Die Ewigen
zu gemacht, ihr Kopf lehnte an Jacks Stirn, er schien ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Beide hatten die Augen geschlossen, wie um diesen Moment zusammen, aber doch so konzentriert und intensiv wie möglich erleben zu können: Ein Bild stillen Glücks und einer Zweisamkeit, die sich selbst mehr als genug war – und diese Erkenntnis machte aus meinem Herz einen leise knisternden Eiswürfel.
Shara
'Schreib alles auf, woran du dich erinnerst und was dir wichtig ist', hatte Andreas gesagt, als er mich bat, mein Leben im Orden in der Chronik festzuhalten. Bislang war ich ein braves Mädchen gewesen und hatte aufgeschrieben, was mein nicht besonders zuverlässiges Gedächtnis mir zugeflüstert hatte - wirre Gedanken und wahre Gefühle, Kleinigkeiten und große Ereignisse, die nicht immer ihre Schatten vorausgeworfen hatten. Doch als ich mit meinem tintenschwarzen Füllfederhalter auf dem nachgedunkelten Pergament zu der Nacht und den Tagen nach der Hochzeit kam, wusste ich, dass es Dinge gab, die ich hier niemals hinschreiben würde. Nicht, dass ich mich nicht daran erinnern konnte - im Kopf konnte ich jede Berührung, jeden Kuss, jede Geste und jeden Blick von Jackson auf Wunsch abrufen wie einen Film. Allerdings gingen diese Dinge nur mich und Jackson was an: Meinem Co-Autoren Magnus zuzumuten, Details darüber lesen zu müssen, wäre ganz sicher irgendwo zwischen seelischer Grausamkeit und schwerer Körperverletzung einzuordnen gewesen.
Ich hatte indes gedacht, dass Magnus sich in seinen Einträgen in der Chronik beim Thema Hochzeitsfeier auf das Essen und die Geschenke konzentrieren würde, doch davon las ich nichts. Ein Nachtrag daher: Die Feier war absolut toll, und ich war Josie im Nachhinein unendlich dankbar, dass sie alles so schön und geschmackvoll hergerichtet hatte. Das Essen war himmlisch - Ciaran konnte ja schon gut kochen, aber das war Spitzenklasse. Selbst die Torte zum gemeinsam Anschneiden hatte nicht gefehlt: Vanille-Buttercreme mit Erdbeeren, ein sündiger und absolut kitschiger Traum in drei Stockwerken, von dem kein Krümel übrig geblieben war. Der Abend war bis nach Mitternacht mild gewesen, die Stimmung am Tisch locker, niemand hatte uns unser Versteckspiel übel genommen. Andreas hatte eine kleine, wirklich lustige Rede auf die Freuden des Ehelebens im Gegensatz zu den Mühen des armen Kreuzritter-Daseins gehalten, und mir dann einen großen, goldenen Umschlag überreicht, auf den auch Jackson einen fragenden Blick geworfen hatte. Es war ein Geschenk von allen gewesen (von dem aber natürlich außer Josie, Andreas und Ciaran niemand wusste), ein Gutschein für Flitterwochen und eine alljährliche Reise zum Hochzeitstag - gültig, solange unsere Ehe auch dauern möge. Die erste Reise war schon gebucht: eine Rundreise durch China im November, anschließend zwei Wochen Strandurlaub auf einer Insel bei Thailand.
"Tut mir Leid, aber weiter weg ging nicht", hatte Ciaran unter dem Gelächter der ganzen Runde gesagt, als mein Strahlen mehr als deutlich zeigte, wie sehr ich mich über diese Reise wie auch die dahinter liegende Geste freute.
November - bis dahin wäre Davide an der Uni untergebracht, die perfekte Zeit für Sharas Auszug aus dem goldenen Käfig oder zumindest für eine kleine Reise ans andere Ende der Welt. Als mich Jackson kurz darauf die Treppe hinunter gezogen hatte, um mir sein Geschenk zu zeigen, war ich aufrichtig verwirrt gewesen, weil ich mit Geschenken an mich nun wirklich nicht gerechnet hatte: Dieser Tag war Jacksons Jubeltag, selbst meine Rolle war letztendlich nichts anderes als die eines lebendigen Pakets mit Schleife, hatte ich in Gedenken an die Nacht gedacht, in der er mir seinen Antrag gemacht hatte.
"Du weißt, was es ist, oder?", hatte Jackson mich gefragt, während ich meine überlangen Röcke hatte raffen müssen, um nicht auf der steilen Treppe darüber zu stolpern - in der Halle hatte er sich nach rechts gewandt, für mich ein guter Hinweis angesichts einer dort bereits erfolgten Geschenküberreichung.
"Ein Auto?", hatte ich hoffnungsvoll gefragt, er hatte gelacht.
"Natürlich. Ich bin nicht besonders fantasievoll, oder?"
Ich hatte ihn im Gehen leicht auf die Wange geküsst. "Soll mir Recht sein, ich mag Autos."
"Es ist etwas größer als das von Davide", hatte Jackson fast entschuldigend gesagt, während wir als Erste durch die Tür getreten waren und die anderen sich hinter uns hereingedrängelt hatten, mit Champagnergläsern in der Hand, lachend und
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