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Die erste Nacht - Roman

Die erste Nacht - Roman

Titel: Die erste Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Levy
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Stunden kommt ein Flugzeug. Dann verlassen wir alle vier diese Hütte, und Sie begleiten uns brav zu der Maschine, ohne irgendwelche Dummheiten zu machen. Sie steigen ganz artig ein, Giovanni kommt mit. Sehen Sie, das ist alles ganz einfach.«
    »Und wohin fliegt diese Maschine?«, fragte ich.
    »Das sehen Sie, wenn es so weit ist. Aber da wir noch etwas Zeit totzuschlagen haben, erzählen Sie uns doch mal, weshalb Sie hier sind.«
    »Um auf zwei Nervensägen zu treffen, die uns mit einem Revolver bedrohen!«, erwiderte Keira.
    »Sie ist ja ganz schön frech.«
    »›Sie‹ heißt Keira«, gab ich zurück, »und Sie brauchen gar nicht so unhöflich zu sein.«
    Zwei Stunden saßen wir da und stierten schweigend vor uns hin. Giovanni stocherte sich mit einem gespitzten Streichholz in den Zähnen, Marco sah Keira unverwandt an.
    Plötzlich war in der Ferne ein Motorengeräusch zu hören. Marco stand auf und trat vor die Tür.
    »Zwei Jeeps«, sagte er. »Wir bleiben schön brav hier drin sitzen und warten, dass die Karawane vorbeizieht. Und der Hund gibt keinen Laut von sich, ist das klar?«
    Die Versuchung zu handeln, war groß, doch Marco hielt die
Waffe weiter auf Keiras Wange gerichtet. Die Wagen kamen näher und hielten wenige Meter vor unserer Hütte. Die Motoren wurden ausgeschaltet, mehrere Autotüren knallten. Giovanni sah nach draußen.
    »Mist, etwa zehn Typen sind im Anmarsch.«
    Marco erhob sich, zielte aber mit der Waffe immer noch auf Keira. Die Tür zur Hütte wurde aufgerissen.
    »Eric?«, rief Keira. »Ich war noch nie so froh, dich zu sehen.«
    »Gibt’s hier ein Problem?«, fragte ihr Kollege.
    In meiner Erinnerung war Eric gar nicht so kräftig, doch ich war erleichtert, mich getäuscht zu haben. Marco hatte sich umgedreht, und so nutzte ich die Gelegenheit, um ihm einen kräftigen Fußtritt in den Schritt zu verpassen. Ich bin von Natur aus nicht gewalttätig, aber wenn ich die Beherrschung verliere, dann richtig. Nach Atem ringend, ließ Marco seine Pistole fallen, Keira schleuderte sie ans andere Ende des Raums. Giovanni blieb keine Zeit zu reagieren, denn ich versetzte ihm blitzschnell einen Fausthieb mitten ins Gesicht, was für mein Handgelenk ebenso schmerzhaft war wie für seinen Kiefer. Marco wollte sich schon wieder aufrappeln, doch Eric packte ihn an der Gurgel und drückte ihn gegen die Wand.
    »Was wird hier gespielt? Und was soll diese Pistole?«, schrie er.
    Solange Eric seinen Würgegriff nicht lockerte, würde Marco kaum antworten können. Er wurde immer blasser, und ich machte Eric den Vorschlag, ihn nicht länger so heftig zu schütteln und ihn ein kleines bisschen atmen zu lassen, damit er wieder Farbe bekam.
    »Aufhören, ich werde alles erklären!«, flehte Giovanni. »Wir arbeiten für die italienische Regierung und hatten den Auftrag, diese beiden komischen Vögel über die Grenze zu bringen. Wir hätten ihnen nichts angetan.«

    »Was haben wir mit der italienischen Regierung zu tun?«, fragte Keira verdutzt.
    »Das weiß ich nicht, und das geht mich auch nichts an. Wir haben gestern Abend diese Instruktionen erhalten, und wir wissen nicht mehr als das, was ich eben gesagt habe.«
    »Habt ihr in Italien irgendwas angestellt?«, fragte uns Eric.
    »Wir waren überhaupt nicht in Italien. Diese Typen erzählen sonst was! Und was beweist, dass sie tatsächlich im Auftrag der Regierung handeln?«
    »Haben wir Ihnen was getan? Glauben Sie, wir hätten hier gewartet, wenn wir Sie hätten abknallen wollen?«, presste Marco zwischen zwei Hustenanfällen hervor.
    »Wie Sie es mit dem Dorfältesten am Turkana-See gemacht haben?«, rief ich.
    Eric sah uns der Reihe nach an - Giovanni, Marco, Keira und mich. Dann wandte er sich an eines der Mitglieder seines Teams und beauftragte ihn, Stricke aus dem Wagen zu holen. Der junge Mann ging und kam mit mehreren Seilen zurück.
    »Fesselt die beiden Kerle, dann verschwinden wir von hier«, befahl Eric.
    »Hör zu, Eric«, sagte einer seiner Kollegen, »wir sind Archäologen und keine Bullen. Wenn diese Männer wirklich Vertreter des italienischen Staates sind, handeln wir uns vielleicht nur Ärger ein.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte ich, »das übernehme ich.«
    Marco wollte sich gegen das Schicksal auflehnen, das ihn erwartete, doch Keira schnappte sich seine Waffe und richtete sie auf seinen Bauch.
    »Ich bin sehr ungeschickt mit diesem Ding«, sagte sie. »Und wie mein Freund bereits erklärt hat, sind wir nur Archäologen, und

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