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Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Titel: Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rusch
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Antares ihn rufen. Er ging weiter in den Wald hinein. Es wurde immer dunkler und kälter. Ein Schauer durchlief Antares' Körper. Er hörte ein leises Lachen und wieder die Stimme Sinclairs sagen: „Hier bin ich, komme nur zu mir, kleiner Wasgo!“ Antares sah eine Gestalt. Sie kam auf ihn zu gelaufen. In der Dunkelheit der ewigen Nacht konnte er nicht sogleich erkennen, wer es war. Doch dann, als sie sich gegenüber standen, erkannte Antares ihn doch. Es war Sinclair. Aber Sinclair konnte es doch nicht sein, denn der war als Fledermaus in seiner Nähe! Wer war dieser Sinclair also dann? War es Luzifer? War es einer von Luzifers schlimmen Geschöpfen?
    Es war egal, wer es war, diese Gestalt war auf jeden Fall nicht der Vampir Sinclair. Von diesem Wesen drohte Antares Gefahr. Der falsche Sinclair nahm den falschen Wasgo an die Hand. „Komm, wir wollen einen Hirsch jagen und erlegen, damit ihr genug zu essen habt, wenn der Winter kommt“, sagte der falsche Sinclair. Antares versuchte ruhig zu bleiben. Sinclairs Hand fühlte sich anders an als diese Hand, die er jetzt hielt. Antares murmelte sicherheitshalber einen Schutzzauber, mit dem er sich selbst etwas schützen konnte. Es war nur ein schwacher Zauber, den er anwendete. Er wollte sich nicht selbst verraten, denn das Wesen, zu dem diese eiskalte Hand gehörte, war nicht Sinclair. Aber das Wesen ahnte nicht, dass es Antares war, den es an der Hand hielt. So gingen sie tiefer in den undurchdringlichen Wald hinein. Wann würde das Wesen aus der Hölle seine wahre Identität preisgeben?
     
     
    Wasgo saß immer noch auf dem Schoß seiner Mutter. Er ließ sich von ihr wiegen und trösten. Im Grunde verstand er nichts von dem, was ihm seine Mutter erzählt hatte. Das alles überstieg seine Vorstellungskraft. Er begriff zwar, dass er einmal ein großer Zauberer sein sollte, der in ferner Zukunft die Welt rettete. Aber wie sollte das gehen? Sein kindlicher Verstand war mit solch einer Vorstellung überfordert. Er war doch nur ein Junge, aber kein Zauberer! Und sein Großvater sollte der Herr der Hölle sein? Wasgo verstand nichts.
    Er war mit den Informationen seiner Mutter überfordert. Aber er fragte Luziferine nicht danach, sondern stellte sich in seiner kindlichen Fantasie vor, dass er gegen böse Ritter mit einem großen, schweren Schwert in den Kampf zog. In seiner Fantasie saß er auf einem prächtigen Schlachtross und schützte sich mit einem riesigen magischen Schild. Sein Schwert glitt durch die Luft und vernichtete einen Gegner nach dem anderen.
    Plötzlich hatte er eine Vision. Er wurde ganz still und sah vor seinem geistigen Auge seinen Vater.
     
     
    Antares hielt die Hand des falschen Sinclair. Kalt schloss sie sich um seine eigene Hand. Er bemerkte, dass ein schwarzer Umhang neben ihm durch die Luft wallte. Dieser Umhang hatte vor wenigen Augenblicken noch nicht neben ihm geschwebt. Er sah hoch zu dem Gesicht des vermeintlichen Sinclair. Wie hatte sich dieses verändert! Das schöne Gesicht des Sinclair hatte sich in eine grinsende, blasse, verwesende Fratze verwandelt. Hautlappen hingen vom Gesicht herunter und gaben das tote Fleisch unter der Haut frei. Die Zähne waren schief und brüchig, sie verfaulten im Mund dieses Geschöpfes und waren ganz schwarz und braun. Die Augen traten aus ihren Höhlen hervor und waren blutunterlaufen. Ein böses Grunzen erreichte Antares. Der Kampf auf Leben und Tod hatte begonnen. Einer konnte nur gewinnen. Wer, das sollte sich bald entscheiden.
     
     
    Wasgo wurde noch unruhiger. Luziferine konnte sich seine Unruhe nicht erklären. Hatte sie ihn mit ihren Informationen am Ende doch überfordert? Er war ja immer noch ein kleines Kind. Auch wenn sich in Wasgo langsam magische Fähigkeiten entwickelten, gegen die er sich nicht wehren konnte, war er eben doch immer noch ein Kind. Ob er es wollte oder nicht, er musste diese magischen Fähigkeiten annehmen. Ihm war nicht bewusst, was er erlebte und was mit ihm geschah. Wie hätte er das auch, der ein sechsjähriges Kind war, realisieren sollen? Vor seinem geistigen Auge sah er seinen Vater, der in Lebensgefahr schwebte.
     
     
    Antares begriff sofort, dass der Kampf begonnen hatte. Er konnte sich jetzt zu erkennen geben. Er versuchte die eisige Hand des Höllengeschöpfes loszulassen, aber die hielt ihn fest. So murmelte er einen weiteren Zauber: „Arravates boriginiliales digti feriri!“
    Sofort ließ die eisige Hand, die Feuer gefangen hatte, Antares los. Verwirrt sah

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