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Die Ernte

Die Ernte

Titel: Die Ernte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Nicholson
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den Türspion. »Diese Dinge…was auch immer sie sind, sind nicht hier hinten.«
    »Nettie«, sagte er sanft zu Sarah. Er hielt Nettie wie eine Stoffpuppe, die sich aufzulösen begann.
    »Wir müssen jetzt gehen Bill«, sagte Sarah, ging zu ihm und zog ihn am Ellbogen. Der Prediger und seine Glaubensgemeinde hämmerten wieder an die vordere Eingangstüre. Sarah warf einen Blick in das Wohnzimmer, schloss dann ihre Augen, um nicht an die selbst erlebten Gräuel erinnert zu werden. »Meine Eltern - glaub mir, ich weiß, wie du dich fühlst. Aber wir dürfen nicht aufgeben. Du hast es nicht zugelassen, dass ich aufgebe, und jetzt lasse ich auch nicht zu, dass du aufgibst. Wir müssen versuchen zu überleben…für sie.«
    Bill blickte zu Sarah, dann wanderten seine Augen wieder zu Nettie.
    »Sie ist tot, Bill«, sagte Sarah. »Es tut mir leid, aber nichts bringt sie wieder zurück. Sie ist jetzt bei Gott.«
    Bill war sich da nicht so sicher. Was auch immer diese Monster in ihr gesät hatten, was auch immer sie ihr angetan hatten….
    »Gehen wir«, knirschte Bill mit zusammengebissenen Zähnen.
    Sarah stieß die Tür auf und sie liefen über den Hof. Bill trug Nettie auf seinen Armen. Er fühlte sich nackt und verletzlich im Mondlicht, Gott völlig ausgesetzt. Sein Auto stand auf dem Parkplatz und der Motor lief immer noch. Was auch immer diese Kreaturen waren, ihre Hände waren wohl zu ungeschickt, um Schlüssel zu verwenden. Er dankte Gott für diesen kleinen Vorteil.
    Sirenen näherten sich auf der engen Straße und rote Lichter zuckten über die Wipfel der Bäume. Bill rutschte beinahe aus und sah aus dem Augenwinkel eine schleimige Bewegung, aber er fand das Gleichgewicht wieder und lief weiter, ohne zurückzublicken. Sie erreichten seinen Pickup, gerade als ein Polizeiauto neben dem Friedhof zum Stehen kam.
    »Du fährst«, rief Bill Sarah zu. Er hievte Nettie vorsichtig auf den Beifahrersitz, während Sarah hinter das Steuer schlüpfte.
    »Bring sie weg von hier!«, schrie Bill.
    Arnie McFall, der Stadtpolizist, sprang aus seinem Auto und rannte auf Bill zu. Sarah wendete den Pickup und wirbelte mit durchdrehenden Rädern Steine und Asphaltteile auf. Bill vergewisserte sich, dass sie gut wegkam, dann ging er zum Friedhof.
    Arnie hatte seine Pistole gezogen und leuchtete mit einer Taschenlampe auf die Figuren, die zwischen den Grabsteinen und den Bäumen auf dem Friedhof umher wandelten.
    »Was zum Teufel sind das für Typen?«, fragte Arnie, der nicht wusste, ob er schießen oder in sein Auto springen und wegfahren sollte.
    »Sie kommen direkt aus der Hölle«, sagte Bill gerade bevor die Erde bebte, die Grabsteine umfielen und die Nacht hereinbrach.
     
    ###
     
    Das Alien absorbierte die Vibrationen durch seine veränderten Zellen. Die chaotischen Wellen, die von den sich nähernden Spezies ausgingen, störten seine Ernte, störten seine Heilung und störten seine Konzentration. Es wies die entfernten Wurzeln und mit Sporen infizierten Einheiten an, sich zurückzuziehen und sammelte seine Energie in dem Herz-Gehirn.
    Die Symbole schwärmten aus, brachen los und drangen durch ihre Sinne:
    Tah-mah-raaa-kish.
    Augeeen-seeeh
    Lieb-diiich-bill
    Keeeein-scheeeiß-böööse
    Hööllen-zuuug.
    Gwine-seeeh
    Aaaaarsch-loooch.
    Teee-en-teeee.
    Giii-ffft
    Giii-ffft
    Kish-giii-ffft.
    Tah-mah-raaa.
    Giii-ffft.
    Der Schock der dunklen Energie schickte Wellen durch das Alien, betäubte es und zwang es, sich um sein Zentrum zusammenzuziehen. Durch seinen Selbsterhaltungstrieb getrieben, krümmte es sich wie ein Fötus zusammen.
     

 
    EINUNDZWANZIGSTES KAPITEL
     
    Robert spürte das Beben. Es war nur leicht, gerade stark genug, dass die Asche von seiner Zigarette abfiel. Es gab nur wenige Erdbeben in den Appalachen, denn die Beben und tektonischen Verschiebungen, die die Berge aus der Erdkruste geschoben hatten, waren schon eine Ewigkeit her. Er fragte sich, ob die Bauarbeiter am Sugarfoot schon wieder Sprengungen durchführten. Aber es schien noch zu früh am Morgen zu sein, als dass man deshalb die Menschen aus dem Schlaf reißen würde.
    Und noch mehr fragte er sich, warum es ihn in den Wald zog, obwohl seine Hand brannte und sein Kopf vor Schmerzen zu bersten drohte. Seine Gedanken und Wünsche passten so gar nicht zu seinem körperlichen Zustand.
    Die Verandatür öffnete sich mit einem Quietschen. Es war Ginger, die mit ihrer kleinen Hand die Türe offen hielt. Ihre Augen waren weit offen und Robert konnte sich darin

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