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Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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und niemand hatte je erfahren, woran er erkrankt war.
    »Ich werde nicht an den armen Juan denken«, schwor sich Catalina. »Bei ihm war es etwas ganz anderes. Juan war klein und schmächtig, aber Arthur ist stark.«
    Der Arzt schien lange zu brauchen, und als er aus der Kammer kam, war er allein. Catalina, die sich, sobald die Tür aufging, vom Stuhl erhoben hatte, erspähte hinter dem Arzt auf dem Bette Arthur, halb ausgekleidet und im Halbschlaf.
    »Seine Leibdiener sollten ihn zu Bett bringen«, riet der Arzt. »Er ist sehr matt. Es täte ihm gut, zu ruhen. Wenn sie achtsam sind, können sie ihn unter die Decke stecken, ohne dass er aufwacht.«
    »Ist er krank?«, fragte Catalina langsam in lateinischer Sprache. »Aegrotat? Ist er sehr krank?«
    Der Arzt breitete die Hände aus. »Ein Fieber hat ihn befallen«, erwiderte er zurückhaltend und langsam auf Französisch. »Ich kann ihm einen Trank einflößen, der das Fieber senkt.«
    »Wisst Ihr denn, worum es sich handelt?«, fragte Lady Margaret mit leiser Stimme. »Doch nicht um das Schweißfieber?«
    »So Gott will, nicht. Soweit ich weiß, sind in der Gegend bislang keine Fälle aufgetreten. Aber er braucht Ruhe und Schlaf. Ich bereite jetzt den Trank, dann komme ich wieder.«
    Diese leise, in Englisch geführte Unterhaltung war für Catalina unverständlich gewesen. »Was sagt er? Was hat er gesagt?«, wollte sie sofort von Lady Margaret wissen.
    »Nicht mehr, als was Ihr auch gehört habt«, versicherte die Ältere. »Der Prinz hat Fieber und braucht Ruhe. Erlaubt, dass ich seine Diener rufe. Sie sollen ihn entkleiden und zu Bett bringen. Wenn es ihm heute Abend besser geht, könnt Ihr mit ihm speisen. Das würde ihm gewiss gefallen.«
    »Wohin will der Mann?«, rief Catalina, als der Arzt eine Verbeugung machte und zur Tür schritt. »Er muss bleiben und auf den Prinzen achtgeben!«
    »Er wird einen Trank zubereiten, der das Fieber senkt. Dann kehrt er sogleich zurück. Der Prinz erhält die bestmögliche Pflege, Euer Gnaden. Wir lieben ihn ebenso, wie Ihr es tut. Nichts wird unversucht gelassen.«
    »Ich weiß, dass Ihr Euer Möglichstes tut ... es ist nur ... wird der Arzt lange brauchen?«
    »Er beeilt sich, so sehr er kann. Und der Prinz schläft ja jetzt. Schlaf ist die beste Medizin für ihn. So ruht er sich aus und kommt wieder zu Kräften und kann heute Abend mit Euch speisen.«
    »Glaubt Ihr, dass es ihm heute Abend wieder besser geht?«
    »Wenn es sich nur um ein leichtes Fieber und Erschöpfung handelt, dann wird es ihm in ein paar Tagen wieder besser gehen«, sagte Lady Margaret mit Nachdruck.
    »Ich wache über seinen Schlaf«, beschloss Catalina.
    Lady Margaret öffnete die Tür und winkte die Leibdiener herbei, erteilte ihnen Anweisungen und führte dann die Prinzessin durch die wartende Menge zu ihren eigenen Gemächern. Dort angekommen, sagte sie: »Kommt, Euer Gnaden. Wandelt einmal mit mir um den inneren Hof. Danach begebe ich mich wieder zu seinen Gemächern und überzeuge mich, dass alles zu seiner Zufriedenheit geordnet ist.«
    »Ich begebe mich sofort zu ihm«, sagte Catalina. »Ich werde über seinen Schlaf wachen.«
    Lady Margaret warf Doña Elvira einen Blick zu. »Ihr solltet Euch von seinen Gemächern fernhalten, falls es sich tatsächlich um eine Erkältung handelt«, sagte sie langsam und deutlich auf Französisch, damit auch die Duenna folgen konnte. »Eure Gesundheit ist von höchster Wichtigkeit, Prinzessin, und ich würde es mir nicht verzeihen, wenn einem von Euch beiden etwas zustieße.«
    Doña Elvira trat mit entschlossen zusammengepressten Lippen vor. Lady Margaret wusste, dass sie sich auf die Spanierin verlassen konnte; diese würde die Prinzessin vor jeglicher Gefahr bewahren.
    »Aber Ihr habt doch gesagt, er hätte nur leichtes Fieber. Also kann ich doch zu ihm gehen?«
    »Warten wir ab, was der Arzt sagt.« Lady Margaret senkte die Stimme. »Solltet Ihr guter Hoffnung sein, dann will gewiss niemand, dass Ihr Euch bei ihm ansteckt.«
    »Aber ich werde mit ihm speisen.«
    »Wenn er sich kräftig genug fühlt.«
    »Aber er wird mich sehen wollen!«
    »Das gewiss.« Lady Margaret lächelte. »Wenn das Fieber gesunken ist und wenn es ihm heute Abend besser geht, sodass er sich aufsetzen und essen kann, dann könnt ihr zu ihm. Bis dahin müsst Ihr Euch in Geduld fassen.«
    Catalina nickte. »Wenn ich jetzt in meine Gemächer gehe, versprecht Ihr mir dann, dass Ihr die ganze Zeit bei ihm bleibt?«
    »Ich gehe

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