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Die Erwaehlten

Die Erwaehlten

Titel: Die Erwaehlten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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Sommerlager für jugendliche Straftäter. Vom Staat eingerichtet und ziemlich knastähnlich. Mein Dad arbeitet auf Bohrinseln, und er glaubt fest an den Nutzen von harter Arbeit, um die Seele zu reinigen. Aber dann haben sie ihre Meinung ein paar Tage später total geändert. Seitdem sind sie ziemlich cool. Sie haben sogar angefangen, Rex und Melissa zu mögen.“
    „Na ja, meine Eltern hatten nicht vor, mich wegzuschicken, glaub ich jedenfalls nicht. Trotzdem war das total komisch, dass Mom so einen Rückzieher gemacht hat.“ Jessica seufzte und rieb sich nervös die Hand. „Deshalb denke ich, wir sollten die Sache mit der Schlangengrube angehen.“
    „Je eher, desto besser“, sagte Dess. „Wenn wir erst mal wissen, was du für ein Talent hast, können wir rauskriegen, wovor die Darklinge solche Angst haben. Constanzas Party ist die perfekte Lösung.“
    „Ich weiß nicht“, sagte Jessica. „Von Partys mitten in der Nacht hat Mom eigentlich nichts gesagt.“
    Dess beugte sich zu ihr hinüber. „Es ist die sicherste Möglichkeit, dich vor Mitternacht dahin zu kriegen. Wir müssen uns von Rex’ Dad und meinen Eltern loseisen. Wir müssen uns bis zur Schlangengrube durchschlagen. Wenn wir dich noch dabeihätten, könnte das haarig werden. Das heißt nicht, dass ich dich nicht mag, Jess. Aber du ziehst die üblen Elemente an.“
    „Schon klar“, antwortete Jessica bedrückt. „Jessica Day, Katastrophenmagnet.“
    „Die Darklinge sind jede Nacht schlimmer geworden, draußen in den Badlands vor allem. Das ist anders als hier in der Stadt.“
    „Aber wenn auf der Party dann alle erstarren, dann bin ich allein da draußen.“
    „Du wirst praktisch schon bei der Schlangengrube sein. Sie liegt direkt in der Mitte des alten ausgetrockneten Sees“, sagte Dess. „Geh einfach um fünf vor zwölf ein Stück spazieren, und dann bist du in meinem Abwehrring. Melissa kann Rex und mich bis an den Rand des Seegrunds fahren. Von da aus laufen wir. Wenn du nicht dabei bist, werden uns die Darklinge nicht umschwärmen, falls wir uns verspäten.“
    Jessica schluckte. Der Gedanke, sich um Mitternacht allein bis zu der berüchtigten Schlangengrube durchzuschlagen, machte sie nicht besonders glücklich. „Werden wir da wirklich sicher sein?“
    Dess nickte. „Absolut. Ich habe die ganze Woche am Schutz gearbeitet. Ich hab eine Tonne Metall einsatzbereit. Rex und ich bauen morgen nach der Schule auf. Die Darklinge werden sich der Schlangengrube nicht mal auf hundert Meter nähern können.“
    „Wirklich?“
    „Wir werden absolut sicher sein. Du musst natürlich dran denken, vor Mitternacht aufzupassen.“
    „Auf was?“
    „Die Schlangen.“
    Jessica blinzelte.
    „Du weißt schon“, erklärte Dess, „in der Schlangengrube.“
    „Oh. Ich dachte, ,Schlangengrube‘ wäre nur ein schillernder Spitzname, nicht wörtlich zu nehmen.“
    „Lass dich von dem Namen nicht täuschen“, sagte Dess. „Es ist eher ein Sumpf als eine Grube. Ein Sumpf voller Schlangen.“
    „Na bestens, ich werd’s mir merken.“ Jessica schauderte, als sie sich an die Gleiter in jener zweiten Nacht erinnerte. Bei der Vorstellung von echten Schlangen wurde ihr nicht viel wohler. „Vielleicht findet diese Party aber auch gar nicht statt. Außerdem weiß ich nicht, ob ich immer noch eingeladen bin.“
    Dess sah zum Tisch der älteren Mädchen hinüber. „Es gibt nur einen Weg, das rauszukriegen.“
    Ein paar Freundinnen von Constanza blickten auf, als sich Jessica näherte. Sie zog immer noch einige Blicke auf sich, besonders, wenn sie mit Jonathan in der Kantine auftauchte. Jessica ignorierte sie und ging neben Constanza in die Hocke.
    „Wegen der Party am Freitag“, flüsterte sie.
    Constanza sah zu ihr hinunter. „Ja?“
    „Mein Hausarrest ist irgendwie, äh, aufgehoben.“
    „Echt?“ Constanza strahlte. „Mann. Die Polizei fährt dich nach Hause, und du gehst eine Woche später auf eine Party. Nicht übel, Jess Shady.“
    „Kann man so sagen. Was ist also jetzt mit der Party am Rustle’s Bottom? Ich meine, wahrscheinlich willst du …“
    „Riesig.“
    „Ich meine, wenn du schon zu viele …“
    „Klar. Komm vorbei.“
    Jessica schluckte. „Ich weiß eigentlich nicht, wie ich da hinkommen soll. Und es ist bestimmt zu weit …“
    „Ich fahre dich. Du kannst bei mir schlafen. Dann flippen deine Eltern auch nicht aus, wenn wir superspät nach Hause kommen.“
    „Oh“, sagte Jessica, „gute Idee.“ Entschuldigungen und

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