Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman

Titel: Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green , Sophie Zeitz

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Mann. Hat mir nicht gefallen. Außerdem, mein bester Freund ist ein wandelndes Warnschild dafür, was passiert, wenn romantische Beziehungen nicht zur Heirat führen. Wie du selbst sagst, Kafir, alles endet mit Trennung, Scheidung oder Tod. Da möchte ich mein Schicksal zumindest etwas beschränken – Scheidung oder Tod, das genügt. So, das wäre gesagt, jetzt kannst du mich und Lindsay Lohan einsetzen. Hätte nichts dagegen, die Kleine zum Islam zu bekehren, wenn du weißt, was ich meine.«
    Colin lachte, doch ging er nicht weiter auf Hassans Schmährede ein.
    »Versuch’s mit mir und Colin«, sagte Lindsey leise, den Blick nach unten auf ihre nackten braunen Knie gerichtet. »Ich meine den anderen Colin«, erklärte sie.
    Und Colin tat es. Er setzte sich auf die Couch, legte sich als Unterlage ein Buch auf die Knie, dann holte er Block und Bleistift heraus. Während er die Variablen einsetzte, sagte er: »Nur damit du es weißt, betrogen werden gilt als sitzen gelassen werden. Nicht, dass du deswegen sauer wirst. So funktioniert das Theorem.«
    Colin hatte so viel mit der Formel herumgespielt, dass er inzwischen bereits den Zahlen ansah, wie der Graph aussehen würde, doch er machte sich die Mühe, die Punkte einzeln einzuzeichnen.



    Als er Lindsey den Graphen zeigte, fragte sie: »Warte mal, was ist das da?«
    »Das ist DAC, wie er dich sitzen lässt«, erklärte Colin.
    »Dann scheint es ja zu funktionieren«, sagte sie trocken. »Komisch, ich bin zwar traurig, aber nicht wegen ihm. Was die Trennung angeht, bin ich … ich bin irgendwie erleichtert.«
    »Erleichterung ist das, was normalerweise der Sitzenlasser empfindet«, stellte Colin mit einem Anflug von Sorge fest.
    Lindsey sprang vom Billardtisch und ließ sich neben ihn auf die Couch fallen. »Ich glaube, ich habe gerade festgestellt, dass ich keine Lust mehr habe, mit einem Arschloch zusammen zu sein, auf das ich nicht mal stehe. In dieser Feststellung sind zwei Erkenntnisse enthalten: 1) Ich habe keine Lust auf Arschlöcher, und 2) ich stehe nicht auf dicke Muskeln. Allerdings habe ich im Altersheim geheult wie ein Schlosshund, was heißen könnte, dass die Erleichterung nur ein Zwischengefühl ist.«
    Hassan nahm Colin den Block aus der Hand. »Das beschippte Ding scheint wirklich zu funktionieren.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Obwohl, na ja, ich will ja keine Partybremse sein, Leute, aber ehrlich gesagt, es beweist nur, was ich längst gewusst habe. Jungs, die Football spielen, wissen, wie sie raus aufs Feld gehen müssen. Und Katherines fressen Colins, wie Hassans Monsterburger verdrücken: gierig, restlos und immer wieder.«
    »Na ja, der wahre Test besteht darin, ob die Formel die Entwicklung einer Beziehung vorhersagen kann«, räumte Colin ein.
    »Ach, übrigens«, sagte Lindsey, als wäre ihr gerade etwas eingefallen. »Frag Hassan mal, was er hier gemacht hat, zwanzig Minuten bevor du aufgekreuzt bist.«
    »Was hast du hier gemacht, zwanzig Minuten –«
    »Gott, nimm doch nicht alles immer so wörtlich«, knurrte Hassan. »Ich war im Internet.«
    »Was hast du im Internet gemacht?«
    Hassan stand auf und grinste mit seiner geschwollenen Lippe. Im Vorbeigehen wuschelte er Colin durch die Locken, dann blieb er in der Tür stehen. »Ich und Donnerlümmel haben beschlossen, mit unserer Show an die Uni zu gehen«, erklärte er, und bevor Colin antworten konnte, schnitt ihm Hassan das Wort ab: »Ich habe mich nur für zwei Kurse im Herbst angemeldet, also mach dir nicht gleich in die Hose. Ich will die Sache langsam angehen. Und sag mir jetzt bloß nicht, wie glücklich du bist. Das weiß ich doch.« 81

Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012


    [18]    Am Donnerstagmorgen verschlief Colin den Hahnenschrei. Doch er verschlief nicht, wie Lindsey auf sein Bett sprang und rief: »Steh auf. Wir fahren nach Memphis.«
    Dann sprang sie anmutig wieder herunter, landete mit dem Hintern auf der Bettkante und sang: »Memphis, Memphis. Wir schwänzen und fahren nach Memphis. Um Hollis nachzuspionieren und rauszufinden, warum sie in letzter Zeit die Fluchbüchse so gut füllt.«
    »Mm-hmm«, murmelte Colin, als wäre er noch müde, doch das war er nicht. Ihre Anwesenheit hatte ihn mit einem Schlag hellwach gemacht.

    Hassan war bereits angezogen und abgefüttert, als Colin nach unten kam. Nach ein paar Tagen sah sein Gesicht fast wieder normal aus. Er blätterte gerade einen wüsten Stapel Papiere durch.