Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
Vom Netzwerk:
klar werdendem Kopf. "Ich hatte Muscheln gegessen - das erste und das letzte Mal."
    Jackson lachte leise und rieb mir den rechten Unterarm, als wolle er ihn aufwärmen. Er wurde langsam ein bisschen blasser um die Nase, erkannte ich, seine Augen waren dunkler, die Locken ein wenig kraftlos. Mein Magen untermalte diesen Eindruck mit einem schuldbewussten Pieken: Ich wollte nicht dafür verantwortlich sein, dass es ihm schlecht ging, ich wollte dazu da sein, ihn glücklich zu machen.
    "Ciaran macht tolle Muscheln. Mit Tomaten und Weißwein", sagte Jackson, ich erschauderte und tastete nach meiner Cola.
    "Red nicht vom Essen", bat ich - und schalt mich gleich darauf selber: Du bist ungerecht, schließlich hast du selbst davon angefangen.
    "Wir müssen gar nicht reden", antwortete Jackson und drückte mir einen Kuss in die verklebten Haare. "Entspann dich einfach, das wird schon."
    Ich schämte mich entsetzlich für meinen Zustand und lehnte trotzdem dankbar meinen müden Kopf wieder an seine Schulter. Als Ciaran nach etwa zehn Minuten zurückkam, riss Jackson die Hand von meinem Rücken, als wäre das nicht erlaubt gewesen, und Ciaran überprüfte erneut meinen Puls.
    "Viel besser", lobte er. "Du hast ein bisschen Farbe im Gesicht, schwitzt weniger und prickelst auch nicht mehr so heftig. Jack, wie geht es dir?"
    Der zuckte mit den Schultern und rieb die Hände aneinander.
    "Meine Arme sind taub und ich habe leichte Kopfschmerzen, aber schlecht ist mir nicht. Ich fühle mich wie ... überanstrengt, erschöpft."
    Ciaran war damit scheinbar sehr zufrieden, mir dagegen blutete das frisch verliebte Herz.
    "Sobald du gehen kannst, können wir los, Shara."
    Ich rutschte sofort zum Rand der Liege, nicht wirklich schnell, aber wohl deutlich aufbruchswillig, Ciaran lachte und hob die Hände.
    "Halt, halt, nicht so hastig - das hatten wir doch schon mal. Ich nehme dich um die Hüfte, okay?"
    Er schlang seinen Arm um mich, ich legte meinen linken Arm um seine schmale Taille und mit einem leicht schlingernden Jackson im Schlepptau machten wir uns auf dem Weg zum Auto. Die matronenhafte Oberschwester klopfte mir im Vorbeigehen mit der konzentrierten Kraft einer Freistilringerin auf die Schulter und bedachte mich mit dem kryptischen Satz 'Beim Ersten ist alles am schlimmsten!' - was ich erst in dem Moment verstand, als Jackson einen kräftigen, anerkennenden Knuff in die Seite bekam, der ihn locker einen Meter aus der Bahn warf, garniert mit einem wohlwollenden 'Herzlichen Glückwunsch!' Ich versuchte, angemessen glücklich dreinzuschauen, bis Ciaran mich auf die Rückbank des Autos schieben wollte, das Josie frech direkt vor dem Eingang geparkt hatte.
    "Vorne", protestierte ich mit der letzten, mir noch verbliebenen Vehemenz, "hinten geht nicht. Dann kotze ich wieder."
    Ich wurde umgesetzt, kurz darauf waren wir auf dem Weg zurück zur Burg. Ich konzentrierte mich in dem schwankenden Fahrzeug aufs Atmen, freute mich über gerade Streckenabschnitte wie auch über die frostige Luft aus der Klimaanlage und musste in den steilen Serpentinen, mit denen wir den Felsen erklommen, den schwirrenden Kopf an die kühle, vibrierende Fensterscheibe lehnen - ein Königreich für eine Dusche, dachte ich, und die Weltherrschaft für ein Bett.
    Magnus Ich bekam Shara nicht zu Gesicht, als sie von ihrem ersten 'Termin' im Krankenhaus zurückkam, Ciaran und Josie brachten sie gleich in ihr Zimmer. Jack kam in die Küche und holte ein paar Bananen und Cola: Er bewegte sich ein bisschen langsam, sah geschafft aus und verschwand sehr wortkarg ebenfalls oben. Ich machte mir einen Kaffee, suchte nach Keksen und setzte mich an den Tisch, kurz darauf leisteten mir Andreas und Shane Gesellschaft - wie ich erpicht auf einen Bericht.
    Wir mussten uns nicht lange gedulden, denn Ciaran und Josie kamen nach einer halben Stunde wieder runter: Shara habe geduscht, eine Banane gegessen und sich schlafen gelegt, wobei sie auf ärztlichen Rat mit Jack Händchen halten musste - nicht die bitterste Medizin für die Prinzessin, wie ich neidischer Bursche mir denken konnte. Ciaran fasste uns den Ablauf im Krankenhaus samt Toilettenbesuch zusammen und war so weit ganz zufrieden, wenn ihm auch Sharas Schwäche sichtlich leidtat. Sie solle jetzt einfach schlafen und sich mit Jack auspegeln, sagte er, was Shane die Stirn runzeln und um eine Erklärung bitten ließ.
    "Ganz einfach", sagte Ciaran. "Shara hat ihre Kraft an diesen Jungen abgegeben - wie erfolgreich, werde ich

Weitere Kostenlose Bücher