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Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Titel: Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rusch
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entwickelten einen Plan, wie sie gemeinsam mit vereinten magischen Kräften den Höllenfürsten überlisten wollten.
     
     
    Der Höllenfürst war übelster Laune. Er schnauzte seine Spione regelrecht an und diese gerieten dermaßen in Furcht, dass sie es kaum aushielten. Luzifer schrie: „Ihr seid zu nichts zu gebrauchen. Nicht einmal einen kleinen Jungen könnt ihr einfangen und ihn zu mir bringen. Ich werde euch dafür bestrafen. Ihr habt wohl vergessen, dass ihr euch in der Hölle befindet und ich euer Herr, der Herr der Hölle und auch der Herr des Fegefeuers bin! Wollt ihr etwa im Fegefeuer landen?“
    Luzifers Spione waren finstere Gesellen. Sie sahen furchterregend aus. Auf den Schultern hatten sie keinen menschenähnlichen Kopf. Nein, es saß dort etwas, das aussah, als würde das Fleisch des Kopfes langsam verfaulen. Bekleidet waren diese Wesen der Dunkelheit mit einfachen Hosen und Umhängen, die schwarz waren. Damit konnten sie sich hervorragend tarnen, wenn sie auf der Erde waren. Dort herrschte ja seit fast fünfhundert Jahren die ewige Nacht. Dunkle Kleidung machte damit den Besitzer fast unsichtbar. Überall kam es auf der Welt zu Terror, Mord und Dunkelheit. Finstere Gesellen hatten zu Zeiten der ewigen Nacht leichtes Spiel, ihren dunklen und bösen Machenschaften nachzugehen.
    Luzifer ließ seine Schergen noch eine Weile schmoren. Ihre Angst vor dem Fegefeuer war gewaltig und das nutzte er gnadenlos aus. Endlich erklärte er: „Gut, ihr Nichtsnutze, ihr habt zwar das Fegefeuer tausend Mal verdient, aber ich will euch doch noch eine allerletzte Chance geben. Aber wehe euch, wenn ihr wieder so jämmerlich versagt ...“
    Insgeheim nahm er sich vor, dieses Mal mit ihnen auf die Erde zu gehen und genau zu beobachten, was sie taten. Sollten sie alle seine Erwartungen doch noch erfüllen? Aber wenn sie in Gefahr gerieten, konnte er seinen schrecklichen Monstern immer noch helfen. Und in was für Gefahren sollten sie eigentlich geraten? Gab es auf der Erde etwa Dinge, von denen er selbst, der mächtige Höllenfürst, noch nichts wusste?
     
     
    Der kleine Wasgo lief alleine im Wald umher. Er suchte Sinclair. Mit lauter Stimme rief der Junge den Onkel. Doch Sinclair hatte sich im Wald versteckt. Als Fledermaus getarnt hielt er sich ganz in der Nähe des kleinen Wasgo auf. Bei ihm waren andere Vampire, die ebenfalls die Gestalt einer Fledermaus angenommen hatten. Dieser Wasgo, der im Wald umherlief und seinen Onkel Sinclair rief, war eine andere Person, aber nicht Wasgo. Diese Person sah nur aus wie Wasgo. Es lief nämlich nicht der Junge durch den dunklen, laublosen Wald, sondern sein Vater. Mit einem Zauber hatte er sich die Gestalt seines Sohnes gegeben. Sollte Luzifer es tatsächlich wagen, den kleinen Wasgo zu entführen oder ihn entführen zu lassen, würde er sein blaues Wunder erleben.
     
     
    Der wahre Wasgo war derzeit bei seiner Mutter in der Höhle. Sie passte auf ihren Sohn auf, damit ihm nichts Böses widerfahren konnte. Wasgo saß am See und spielte dort mit den Fischen. Plötzlich verwandelte sich ein Fisch in einen alten, vollbärtigen Mann. Dieser Mann blieb aber unter der Wasseroberfläche und begann mit Wasgo ein Gespräch. Luziferine beobachtete ihren Sohn. Sie sah, dass er mit jemand erzählte, und rief ihm zu:„Mit wem sprichst du da, Wasgo?“
    Der Junge drehte sich zu seiner Mutter um und sagte: „Im Wasser ist ein alter Mann, er will, dass ich zu ihm komme.“
    Augenblicklich brach Luziferine in Panik aus. Sie schrie ihrem Sohn zu, dass er sofort zu ihr zu kommen habe. Im nächsten Augenblick lief sie zu ihm, sprang an den See und brüllte den alten Mann im Wasser an: „Halte dich ja von meinem Kind fern! Du bekommst ihn nicht, er ist mein Sohn. Solltest du auch nur in seine Nähe kommen, werde ich dich vernichten!“
    Wasgo kannte seine Mutter so aufgeregt und kampfeslustig noch nicht und fragte sich, ob er etwas falsch gemacht hatte. Er hatte plötzlich Angst. Die Unruhe der Mutter übertrug sich auf ihn. Er begann zu weinen. Zitternd schlang der kleine Kerl seine Ärmchen um die Mutter. Leise schluchzend flüsterte er der Mutter ins Ohr: „Bitte verzeihe mir, Mama.“
    Luziferine beruhigte sich. Sie setzte sich und nahm Wasgo auf ihren Schoß und antwortete „Bleibe ganz ruhig, mein Kleiner! Es ist alles gut. Du musst dich nicht entschuldigen. Du hast nichts Falsches getan.“
    Sie sah Wasgo an und streichelte ihm über den Rücken, als sie sagte: „Ich glaube, es wird

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