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Die Eule - Niederrhein-Krimi

Die Eule - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Eule - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Thomas u Wirth Hesse
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blickte ihr nach. »Tja, Sie haben gehört, was die Leitung erwartet.«
    Karin traute ihren Ohren nicht. »Herr Haase, nicht Sie auch noch. Wir waren noch nicht bei der Aufgabenverteilung angelangt, hätte sie abgewartet, dann wäre ihr klar geworden, dass hier nichts und niemand vergessen wird. Wir müssen das Umfeld der Cornelia Garowske kennen, um zu wissen, wer die Anschläge auf sie plante und durchführte.«
    Von Aha unterbrach sie vehement. »Fakt ist, dass eines der Opfer eine Datei mit Informationen aus Stasi-Akten in Zusammenhang mit den GdW gespeichert hatte. Wir können die Geschichte jedoch nur dann komplettieren, wenn wir die Akten direkt sichten. Es wäre sinnvoll, direkt im Osten zu ermitteln.«
    Karin fühlte sich überrumpelt, von Aha wollte ungehemmt die Gunst des Kaffeestündchens unter Männern vom Vortag nutzen. Haase reagierte anders als erwartet.
    »Das muss zunächst intern im K 1 abgeklärt werden. Mir ist alles um die Garowske herum zu diffus und viel zu dünn, wir wollen doch nicht überreagieren, oder? Der Spesenetat ist jetzt im Mai schon nahezu erschöpft. Die Kosten muss ich verantworten. Nein, nein, vergessen wir den Ausflug nach Thüringen.«
    Burmeester meldete sich zu Wort. »Nach letzten Erkenntnissen gibt es in den Räumen der GdW ein Register der Mitglieder. Ermöglichen Sie uns Einsicht, das würde uns die Arbeit erleichtern. Wir brauchen einen Durchsuchungsbefehl.«
    »Zu welchem Zweck? Wollen Sie eine unbekannte Anzahl von Personen nach möglichen Motiven durchleuchten? Bringen Sie mir begründete Verdachts- oder Verschleierungsmomente, und ich unterschreibe Ihnen einen Durchsuchungsbeschluss für die Räume der Sekte.«
    Auch Haase leerte entspannt seine Kaffeetasse und stand auf. »Ich bin zufrieden mit Ihrer Arbeit. Knapp eine Woche nach Beginn der Ermittlung haben Sie doch schon einiges vorzuweisen. Weiter so. Wünsche einen erfolgreichen Tag.«
    Jerry schien verwundert über die kontroversen Töne, im Normalfall vertraten Haase und die van den Berg identische Meinungen.
    »Was mischst du denen in den Kaffee? Kann ich auch mal ein Tässchen probieren?«
    Von Aha wuchs sichtbar vor Stolz, er war mit seiner Super-Saeco der Highender des vollmundigen Geschmacks und würde den Rest des K 1 noch überzeugen. »Das macht das schonende, Aroma erhaltende Röstverfahren. Qualität hat Preis und Wirkung.«
    Karin Krafft unterbrach das Geplänkel, um den Tag zu strukturieren. »Jerry, du kümmerst dich um die Frage rund um das Insulin.«
    »Okay, das Altenheim und alles, was dort Zugang zu den Medikamenten hat.«
    »Genau. Tom, du schaust dir den Schrottplatz in Duisburg an und versuchst, die Bleibe von Patrick Leschek zu finden.«
    Sie schaute auf Burmeester, der wohl noch an der ablehnenden Entscheidung des Staatsanwalts knabberte. »Bleibst du für die Erpressung. Horch bei der Frau nach, ob es weitere Aktivitäten gegeben hat. Vielleicht hat die Polizeipräsenz den Täter abgeschreckt.«
    »Was, ich soll wieder zu der lustigen Witwe? Ach nö.«
    »Oh doch, und jetzt an die Arbeit, und Herr von Aha zu mir ins Büro, bitte.«
    Sie hörte noch, wie Tom flüsterte, da würde ihm auch sein Kaffee nicht helfen, und sah aus dem Augenwinkel, wie Jerry grinste, als von Aha in ihrem Büro verschwand. Keine Woche war der Kerl hier und hatte schon für Unruhe auf allen Ebenen gesorgt. Betont ruhig schloss sie die Tür hinter sich.
    »Herr von Aha, sollen wir beide uns noch einmal über interne Abläufe und Hierarchien unterhalten?«
    »Aber ich bin davon überzeugt, dass die Lösung in Erfurt zu finden ist. Das kann sich jeder zusammenreimen, der die Aktenfragmente durchgearbeitet hat.«
    »Haben wir irgendwo einen bekannten Namen, können wir irgendwas vorweisen, statt reimen zu müssen? Nein, ein Amtshilfeersuchen an die ostdeutschen Kollegen muss reichen.«
    Resigniert schüttelte von Aha den Kopf, sprang unerwartet auf. »Ich hab’s. Wir können aus zwei Gründen keine Namen zuordnen. Erstens hat die Stasi immer Decknamen benutzt. Und zweitens …«
    Er nickte sich selber zu, blickte aus dem Fenster in die Linden am Ring vor dem Polizeigebäude, in dem sie untergebracht waren, und nickte und nickte. Karin klopfte ungeduldig mit einem Kuli auf die Schreibtischplatte.
    »Weiter, was meinen Sie mit ›zweitens‹?«
    »Und zweitens forschen wir wahrscheinlich nach einem falschen Namen. Die Garowske hat doch bestimmt eine Ehe hinter sich. Kennen wir ihren Geburtsnamen? Nein. Ich klemme

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