Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman

Titel: Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green , Sophie Zeitz
Vom Netzwerk:
Kupferpenny gegeben, und da bin ich zur Ladentheke gelaufen und hab gesagt: ›Doktor Dinzanfar, haben Sie Bonbons für einen Penny?‹ Und er hat zu mir runtergeschaut und hat gesagt: ›Tut mir leid, Mabel, wir haben keine Bonbons für einen Penny in Gutshot, Bonbons haben wir hier nur für umsonst.‹« Mabel schloss die Augen und schwieg. Beinahe sah sie aus, als wäre sie eingeschlafen, so ruhig und rhythmisch ging ihr Atem, aber dann schlug sie plötzlich die Augen auf und sagte: »Lindsey, ich hab dich vermisst. Ich hab es vermisst, dein Händchen zu halten.«
    Diesmal fing Lindsey wirklich zu weinen an. »Miss Mabel, wir müssen los, aber ich komm in ein paar Tagen wieder und besuch dich, versprochen. Ich war … Es tut mir so leid, dass ich so lange nicht hier war.«
    »Schon gut, Schätzchen. Brauchst dich nicht grämen deswegen. Wenn du das nächste Mal kommst, mach es zwischen halb eins und eins, dann kriegst du was von meinem selbst gemachten Wackelpudding. Zuckerfrei, aber er schmeckt nicht schlecht.« Dann ließ Miss Mabel Lindseys Hand los, und Lindsey hauchte ihr einen Kuss auf die Wange, stand auf und war verschwunden.
    Colin und Hassan verabschiedeten sich ebenfalls, und als sie in den Gemeinschaftsraum kamen, saß Lindsey schluchzend auf dem Sofa. Sie schluchzte herzzerreißend, wie eine sterbende Hyäne. Schließlich lief sie ins Bad, und Colin folgte Hassan nach draußen. Hassan setzte sich auf den Bordstein. »Da halte ich es keine Minute länger aus«, sagte er. »Da gehen wir nie wieder rein.«
    »Was war denn so schlimm?«
    »Es ist traurig da drin, und zwar nicht auf die witzige Art«, sagte Hassan. »Es ist kein bisschen witzig. Und irgendwie geht mir das echt an die Nieren.«
    »Warum muss bei dir alles witzig sein?«, fragte Colin. »Damit dir bloß nichts zu nahe kommt?«
    »Ritzenkrümel, Professor Freud. Und zwar ein General-Ritzenkrümel für alles, was mit irgendwelchen Versuchen zu tun hat, mich zu psychoanalysieren.«
    »Schon gut, Käpt’n Spaßvogel.«
    In diesem Moment tauchte Lindsey auf, die sich wieder gefasst zu haben schien. »Mir geht’s gut, und wir müssen nicht drüber reden«, sagte sie vorsorglich.
     
    Am Abend brachte Colin das Theorem zu Ende. Tatsächlich war es gar nicht so schwer, denn das erste Mal seit mehreren Tagen konnte er ungestört arbeiten. Lindsey hatte sich in ihrem Zimmer eingeschlossen. Hollis war im Wohnzimmer, und sie war so in ihre Arbeit und/oder den Shopping-Kanal vertieft, dass sie nicht einmal Hassans Veilchen oder Colins geschwollenen Kiefer bemerkte. Hassan trieb sich auch irgendwoanders herum. In der rosaroten Villa war genug Platz, dass sich eine Menge Leute aus dem Weg gehen konnten, und genau das taten eine Menge Leute an jenem Abend.
    Am Ende war es beinahe zu leicht, das Theorem fertigzustellen. Jetzt, da er von seinem Ausflug in die Welt der Sitzenlasser wusste, war die Formel, die er bereits hatte, ziemlich nah dran, korrekt zu sein. Er musste nur noch eine Potenz wegnehmen, und das Theorem war fertig.
     

 
     
    Jeder Graph sah jetzt genau richtig aus, woraus folgte, dass Katherine Mutzenbacher so aussah:
     

 
     
    Eine perfekte Kurve für eine Viertklässler-Romanze. Colin legte den Bleistift nieder und riss triumphierend die Arme in die Luft. Er fühlte sich wie ein Marathonläufer, der das Rennen gewonnen hatte. Wie der Hase, der von hinten angehoppelt kam und die ganze Geschichte auf den Kopf stellte, indem er den Igel schlug.
    Dann machte er sich auf die Suche nach Lindsey und Hassan, die er irgendwann im Hobbyraum entdeckte. »Ich habe das Theorem fertig«, verkündete er. Lindsey saß auf dem mit pinkfarbenem Filz bezogenen Billardtisch, die braunen Augen leicht verquollen. Hassan hatte es sich auf der grünen Ledercouch bequem gemacht.
    »Wirklich?«, fragte Lindsey.
    »Ja. Es hat acht Sekunden gedauert. Eigentlich war es schon seit zwei Wochen so gut wie fertig. Ich habe nur nicht begriffen, dass es wirklich funktioniert.«
    »Das sind ja tolle Nachrichten, Kafir«, sagte Hassan. »Fast würde ich aufstehen wollen und dir gratulieren. Aber, Gott, ist die Couch bequem. Können wir das Ding jetzt ausprobieren? Mit allen? Ich meine, mit allen möglichen zwei Leuten?«
    »Ich glaube schon.«
    »Wirst du es benutzen, um die Zukunft vorauszusagen?«
    »Na klar«, sagte Colin. »Mit wem möchtest du zusammen sein?«
    »O nein, Mann. Ich hab’s versucht, die Sache mit den Mädchen und dem Knutschen und dem ganzen Drama,

Weitere Kostenlose Bücher