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Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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ich Euch eine Medizin schicke, die Eure Körpersäfte stärken wird. Lasst nicht zu, dass sie Euch schröpfen oder Euch Blutegel ansetzen, und lasst Euch auch nicht einreden, Ihr müsstet Gifte oder Wundertränke zu Euch nehmen. Ihr seid eine junge Frau, Ihr habt einen jungen Ehemann. Ein Baby wird sich einstellen.«
    Es war, als habe er sie erlöst. »Seid Ihr dessen sicher?«, fragte Katharina.
    »Ich bin sicher«, erwiderte er. »Und zwar schon bald.«

 
 
G REENWICH -P ALAST , M AI 1510
 
    Ich lasse Heinrich Bescheid sagen, denn er soll es zuerst von mir hören. Unwillig kommt er. Er hat zu viel von Frauengeheimnissen und -machenschaften gehört und mag nicht ein Gemach betreten, das für eine Niederkunft eingerichtet wurde. Überdies fehlt etwas zwischen uns, eine gewisse Wärme, er hat sein Gesicht abgewandt, wendet sich ab von mir. Er meidet meinen Blick. Doch ich kann ihn noch nicht der Kälte mir gegenüber zeihen, denn zuerst muss ich ihm die schlimme Neuigkeit mitteilen. Lady Margaret lässt uns allein und schließt die Tür. Ich weiß, sie wird darauf achten, dass uns niemand belauscht. Es wird ohnehin früh genug bekannt sein.
    »Mein Gemahl, es tut mir leid, ich habe schlechte Nachrichten«, beginne ich.
    Er wendet mir ein verdrießliches Gesicht zu. »Ich wusste, dass es etwas Schlechtes sein musste, als Lady Margaret zu mir kam.«
    Es hat keinen Sinn, dass ich ein wenig ärgerlich werde. Ich muss nun für uns beide stark sein. »Ich bin nicht mehr guter Hoffnung«, spreche ich das Schlimmste aus. »Der Arzt muss sich geirrt haben. Es gab nur ein Kind, und dieses habe ich verloren. Es wird keine Geburt geben. Morgen kehre ich an den Hof zurück.«
    »Wie kann der Arzt sich dermaßen irren?«
    Ich hebe ein wenig die Schultern. Ich möchte sagen: Weil er ein aufgeblasener Dummkopf ist und zu Euch gehört, denn Ihr umgebt Euch ja ausschließlich mit Speichelleckern, die Euch allezeit nur Gutes berichten und vor Angst vergehen, wenn sie einmal die Wahrheit sagen sollen. Doch stattdessen sage ich: »Er muss sich geirrt haben.«
    »Ich werde wie ein Dummkopf dastehen!«, platzt Heinrich heraus. »Fast drei Monate hattet Ihr Euch zurückgezogen, und nichts ist dabei herausgekommen!«
    Ich schweige. Nutzlos zu wünschen, dass ich mit einem Mann verheiratet wäre, der über Äußerlichkeiten hinauszudenken vermag. Nutzlos zu wünschen, mit einem Mann verheiratet zu sein, dessen erste Sorge mir gälte.
    »Niemand wird sich irgendetwas dazu denken!«, sage ich schließlich. »Wenn überhaupt, dann werde ich wie eine Närrin dastehen, weil ich nicht wusste, ob ich ein Kind erwartete oder nicht. Aber immerhin hatten wir ein Baby, und das bedeutet, dass wir wieder eines zeugen können.«
    »Ja?«, fragt er sogleich, naiv und voller Eifer. »Aber warum haben wir sie verloren? Ist Gott erzürnt über uns? Haben wir eine Sünde begangen? Ist es ein Zeichen, dass Gott nicht mit uns zufrieden ist?«
    Ich beiße mir auf die Unterlippe, um nicht mit der Frage des Mauren herauszuplatzen: Ist Gott so rachsüchtig, dass er ein unschuldiges Kind töten würde, nur um seine Eltern für eine Sünde zu bestrafen, von der sie nicht einmal wussten?
    »Mein Gewissen ist rein«, sage ich voller Gewissheit.
    Meines auch«, sagt er hastig - zu hastig.
 
***
 
    Aber mein Gewissen ist nicht rein. In dieser Nacht falle ich vor dem Bildnis unseres gekreuzigten Herrn auf die Knie. Dieses eine Mal bete ich ehrlich zu Gott, ich träume nicht von Arthur und bitte nicht meine Mutter um Rat.
    »Herr, es war ein Versprechen, das ich einem Sterbenden gab«, beginne ich. »Er hat es so gewollt, zum Besten Englands, um das Reich und seinen neuen König auf den Weg des Glaubens zu führen. Ich habe dieses Versprechen gegeben, um England vor den Mauren und vor der Sünde zu beschützen. Ich weiß, dass es mir Reichtum und den Thron einbrachte, doch nicht um dieser Vorteile willen habe ich es gegeben. Wenn es eine Sünde war, seinen Bruder zu heiraten, dann zeige es mir, oh Herr. Wenn ich nicht seine Frau sein sollte, dann sage es mir. Denn ich glaube, dass ich das Richtige tat und noch tue. Und ich glaube, dass du mir nicht meinen Sohn nehmen würdest, um mich zu bestrafen. Ich glaube an dich, den gnadenreichen Gott. Und ich glaube, dass ich das Richtige getan habe, für Arthur, für Heinrich, für England und für mich.«
    Dann setze ich mich hin und warte, ich warte lange, eine Stunde, vielleicht länger, falls es meinem Gott, dem Gott meiner

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