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Die Euro-Lügner: Unsinnige Rettungspakete, vertuschte Risiken - So werden wir getäuscht (German Edition)

Die Euro-Lügner: Unsinnige Rettungspakete, vertuschte Risiken - So werden wir getäuscht (German Edition)

Titel: Die Euro-Lügner: Unsinnige Rettungspakete, vertuschte Risiken - So werden wir getäuscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Olaf Henkel
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Beschädigung meiner Person habe ich auch deren Pendant, die gezielte Unterstützung meiner Gegner, kennengelernt. Als ich nach fast einjähriger Abstinenz im Frühjahr 2013 wieder an einer Talkshow, hart aber fair , zum Thema Euro teilnahm, traf ich dort auf die üblichen Verdächtigen, die keine andere Funktion zu erfüllen hatten, als den Euro in den höchsten Tönen zu loben. Neben dem einstigen Finanzminister Hans Eichel, der in seiner dozierenden Art von dessen unermesslichen Vorteilen für unser Land zu schwärmen pflegt, saß dort auch der eher gemütlich wirkende Hermann Gröhe, Generalsekretär der CDU . Erwartungsgemäß stimmte auch er in das Loblied des Euro ein, was mich nicht weiter beschäftigt hätte, wäre mir nicht eine eigenartige Koinzidenz aufgefallen: Als er etwas vermeintlich Überzeugendes gesagt hatte, begann im Publikum die zweite Reihe rechts zu klatschen. Alle gleichzeitig, wie auf geheime Verabredung. Dieser schlafwandlerische Automatismus, bei dem eine eng zusammensitzende Gruppe in plötzliche Begeisterung ausbrach, amüsierte mich. Ich konnte die Gesichter nicht erkennen, erinnerte mich aber, eine solche Gruppe – es dürften mindestens fünf Leute gewesen sein – vor der Sendung im Warteraum gesehen zu haben. Auf meine Frage, ob sie denn alle in der Sendung aufträten, hatte ich die Antwort erhalten, nein, sie »gehörten zu Herrn Gröhe«. Seltsam, dachte ich, zu mir »gehört« hier keiner.
    Als sich nach der Sendung Moderator Frank Plasberg dafür entschuldigte, mich unterbrochen zu haben, wies ich auf Herrn Gröhes Begleitkommando hin. Eine solche organisierte Claque hatte ich sonst nur im Theater erlebt, wo sie mir schon lächer lich genug vorgekommen war. Und sie traten auch noch wie ein Verein auf! Dass die Gröhe-Leute nichts dabei fanden, so auffällig zusammenzusitzen, statt sich über den Zuschauerraum zu verteilen, hing wohl mit dem Umstand zusammen, dass das Millionenpublikum vor den Fernsehern nur ihren Applaus hörte, sie aber, im Gegensatz zu mir, beim Klatschen nicht sehen konnte. Bei den Fernsehzuschauern, die sich per Internet zu Wort meldeten, schien die Manipulation zum Glück nicht zu verfangen. In den Kommentaren zur Sendung, die eine junge Dame verlas, unterstützte eine deutliche Mehrheit meine eurokritische Position. Es würde mich nicht wundern, wenn die Bank, auf der Gröhes Stimmungstruppe saß, eigens für sie reserviert worden wäre. Denn der Euro-Fanatismus, der angeblich von allen geteilt wird, in Wahrheit aber solch künstlicher Unterstützung bedarf, ist auch in den Fernsehanstalten Dogma. Man glaubt einfach, dass der Euro gut für Deutschland ist und die Euro-Gegner dumm, böse oder einfach lächerlich sind.
    Beim Begriff »Dogma« erinnere ich mich an meine Zeit als Messdiener in Hamburg. An der St.-Elisabeth-Kirche in Harvestehude lernte ich alles über Marias unbefleckte Empfängnis und wie Jesus von den Toten auferstanden und gen Himmel gefahren sei. Ich staunte. Nicht, dass es mir freigestellt gewesen wäre, diese Vorstellungen anzunehmen oder abzulehnen. Sie waren ein unantastbares Muss. Der Rotwein, den die Priester tranken, war echtes Blut Christi, die Hostie, die ich essen musste, sein wirkliches Fleisch. Allerdings wunderte ich mich, dass es nicht wie Fleisch, sondern wie Oblate schmeckte. Heute wundere ich mich, dass unsere Politiker ihre Liebe zum Euro wie eine Hostie vor sich hertragen. Und wehe, einer sagt, es handle sich um ein Stück Selbstgebackenes, von dessen Genuss abgeraten werden muss.
    In fundamentalistischen Staaten wird umgebracht, wer einem Dogma den Glauben verweigert. Bei uns wird man nur mundtot gemacht. Man büßt es, anderer Meinung über den Euro zu sein als die Kanzlerin und die Presse. Dann wird, um des vermeintlich moralisch Guten und der Völkerfreundschaft willen, über einen gelogen, dass sich die Balken biegen. Aber es gibt auch vernünftige Medien in Deutschland, die sich vom Dogma nicht einschüchtern lassen. Was früher tabu war, wird von ihnen offen angeprangert.
    Wenn ich heute mit Journalisten der FAZ , der Wirtschaftswoche , dem Handelsblatt oder Manager Magazin spreche, höre ich von ihnen kritische Worte über diese verzweifelten Rettungsmaßnahmen, die zugunsten der künstlichen Währung und zulasten der realen Steuerzahler gehen. Je höher die Bürgschaften, umso schärfer wird die Kritik daran. Und diese bleibt längst nicht mehr auf den diskreten Bereich des off the record beschränkt. Sie wird

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