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Die Eule von Askir

Die Eule von Askir

Titel: Die Eule von Askir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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wie man zuerst dachte. Zwischen den Seeschlangen im Wasser und unseren hier an Land…« Sie schüttelte den Kopf. »Die Echsen wären dumm, es zu versuchen. Trotzdem sind alle vorsichtig. Und es wird natürlich wild spekuliert, wo diese Ungeheuer herkommen und was sie hier wollen.«
    Tarkan sah zum Hafen hinaus. Richtig, was für ein Interesse konnten intelligente Echsen an dieser Stadt haben? Ein Raubzug? Ein Versuch, ausgerechnet Askir von See her anzugreifen?
    Ihre Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. »Ich habe noch etwas über das nachgedacht, was mir Jenks alles erzählte.«
    »Habt Ihr Euch noch an etwas anderes erinnern können?«, fragte Tarkan.
    »Ja«, sagte sie. »Ich weiß nur nicht, ob es wichtig ist.«
    »Sera, es scheint alles wichtig zu sein, was mit Ser Jenks zusammenhängt«, sagte Tarkan leise. »Ich hörte vom Hafenmeister, dass er Interesse an dem schwarzen Schiff hatte. Und seht, was daraus geworden ist. Hättet Ihr nur früher etwas gesagt!«
    »Legt nicht eine Last zu meinen Füßen, die Ser Jenks gebührt«, widersprach sie. »Er hatte dieses Wissen, er wäre gut beraten gewesen, sich der Maestra zu offenbaren, und nicht, sich mitten in der Nacht mit einem Seelenreiter zu treffen.« Sie legte den Kopf schräg und sah ihn mit diesen faszinierenden Augen an. »Wollt Ihr denn nun wissen, was mir eingefallen ist, oder mir vielleicht weitere Vorhaltungen machen?«
    »Natürlich, Sera«, sagte Tarkan und deutete eine leichte Verbeugung an. »Bitte sagt es mir.«
    »Ich erwähnte ja schon, dass Ser Jenks den schönen Künsten zugetan war.«
    »Ja. Ein neues Rätsel?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Es ging um die Kunst, und Ser Jenks fragte mich, ob ich einen guten Bildhauer kennen würde. Ich nannte ihm den Namen von Meister Revanstin, er besitzt eine Werkstat drüben im Viertel der Handwerker.«
    »Hm«, meinte Tarkan nachdenklich. »Ein Bildhauer? Wie hängt das denn mit allem zusammen?«
    »Das weiß ich auch nicht«, teilte ihm die Bardin stirnrunzelnd mit. »Ich habe darüber nachgedacht und denke, dass es einen Zusammenhang geben muss, denn sonst hätte Ser Jenks mich sicher nicht gefragt, ob Meister Revanstin denn auch diskret wäre.«
    »Wofür brauchte Ser Jenks einen diskreten Bildhauer?«
    Taride blickte ihn an, lächelte und zuckte mit den Schultern, als ob sie sagen wollte, dass es seine Aufgabe wäre, das herauszufinden.
    »Danke, Sera. Vielleicht hilft es weiter«, sagte Tarkan höflich und sah zu, wie sie sich aufrichtete und leichtfüßig von dem Ballen sprang.
    »Sagt, Baronet, habt Ihr von dem Ständefest gehört, das heute Abend im Händlerviertel stattfindet?« Sie warf ihren Apfelbratzen in hohem Bogen zwischen zwei Schiffen hindurch in das Hafenwasser und leckte sich wie eine Katze die Finger ab.
    »Ja, sicher. Das Fest ist ein Höhepunkt des Jahres. Warum?«, fragte Tarkan.
    »Ich spiele dort auf«, sagte sie. »Vielleicht treffen wir uns ja. Der Götter Schutz mit Euch, Baronet.« Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, griff ihr Rapier und eilte leichtfüßig davon, noch bevor er etwas sagen konnte.
     
     
    Ein Barde war immer wohlberaten, sich mit der Wacht gut zu stellen, dachte Taride, als sie nach ihrem nächsten Opfer Ausschau hielt. Als sie vorhin ein Marinesoldat angesprochen hatte und sie bat, mit zur Hafenwacht zu kommen, und ihr dort die Schwertmajorin zwei ganze Goldstücke dafür geboten hatte, die Geschichte von den Seeungeheuern im Hafen zu verbreiten, hatte sie nicht Nein gesagt. Warum denn auch? Gold war Gold. Außerdem war sie erleichtert darüber, dass die Seeschlangen sie wohl nicht mit diesem kleinen Zwischenfall in der Gasse in Verbindung brachten.
    Dort drüben baute ein Händler seinen Stand ab, und obwohl sie ihn nur ein einziges Mal in einer ihrer Vorführungen gesehen hatte, schenkte sie auch ihm ein strahlendes Lächeln, das er verlegen erwiderte.
    »Ich sehe, Ihr baut Euren Stand wieder auf«, meinte sie. »Habt Ihr auch gehört, dass…«

 
    46
     
     
     
    Santer war schweigsam und nachdenklich, als er der Maestra aus der Zitadelle zum Turm der Eulen folgte. Es fiel auch ihr auf. »Worüber grübelt Ihr, Santer?«, fragte sie, als sie den Turm betraten. »Über Kommandant Keralos«, antwortete Santer und wurde plötzlich von einem anderen Gedanken abgelenkt. »Wollten wir nicht zur Botschaft von Aldane und den Botschafter befragen?«, sagte er dann.
    »Sobald wir hier fertig sind«, sagte sie, schlug mit einem Seufzer der

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