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Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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wenn er nur verschont bleibt. Du weißt, welche Pläne wir für dieses Land hegen, welch heilige Burg wir daraus machen wollen, wie wir die Mauren zurückwerfen und das Reich gegen die Schotten verteidigen wollen. Lieber Gott, breite deine Gnade über uns, verschone Arthur und gib ihn mir zurück. Wir wollen doch Kinder haben: Mary, die Rose der Rose, und Arthur, unseren Sohn, den dritten römisch-katholischen Tudor-Herrscher auf dem Throne Englands. Erlaube uns die Erfüllung unserer Träume. O lieber Gott, sei barmherzig und verschone ihn. Liebe Muttergottes, bitte für uns und verschone ihn. Süßer Jesus, verschone ihn. Ich, Catalina, bitte darum, und ich bitte auch im Namen meiner Mutter, Königin Isabella, die ihr Leben dem Dienst am Glauben gewidmet hat und eine wahrhaft christliche Königin ist, die deinem Kreuzzug dient. Du liebst sie, und du liebst mich. Ich flehe dich an, lass mich nicht im Stich.
 
***
 
    Während Catalina betete, senkte sich die Dunkelheit hernieder, doch sie merkte es kaum. Es war schon spät, als Doña Elvira sanft ihre Schulter rüttelte und mahnte: »Infantin, Ihr solltet nun etwas zu Euch nehmen und zu Bett gehen.«
    Catalina wandte ihrer Duenna ein kreidebleiches Gesicht zu. »Was berichten sie?«
    »Sie sagen, es gehe ihm schlechter.«
 
***
 
    Süßer Jesus, verschone ihn, süßer Jesus, verschone mich, süßer Jesus, verschone England. Mach, dass es Arthur nicht schlechter geht.
 
***
 
    Am Morgen berichteten die Damen, dass der Prinz gut geschlafen habe, doch unter den Leibdienern ging das Gerücht, dass seine Kräfte rasch abnahmen. Das Fieber war so heftig gestiegen, dass er fantasierte. Manchmal wähnte er sich in der Kinderstube mit seinen Schwestern und seinem Bruder, dann wieder glaubte er sich auf seiner Hochzeit, gekleidet in blendend weißen Samt, und zuweilen sprach er von einem höchst seltsamen Ort, von einem Myrtenhof mit einem rechteckigen Wasserbecken, in dem sich ein goldenes Haus spiegelte, und von Mauerseglern, die an einem sonnigen Tage unablässig durch diesen Hof schwirrten.
    »Ich gehe zu ihm«, sagte Catalina am Mittag zu Lady Margaret.
    »Prinzessin, es kann das Schweißfieber sein«, gab diese ihr unverblümt zu verstehen. »Ich kann nicht gestatten, dass Ihr ihm zu nahe kommt. Ihr dürft keine Ansteckung riskieren. Ich würde in meiner Pflicht versagen, wenn ich Euch zu ihm ließe.«
    »Eure Pflicht gilt meinen Wünschen!«, fuhr Catalina die Ältere an.
    Doch Lady Margaret, selbst eine Prinzessin, wankte nicht. »Meine Pflicht gilt England«, entgegnete sie. »Und wenn Ihr einen Tudor-Erben in Eurem Leibe tragt, so gilt meine Pflicht ebenso diesem Kinde wie Euch. Prinzessin, bitte streitet nicht mit mir. Ich kann Euch nicht gestatten, näher an den Prinzen heranzutreten als bis zum Fußende seines Bettes.«
    »Dann werde ich dort stehen bleiben«, versprach Catalina folgsam wie ein kleines Mädchen. »Aber bitte, lasst mich zu ihm!«
    Lady Margaret nickte leicht und brachte die Prinzessin zu den Gemächern ihres Gatten. Inzwischen waren noch mehr Menschen gekommen, denn die Kunde, dass der Prinz um sein Leben ringe, hatte sich rasch in der Stadt verbreitet. Doch die Menschen bewahrten Schweigen, waren niedergedrückt wie Trauernde. Sie warteten und beteten für das Leben der Rose von England. Einige wenige bemerkten Catalina, deren Gesicht mit einer Spitzenmantilla verschleiert war, und riefen ihr einen Segenswunsch zu. Ein Mann trat vor und beugte das Knie. »Gott segne Euch, Prinzessin von Wales. Möge der Prinz vom Krankenbett aufstehen und wieder vergnügt sein.«
    »Amen«, erwiderte Catalina mit tauben Lippen.
    Die Doppeltür zum inneren Gemach stand offen, und Catalina ging hinein. Im Privatgemach des Prinzen war eine behelfsmäßige Apotheke eingerichtet worden: ein Tisch war aufgebockt, auf dem große Glasgefäße mit Arzneiingredienzien standen sowie Mörser und Stößel und ein Hackbrett. Hinter dem Tisch standen einige Ärzte, gekleidet in die Kammgarnkluft ihres Standes. Catalina hielt Ausschau nach Dr. Bereworth.
    »Doktor?«
    Sogleich kam er auf sie zu und beugte das Knie. Sein Gesicht war sehr ernst. »Prinzessin.«
    »Wie geht es meinem Gemahl?«, fragte sie langsam und deutlich auf Französisch.
    »Es tut mir leid, sein Zustand ist unverändert.«
    »Aber es geht ihm nicht schlechter«, betonte sie. »Er ist auf dem Wege der Besserung.«
    Der Arzt schüttelte den Kopf. »Il est très malade«, sagte er schlicht.
    Catalina

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