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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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bildeten, waren die Grenzen der einzelnen Flecken nicht wirklich gut zu erkennen, aber alles in allem ...
    "Hier unten hast du mich an einzelnen Stellen drücken lassen, hier oben dann enger nebeneinander, weil da das Schulterblatt ist. Ich sollte den Knochen auf Absplitterungen untersuchen."
    Ich nahm die Maus und zoomte etwas raus, bis Davides Schulter in etwa in Originalgröße angezeigt wurde. Dann legte ich meinen Daumen nacheinander auf die einzelnen Flecken - er passte ziemlich gut und die Abfolge stimmte auch, so weit ich das noch in meinem dezent dröhnenden Kopf hatte.
    "Passt", bestätigte Ciaran.
    "Du hast aber vor mir auf der Haut herumgedrückt", sagte ich, mit einem noch stärkeren flauen Gefühl im Magen, diesmal geboren aus purem Schuldgefühl: Wieso sollte ich das gewesen sein, wieso sollte ich diese Flecken verursacht haben? Ich hatte kaum was gespürt und nur zögernd, nur ganz vorsichtig getastet, Ciaran hatte viel stärker gedrückt.
    Der nickte. "Ja - aber ich habe Zeigefinger und Mittelfinger zusammen benutzt, und das hier sind Abdrücke eines einzelnen Fingers. Deines Daumens."
    Da hatte er Recht. Beide vertieften wir uns wieder in den Anblick der Flecken und schwiegen, hinter uns räusperte sich Jackson.
    "Kann mir bitte jemand erklären, wo hier das Problem ist?"
    "Shara hat Davides Schulter abgetastet, und eine Viertelstunde später ist das Gewebe, das sie direkt berührt hat, so gut wie verheilt."
    Jackson sog scharf die Luft ein. Ich realisierte mit meinem Schwindel-Schädel viel langsamer, was Ciaran da gerade gesagt hatte, drehte mich dann aber zu den beiden um, blickte von einem zum anderen. Verheilt? Ciaran glaubte, dass ich Davides Prellung dazu gebracht hatte, schneller zu verheilen? Unmöglich - absurd geradezu!
"Vielleicht hab ich ja doch zu fest gedrückt? Vielleicht ist das ... Gewebe ja noch schlimmer verletzt als vorher?"
    Ciaran schüttelte den Kopf, sehr bestimmt. "Shara, es verheilt - und zwar außergewöhnlich schnell. Wenn das Hämatom schlimmer geworden wäre, hätten wir frisches Blut im Gewebe, es wäre gerötet oder blau, nicht leicht gelblich. Gelb ist die letzte Stufe, bevor das Gewebe wieder die normale Hautfarbe annimmt."
    Er wischte sich mit beiden Händen durch das Gesicht und sah ratlos aus, müde.
    "Ich brauche einen Kaffee. Ihr auch?"
    Jackson nickte, ich dagegen stand auf.
    "Ich hab Muskelkater, bin müde und will in die Badewanne. Können wir das nicht morgen besprechen?"
    "Shara, nur eine Stunde. Bitte. Ich muss wissen, was das ist", bat Ciaran mit einer Kopfbewegung zum Bildschirm hin.
    Ich sah zu Jackson - er nickte zu, seine abendlich dunklen Smaragdaugen blitzten aufmunternd, womit der Widerstand der wankelmütigen Shara natürlich gebrochen war.
    "Nur eine Stunde", sagte Jackson leise und drückte mich sanft auf den Stuhl zurück. "Ich mache dir einen doppelten Espresso mit viel Milch, ja?"
    Kurz darauf tranken wir aus großen Tassen Kaffee, während Ciaran mit gerunzelter Stirn und geschlossenen Augen über das Problem der hellen Flecken nachdachte. Jackson und ich schwiegen und warteten. Der heiße Kaffee tat mir gut, auch wenn Jackson ihn mit reichlich Zucker versetzt hatte, was ich eigentlich gar nicht mochte: Die Übelkeit klang ein wenig ab, mein Kopf wurde klarer, mein Arm kribbelte nur noch leicht. Vielleicht hatte ich einfach Hunger gehabt? Probehalber öffnete und schloss ich meine Hand ein paar Mal - sie wurde tatsächlich besser, auch die Wärme der Tasse war angenehm. Zuckermangel? Könnte sein. Vielleicht hatte sich ja wirklich nur ein weiterer Schwächeanfall angekündigt, also nichts Dramatisches.
    Während wir unseren Kaffee schlürften und Ciaran beim Nachdenken zusahen, war ich mir indes einer Sache so gut wie sicher: Mir wäre es lieber, wenn diese Flecken etwas Schlechtes wären. Zu fest gedrückt, Patient schlimmer dran als vorher - das wäre zwar peinlich und ganz gewiss das Ende meiner Einsätze als Ciarans freundlicher Assistentin am Krankenbett, aber immerhin doch wenigstens logisch und ... ja, normal.
    Ciaran stellte schließlich seine Tasse ab und drehte sich zu Jackson um.
    "Würdest du bitte mal deinen Oberkörper freimachen?"
    Mein Lieblingskreuzritter verschluckte sich fast an seinem Kaffee, auch ich sah Ciaran erstaunt an.
    "Wieso?"
    "Du hast dich doch heute Nachmittag beim Training am Bauch verletzt, hat Magnus zumindest behauptet?"
    Jackson stellte seine Tasse ab. "Ja. Warum?"
    "Ich würde Shara gern bitten, mal

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