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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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zittere beim Zielen immer so", hatte Shara gesagt, doch da hatte sich Jack eingeschaltet.
    "Er hat Recht, Shara. Schlaf bitte ein paar Stunden - die kommende Nacht wird ohnehin lang. Du bist wirklich gut genug."
    Shara hatte das Glas auf den Boden geknallt und Jack angesehen, als habe er sie gerade verraten und verkauft: Er hatte fast eine Viertelstunde gebraucht, um mit einem Arm um ihre Schultern den häuslichen Frieden mit seinem angetrauten Dickkopf wieder herzustellen, während Ciaran mit unbewegter Miene um die beiden herum gewirtschaftet hatte, ich mehr schlecht als recht Sharas Gemüse fertig geschnippelt und dabei ein paar seltsame Gedanken hin und her gedreht hatte. Drei Ohnmachtsanfälle, hatte ich gedacht: Okay, Shane hatte es auf mindestens doppelt so viele gebracht, er war in seinen ersten Monaten mit Narbe ein ständiger Garant für gute Lacher gewesen - allerdings hatte er nicht nach jedem Wegsacken neue, komische Kräfte entwickelt wie Shara. Moment: Stimmte das, oder war mir das gerade nur so durch den Kopf geschossen? Ich hatte auf die Zucchini hinunter gestarrt - ja, es stimmte. Ich wusste, dass sie im Schwimmbad zusammengeklappt war, einen Tag vor ihrem ersten Besuch bei Davide. Den Anfall vor Jos Tod hatte ich ebenfalls mitbekommen: Sie hatte einen gelben Fleck am Ellbogen gehabt, und auf meine unschuldige Frage nach dem Stand ihrer jungen Ehe hatte sie mir nicht nur besagter Körperteil durchaus schmerzhaft in die Rippen gehauen, sondern mir auch erklärt, dass sie nach der Dusche zusammengeklappt war - und kurz darauf hatte sie uns allen erzählt, dass sie Gefühle erahnen konnte. Jetzt wieder so ein Ohnmachtsanfall hatte ich gedacht - was erwartet uns diesmal? Darauf hatte es in der Küche keine Antwort gegeben, noch nicht. Stattdessen hatte es die Frage gegeben, ob ich meine weisen Gedanken jemandem anvertrauen sollte ... Lass es, hatte ich mir selbst geraten, ist eh alles Blödsinn, von dir will keiner solche weisen Analysen hören. Also hatte ich mich kurz darauf fast dankbar von Ciaran weg schicken lassen, nachdem er mit Blick auf meine windschiefen Zucchini-Würfel leicht entnervt gefragt hatte, was ich denn bitte unter 'Scheiben' verstehen würde.
    Shara

"Das war also meine Antwort", sagte ich, als Drake den letzten Tabakkrümel vom Tisch gefegt hatte. "Und wie lautet deine?"
    "Nun, ich sehe das ganz ähnlich wie du. Du hast die Macht, Menschen von Schmerzen zu befreien und von Krankheit zu heilen. Beides sind Grundängste des Menschen, und die Dankbarkeit für deine Hilfe wird unermesslich sein. Wähle diese Personen aus und du wirst unvorstellbar reich werden, wähle andere Personen aus und du wirst ungeheuer mächtig werden. Der Dolch ist nur für den inneren Kreis - für die Menschen, die deine Macht mit dir teilen sollen."
    "Und diesen inneren Kreis würdest du selbstverständlich so klein wie möglich halten?"
    Drake lächelte leise.
    "Ich werde diesen Dolch zerstören, sobald ich ihn in die Finger bekomme. Es gibt so schon genug Leute, die von dir wissen - je mehr, desto gefährlicher für dich."
    Ich musste unwillkürlich lachen. "Stimmt, dafür bist du selber ja der beste Beweis."
    Diese Bemerkung passte ihm scheinbar nicht, denn er verzog den schmalen Mund.
    "Was hast du?", fragte ich scheinheilig. "Du bist doch der erste gewesen, der gedacht hat, er müsse mich haben, also kannst du das anderen ja kaum zum Vorwurf machen. Glaubst denn allen Ernstes, dass Andreas und die anderen mich einfach so aufgeben werden?"
    Er schüttelte den Kopf. "Nein, darum muss ich mich noch kümmern. Vielleicht werde ich den Dolch sogar so lange behalten, bis sie alle sterblich sind. Sie alle umzubringen, wäre dann doch etwas zu auffällig, auch wenn es natürlich Mittel und Wege gibt ... die Burg ist ein altes Gemäuer, und eine Gasexplosion kann verheerende Folgen haben. Aber ich könnte mir auch vorstellen, dass ein paar deiner Freunde gern weiterhin bei dir bleiben würden, wenn man ihnen die Chance dazugibt. Jackson und Magnus ganz sicher, wenn denn stimmt, was Gerard mir so alles berichtet hat."
    "Klar", sagte ich ätzend, "die sterben vor Freude über diese noble Geste, wenn sie deine Einladung bekommen. Schick gleich noch Josie und Shane eine mit, die können es sicher auch kaum erwarten, dich wiederzusehen."
    Sein Blick wurde dunkler: Ich schien ihn langsam richtig zu reizen - das machte Spaß, und ich holte noch mal aus.
    "Gerard und Giuseppe reichen dir also nicht? Taugen nicht viel,

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