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Die erstaunlichen Talente der Audrey Flowers: Roman

Die erstaunlichen Talente der Audrey Flowers: Roman

Titel: Die erstaunlichen Talente der Audrey Flowers: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Grant
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eine Twyla beugen sich über mein Schloss.
    Der Baileys scheint ihr zu schmecken, sagt Linda.
    Du hast einer Schildkröte Baileys gegeben.
    Ich deute auf den Fußboden. Ja, sie nicken. Sie haben die Comicstrips bemerkt, und sie sehen in der Tat genau so aus wie die auf Lindas Schlafanzug. Charlie Brown bleibt ewig jung, meint Twyla.
    Bei Charlie Brown kamen auch nie Erwachsene vor, sagt Entbindungslinda.
    Gab es da nicht eine Lehrerin, sagt Twyla.
    Die war nur eine Quäkstimme, sagt meine Linda.
    Fernunterricht, sagt Twyla.
    Ich fand Charlie Brown immer irgendwie gruselig, sagt Entbindungslinda.
    Ich trete den Rückzug in meinen Panzer an, der involutiert ist wie eine Galaxie. Involutiert heißt spiralförmig, aber auch potenziert mit X. X wie Exponent. Wie: Ich kenne mit genauer Not mich selbst mal selbst mal selbst. Kurz, die Innenseite meines Panzers ist so unendlich wie gemütlich. Wie kann etwas Unendliches gemütlich sein, fragen Sie. Dann sind Sie garantiert keine Schildkröte.
    Im Wohnzimmer sagt Chuck: Was ist dir denn angeweht.
    Über mir wabert das All.
     
    Knutschen auf der Veranda und so.
    Ich saß auf dem Geländer. Die Hunde hatten die Augen zugemacht. Drinnen lief Lawrence von Arabien . Es war warm. Kein Wind. Sie fand den Anfang des Films unerträglich. Wie lange braucht der Kerl auf seinem blöden Kamel eigentlich noch.
    Das ist in Echtzeit gedreht, sagte Cliff.
    Knutschen auf der Veranda.
    Der Himmel war klar und voller Sterne.
    Cliff sprach von der Schweiz, er wolle unbedingt noch einmal in die Jalpen. Hatte sich Madame Mourou am Ende nicht doch für ihn erwärmt. Immerhin hatte sie aufgehört, ihn Hollywood zu nennen. Vielleicht könnten sie ja bei ihr wohnen.
    Ich ließ die Schultern hängen. Drohte mir ein zweites Dubai. Würde ich wieder dem Nachmieter überlassen. Wieder verlassen.
    Sie hat dich nur deshalb nicht mehr Hollywood genannt, weil sie ein schlimmeres Wort gefunden hatte, sagte Audrey.
    Ach, sagte er. Stimmt ja. Wie hat sie mich noch genannt.
    Ivrogne .
    Cliff, der zwar die Französische Skala geklettert war, aber nur ein paar Brocken Französisch sprach, sagte: Und das heißt.
    Sie zögerte. Stuntman.
    Cliffs Eltern wollten, dass er ins Blindenhundgeschäft einstieg. Sie waren es leid, seine Stuntman-Eskapaden zu finanzieren. Weshalb Cliff ihnen einen Kompromiss vorschlug: Er würde in den Jalpen Spürhunde zur Bergung von Verschütteten ausbilden. Und Lawinenexperte werden.
    Audrey sagte: Aber muss ein Lawinenexperte denn nicht auch, wie sagt man noch gleich, hors piste gehen.
    Äh, ja.
    Also, dazu würde ich, glaube ich, eher Nein sagen.
    Das Schöne am Leben in den Jalpen ist: Es ist alles andere als langweilig. Weißt du noch, sagte Cliff, wie ich dir auf dem Gipfel des Mont Dieu zu Hilfe gekommen bin. Du hattest dich auf den Arsch gesetzt und beide Ski verloren, weißt du noch. Und …
    Und du hast dich zu mir gesetzt und dein Studentenfutter mit mir geteilt.
    Ja. Das waren Zeiten.
    Diese Geschichte kannte ich. Wie er ihr zu Hilfe kam, ihre Ski zurückholte und sagte, er sei aus Boring, Oregon. Aber keine Angst, so langweilig bin ich gar nicht, sagte er.
    Wohl wahr.
    Und als sie wieder im Tal waren, hatte sie ihn Madame Mourou vorgestellt, die sich über den Namen Cliff wunderte. Ein Name wie aus Reich und schön , hatte sie gesagt, wobei es sich um eine Seifenoper handelte, die sie mit höchster Inbrunst und tiefster Verachtung verfolgte.
    Worauf Audrey erwidert hatte: Er ist vielleicht nicht reich, aber schön. Und sie hatte Cliff in ihr Zimmer geschmuggelt, das direkt über einer Kneipe lag, die sich Pauvre Jean-Jacques! nannte, nach einem berühmten französischen Philosophen, der als Sensibelchen galt und zum Jammern neigte. Sie schmuggelte ihn in ihr Zimmer, die Musik aus dem Pauvre Jean-Jacques! drang durch den Fußboden herauf, und sie tanzten, bis ihnen die Kleider vom Leibe fielen, und sie sagte Sachen wie: Mann, bist du gut gebaut.
    Außerdem konnte Cliff die Treppe hinunterfallen, ohne sich wehzutun. Er nannte das den Wasserfall. Das sei ein klassischer Stunt, erklärte er ihr. Ein Stuntman müsse fallen können, ohne sich wehzutun.
    Ja, aber wenn man auf einen Berg steigt und herunterfällt, dann ist der Ofen aus. Und wenn man von einer Lawine verschüttet wird, ist der Ofen auch aus, Stuntman hin oder her.
     
    Jetzt küsste er sie. Und ich hätte mich am liebsten verdrückt, damit sie ungestört sein konnten, aber das ging leider nicht. Ich hockte rittlings auf

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