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Die ewige Straße

Die ewige Straße

Titel: Die ewige Straße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Burschen. »Es wäre uns sicher ein Vergnügen«, höhnte er Quait ins Gesicht.
    »Was wird mit ihnen geschehen?« fragte Quait.
    »Vorher oder hinterher?« Der kleine Bursche kicherte böse. Sein Blick wanderte zu den Frauen. »Wenn sie gut sind, kommen sie in Port Tiara zur Versteigerung. Sie bringen sicher eine hübsche Summe. Genau wie du, wenn du dich benimmst.«
    »Laß uns sehen, was sie haben, Käpten!« rief jemand.
    Andere schlossen sich dem Ruf an. Trevor sah einen Augenblick verunsichert drein, doch die Mannschaft schien das Ritual zu kennen, denn jetzt lachten alle und bildeten einen weiten Kreis. »Was soll ich tun?« fragte er in die Runde. »Also schön. Du da«, er wandte sich an Chaka, »zeig uns, was du kannst.«
    Chaka machte einen raschen Schritt auf ihn zu, doch er war erstaunlich schnell für einen Mann, der so unförmig wirkte. Er packte sie am Handgelenk, verdrehte es gewaltsam und zwang sie in die Knie. »Die hier hat es in sich, Jungs!« rief er. »Ich mag Frauen, die sich nicht drängen lassen.« Er gab einem seiner Leute im Hintergrund einen Wink. Quait wurde an den Händen gepackt. Sie bogen ihm die Arme auf den Rücken, banden ihn und zerrten ihn an die Reling. »Wie du willst, Hexe«, sagte Trevor.
    Er riß Chaka an den Haaren zu sich hoch und drehte sie zu Quait.
    »Nein!« kreischte sie. »Was wollen Sie von mir?«
    Ringsum ertönte Gelächter. »Ich bin sicher, das kannst du dir denken«, sagte Trevor. »Stimmt’s, Jungs?«
    Avila trat vor und sah auf Trevor hinab. »Meister Trevor«, sagte sie, »meine Gefährtin hat Angst. Sie ist noch jung. Warum lassen Sie mich nicht Ihre Männer ein wenig aufwärmen?«
    Trevor zögerte, und Avila legte einen Finger auf seine Brust und flüsterte ihm etwas zu. Die Männer lachten, und der Kapitän nickte. Zu Quaits Erleichterung hoben die Piraten ihn von der Reling herunter, doch seine Hände blieben auf dem Rücken gefesselt.
    Ein paar Matrosen waren auf das Floß gesprungen und hatten das Gepäck an Bord verfrachtet. Ein Stück fiel ins Wasser. Als sie schließlich fertig waren, kletterten sie auf das Schiff zurück und schnitten das Floß los.
    Der Schiffsführer stand mit dem Rücken zum Bug. Quait zählte vierzehn weitere: Zehn bildeten einen Kreis um ihn und seine Gefährten, zwei wachten hinter ihm und Flojian, einer stand am Ruder, und einer stand auf der Kabine des Kapitäns am Mast (von wo er einen guten Überblick über die Geschehnisse hatte). Alle Piraten waren mit Gewehren ausgerüstet.
    Avila lachte und scherzte mit den Männern, warf ihnen vielversprechende Blicke zu und lockte sie mit Körper und Augen.
    Flojian war blaß geworden. Quait erholte sich allmählich von dem Schreck, der ihn angesichts der Drohung übermannt hatte, über Bord geworfen zu werden. Er war schockiert, als er Avila sah.
    Wo hatte sie das gelernt?
    Die Männer grölten.
    Vor einem dreihundert Pfund schweren Bullen in einer schwarzen Weste und Pumphosen blieb sie stehen und reckte sich lasziv.
    Begeisterte Rufe.
    Flojian wollte sich losreißen und wurde niedergeknüppelt. Der Mann, der den Schläger geschwungen hatte, war klein, rattengesichtig und stank. Er hob seinen Schläger erneut und stand im Begriff, Flojian ins Gesicht zu schlagen, als Quait sich nach vorn warf und den Schlag mit der Schulter abfing. Beide wurden wieder auf die Beine gezerrt.
    Flojian sah benommen aus.
    Avilas Finger bewegten sich jetzt über ihre Brust. Sie öffnete die Klammern ihrer Jacke, und ihre Zuschauer drängten sie zum Weitermachen. Mit einer übertriebenen Bewegung streifte sie das Kleidungsstück ab, hielt es einem der Piraten hin und zog es wieder weg, als er danach griff. Statt dessen warf sie es lässig Flojian zu.
    Flojian wollte es fangen, doch es fiel zu Boden. Er bückte sich danach, um es aufzuheben, wurde getreten und stolperte vor. Diesmal hielten sie Quait entschlossen fest, damit er Flojian nicht helfen konnte.
    Avila schlenderte in die Mitte des Kreises und zog ihre Bluse aus dem Gürtel.
    Auf Flojians Gesicht zeichnete sich eine Mischung von Wut und Verzweiflung ab, doch Quait meinte zu wissen, was sie vor aller Augen getan hatte. Er suchte nach Flojians Blick, doch der schien ihn nicht zu sehen. Über den Lärm hinweg gelang es ihm nicht, sich Gehör zu verschaffen, und so tat er das einzige, was ihm blieb: Er trat Flojian in den Hintern.
    Der rattengesichtige Mann lachte auf, und Flojian drehte sich zu seinem Peiniger um, in der Annahme, der

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