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Die erstaunlichen Talente der Audrey Flowers: Roman

Die erstaunlichen Talente der Audrey Flowers: Roman

Titel: Die erstaunlichen Talente der Audrey Flowers: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Grant
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ich nicht besonders tröstlich finde.
    Mein Körper erinnert sich daran, dass er in einem Flugzeug saß. Und will mir sagen: Mach das bloß nie wieder.
     
    Onkel Thoby hatte ein anderes Rezept gegen böse Träume. Er meinte, ich solle den Traum verändern . Was ich anfangs für völlig unmöglich hielt. Dazu war der Traum viel zu realistisch. Er schien wahr und unumstößlich, und wenn ich daraus erwachte, hatte ich nur deshalb solche Angst, weil mein Körper insgeheim wusste, dass ich in Wirklichkeit in einem abstürzenden Flugzeug saß, und träumte, ich läge wohlbehalten in meinem Bett.
    Onkel Thoby sagte: Denk dran, was ich dir gesagt habe. Eine Montage ist nicht nur wahr, sondern auch schnell und wild gemischt. Du und nur du entscheidest, was darin vorkommt und was nicht.
    Wie bei einer Biografie.
    So ähnlich. Onkel Thoby sagte, das Leben bestehe hauptsächlich aus Nebensächlichkeiten. In einer Montage hingegen sehe man nur das, was wirklich wichtig sei. Wenn das hier ein Traum wäre, sagte er, würde ich weder die Pferde auf deiner Bettdecke wahrnehmen noch den Yoda im Regal. Ich würde auch nicht aus dem Fenster schauen und ein Auto in der Einfahrt stehen sehen. Es sei denn , all diese Dinge spielen früher oder später eine Rolle. Es sei denn, jemand steigt ins Auto und fährt davon. Das ist das Schöne an einem Traum. Du entscheidest, was wichtig ist. Du entscheidest, wie er ausgeht. Halt das Flugzeug in der Luft. Flieg das Flugzeug selbst, während die Piloten in der Ersten Klasse eine Party feiern. Lenk den Traum in eine andere Richtung.
     
    Okay. Das ging eine Weile gut. Bis ich den Hangar entdeckte.
    Onkel Thoby, sagte ich in den Heizungsschlitz. Mein Bett stürzt ab.
    Zwei Sekunden später stand er in meinem Zimmer. Was gibt’s.
    Ich habe ein Haus mit einem Flugzeugabsturz drin gefunden.
    Was.
    Er setzte sich auf den Sitzwürfel und hörte zu. Dann fragte er, wo sich dieses ominöse Haus befinde, wie viele Flugzeugsitze dort lägen und was in drei Teufels Namen ich mit Rambo auf dem Flughafengelände verloren hätte.
    Kein Wort zu meinem Dad.
    Er versprach es mir, erzählte es ihm aber trotzdem. Nicht, um mich in Schwierigkeiten zu bringen, sondern weil er eine Idee hatte. Er hatte die Idee zu einem Flugzeug im Keller.
    Meine Flugangst und meine strikte Weigerung, je wieder einen Fuß in ein Flugzeug zu setzen, solange wir drei lebten, bereiteten ihm und meinem Dad anscheinend größere Sorgen, als sie sich hatten anmerken lassen.
    Das ist denn doch etwas zu viel des Guten, sagte mein Dad.
    Onkel Thoby sah das ähnlich. Damit bleiben ihr unendlich viele wohlbehaltene Abenteuer versagt.
    Und so heckten sie einen Plan aus, um mich von meiner Flugangst zu befreien.
    Mein Dad hatte den Keller in eine Wohnung für Onkel Thoby umbauen lassen. Genauer gesagt, in ein Schlafzimmer mit angeschlossenem Bad. Eigentlich war der Keller viel zu groß für ihn. Im Grunde war er nichts weiter als ein langes Rechteck mit einem Bad an einem Ende. Na, woran erinnert Sie das.
    Ach ja. Er war eisbergsalatfarben gestrichen, und durch das Grün schimmerte die Sonne.
    Sie mieteten einen Truck und fuhren zum Flughafen. Ich war nicht dabei. Ich wusste nichts davon. Sie wollten mich zu ihrem gemeinsamen Geburtstag damit überraschen. Sie hatten Geburtstag, und ich bekam etwas geschenkt. Ein Flugzeug im Keller.
    Sie hatten die Sitze und einen Getränkewagen aus dem Hangar mitgehen lassen.
    Heiliger, sagte ich, als ich die Augenbinde abnahm. Ogottogott mit Fruchtkompott.
    Sie sahen sich an. Der ist neu.
    Die Sitze waren aufgereiht wie im Theater, mit dem Gesicht zur kurzen Seite des Kellerrechtecks. Sie waren marineblau mit Karomuster und, wo nötig, mit Isolierband bandagiert.
    Ein Flugzeug, ein Flugzeug!
    Ich vollführte ein kleines Freudentänzchen. Onkel Thoby tanzte mit. Mein Dad schlug mit dem Fuß den Takt.
    Aber das war noch nicht alles. Vorn befand sich ein »Cockpit«, bestehend aus einem alten Schreibtisch, an den sie Knöpfe und Schalter geklebt hatten. An der Vorderseite des Schreibtisches war ein Lenkrad festgeschraubt. Wo habt ihr denn das Steuer gefunden.
    In einem Vorgarten in der Logy Bay Road.
    Großes Gelächter.
    Ich starrte sie an. Sie waren Einbrecher und Diebe. Sie waren Piraten. Sie waren fantastisch.
    Captain, sagte Onkel Thoby. Und wies mit ausgestrecktem Arm auf den Pilotensitz. Ich setzte mich. Mein Dad spielte den Passagier. Onkel Thoby setzte sich neben mich. Mein Copilot.
    Ich wandte den Kopf

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