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Die Erwaehlten

Die Erwaehlten

Titel: Die Erwaehlten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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du in Sicherheit bist.“
    „Okay, Mom.“
    „Das wär’s dann, ich bin spät dran. Ich sehe euch beide dann heute Abend. Kommt nicht zu spät zur Schule.“
    Nachdem sie gegangen war, nahm Beth den unberührten Toast vom Teller ihrer Mutter und fing an, ihn mit Butter zu bestreichen, kopfschüttelnd.
    „Ich werde mir dieses Gespräch merken, falls ich mal wieder in Schwierigkeiten komme. Du hast Mom dazu gebracht, Hausarrest völlig neu zu definieren. Saubere Arbeit, Jessica.“
    „ Ich habe überhaupt nichts gemacht.“
    „,Willst du Toast, Mom.‘ ,Schickes Kostüm, Mom‘“, stichelte Beth. „Mich wundert, dass du ihr kein Omelett gemacht hast.“
    Jessica blinzelte, einerseits aus Ehrfurcht vor dem, was gerade passiert war, andererseits, weil sie ihre eigene Reaktion irritierte. Vor ihrer Begnadigung war sie glücklich gewesen. Jetzt wusste sie es nicht mehr so genau. In ihrem Bauch hatte sich ein Klumpen gebildet. Mit Jonathan nachts in Sicherheit zu fliegen war wundervoll gewesen, wie ein Traum. Aber jetzt hatte sie keine Entschuldigung mehr, Rex’ Pläne aufzuhalten, keinen guten Grund, warum sie nicht zur Schlangengrube kommen sollte. Sie würde sich den Darklingen stellen müssen.
    „Ich bin mir nicht sicher, Beth. Ich glaub nicht, dass es am Toast lag.“
    „Klar, ich wette, Dad hat schlappgemacht. Er ist eingeknickt.“
    Jess schüttelte ihren Kopf. „Ich weiß nicht. Mom wirkte so, als ob sie eine Menge darüber nachgedacht hätte.“ Sie wandte sich an Beth. „Aber danke, dass du nichts von meinem … Spaziergang am Freitag erzählt hast.“
    „Dein Geheimnis ist bei mir sicher.“ Beth grinste. „Jedenfalls so lange, bis ich rausfinde, was du wirklich für ein Geheimnis hast. Dann bist du tot.“
    Jessica nahm die Hand ihrer Schwester und drückte sie. „Ich hab dich lieb, Beth.“
    „Aua, unfair! Schlimm genug, wenn Mom total spinnt.“
    Jessica runzelte die Stirn. „Vielleicht habe ich ihnen bloß Angst gemacht, weil ich mich einfach so rausgeschlichen habe.“
    „Vielleicht“, sagte Beth und schob das letzte Stück Brot in ihren Mund. „Mir macht die ganze Sache Angst.“
     
    Später am Vormittag herrschte in der Bibliothek Totenstille.
    Jessica und Jonathan waren ein paar Tage lang Thema Nummer eins gewesen, aber die Geschichte wurde allmählich alt. Die zweite Schulwoche hatte angefangen, und die Arbeit häufte sich langsam. Inzwischen wurde die Lernstunde tatsächlich zum Lernen benutzt. Sogar Constanza las in einem Buch, das verdächtig nach Geschichte aussah.
    Jessica hatte sich hinter ihrem Physik-Übungsbuch vergraben. In den vergangenen Nächten hatte Jonathan ihr bei den Grundlagen geholfen, wenn sie die geheime Stunde zusammen verbrachten, und sie fing tatsächlich an zu kapieren, was es mit der Kraft und Gegenkraft auf sich hatte. Wenn man jede Nacht fast schwerelos durch die Gegend hüpfte, wurden die Gesetze der Bewegung viel interessanter. Und als sie um ihr Leben gerannt war, hatte sie aus erster Hand erfahren, was Trägheit bedeutete. Die vielen Formeln bereiteten ihr allerdings Probleme, weshalb sie beschloss, sich bei Dess Hilfe zu holen.
    Die Stunde war fast zu Ende, als sie endlich den Mut fasste, Dess zu erzählen, was beim Frühstück vorgefallen war.
    „Bist du eigentlich über die Expedition zur Schlangengrube auf dem Laufenden?“
    „Klar, wir arbeiten noch dran. Rex und ich suchen nach einer Möglichkeit, wie wir dich sicher dahin schaffen“, sagte Dess. „Was soll’s. Du scheinst dich ja zu amüsieren, während du den Bösewichtern aus dem Weg gehst.“
    „Das stimmt.“ Jessica lächelte. Wegen der ständig lauernden Gefahr wurden die geheimen Stunden viel aufregender als bei einem normalen Date. „Es gibt aber Neuigkeiten, Dess. Beim Frühstück habe ich erfahren, dass mein Hausarrest aufgehoben ist.“
    „Echt? Das ist ja super.“
    „Ja, das ist es wohl. Aber irgendwie war das komisch. Meine Eltern waren sich absolut einig, dass es nur zu meinem Besten ist, wenn sie mich einsperren. Dann hält mir meine Mom heute Morgen beim Frühstück einen kompletten Vortrag, wie wichtig es ist, dass ich neue Freunde finde.“
    Dess zuckte mit den Schultern. „So was kommt vor. Meine Eltern machen das ständig. Letztes Frühjahr, als ich zum ersten Mal mit Rex und Melissa in der Sperrstunde geschnappt worden bin, haben sie erklärt, dass sie mich am Schuljahresende als Erstes in so ein Psycholager schicken würden.“
    „Wohin?“
    „So was wie ein

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