumenten spielten. Aber ihre Musik klang ein wenig schräg und falsch.
    »Früher habe ich in diesem Wald mit meinen Kindern gejagt«, sagte Chester. »Gute alte Zeiten. Wir fingen jedes Mal mindestens ein halbes Dutzend Eichhörnchen.«
    »Es tut mir Leid, wegen Ihrem Enkel«, sagte Tamara. Sie trat aus dem Schatten des Baumes, sodass das Mondlicht ihr goldenes Haar beleuchtete.
    »Machen Sie sich keine Gedanken. Wenn jemand eine gerechte Strafe verdient hat, dann er. Der Junge war absolut unnütz.« Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen spuckte er auf den Boden.
    »Tamara, was glauben Sie, wie viele von diesen Kreaturen sind hier draußen unterwegs?«, fragte DeWalt.
    »Es fühlt sich so an, als ob es mindestens hundert wären. Ich kann sie nur durch ES spüren. Es ist wie mein Medium. Sie versorgen das Shu-shaaa mit organischer Energie. Und je mehr es isst…«
    »Desto hungriger wird es«, vollendete DeWalt ihren Satz.
    »Dann bereiten wir ihm am besten ein gutes Frühstück.« Chester stand auf und die beleidigten Nerven in seinen Knien schickten blaue Flammen durch seine Beine. Das Dynamit in seinen Jackentaschen schlug gegen seine Rippen. Er hatte Seitenstechen. Er hoffte, dass seine Leber nicht gerade jetzt, nicht nach all den Jahren, ihren Dienst aufgeben würde.
    Er begann den Aufstieg. Die anderen folgten ihm knapp dahinter.
     
    ###
     
    James wachte plötzlich auf, so als ob ein zerbrochenes Messer in seine Eingeweide schneiden würde.  Er war noch angezogen. Er hatte sich auf das Bett gelegt, aber gedacht, dass er wach bleiben würde. Seine Ohren waren seine Wächter, die das nervöse Nachtlager seiner Gedanken im Schlaf bewachten. Und sie hatten ihn alarmiert. Er blinzelte in die Dunkelheit und lauschte.
    Jedes Flüstern in den Zweigen, jeder Windhauch, jede tote Blume, die von einem Baum schwebte, war ein angsteinflößendes Ding, ein Monster.
    Sein Herz zitterte wie ein aufgescheuchtes Rattennest, dessen Bewohner jetzt seine Eingeweide hinaufkletterten.
    Etwas Nasses klatschte gegen die Fensterscheibe. Er drehte seinen Kopf zum monderleuchteten Fenster.
    Oh Gott, ein GESICHT, oder eher eine modrige, weiße Pflaume.
    Wie das Ding mit der roten Kappe.
    Das Glas war jetzt mit glitschigen Streifen verschmiert. Bleicher Rauch dampfte aus verdrehten Nasenlöchern wie Rauch auf einer Obstplantage. Dann war das Gesicht plötzlich verschwunden.
    James rollte aus dem Bett und kroch zur Türe. Er drehte den Türknopf und sie öffnete sich lautlos. Er trat auf den Gang hinaus, wobei sein Gewicht ein leises Knacken des Bodens in die stille Nacht hinausschickte. Irgendwo im Wohnzimmer tickte eine Uhr.
    James legte sein Ohr auf die Tür zu Tante Mayzies Zimmer. Sie war wohl in ihren Träumen

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