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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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nicht mit mir lief, konnte ich querfeldein durch den Wald rennen und brauchte nicht mit dem Auto runter ins Tal zu fahren - das war aber auch der einzige Vorteil daran, in ihrer Begleitung machte es trotzdem viel mehr Spaß: Bäume konnten nicht schnippisch antworten, Bäume konnten nicht mit mir und über mich lachen.
    "Sie ist krank", antwortete Jack tonlos, ich hielt in der Bewegung inne.
    "Shara? Wie - krank?"
    "Fieber. Über vierzig Grad. Sie zittert ... und schwitzt. Sie hat richtigen Schüttelfrost."
    Er sah zu mir auf, völlig verstört, und das war nur angemessen: So was wie Svens verdorbener Magen, ein verstauchter Fuß, eine eingeschlagene Nase oder eine angeknackste Rippe kam vor, aber ansonsten wurden wir nicht krank. Und Shara, unsere unsterbliche Lazarus-Prinzessin, die doch schon gar nicht! Ich ließ mich neben Jackson auf die Treppe fallen und rubbelte mir mit dem Handtuch über den Nacken.
    "Warum bist du dann nicht oben?" 'Und hältst ihre Hand?', meinte ich, aber er verstand auch so.
    "Sie kribbelt nicht. Sie zittert nur."
    Ach du Scheiße. Ich warf mir das Handtuch über die Schulter und starrte Jack an.
    "Was sagt Ciaran?"
    "Er nimmt ihr Blut ab, Josie soll ihr kalte Wickel machen. Er hat ihr Fragen gestellt: was sie gegessen und getrunken hat, ob sie etwas genommen hat, Tabletten oder Drogen. Aber sie sagt Nein."
    Ich schwieg und sah auf meine völlig verdreckten Turnschuhe hinunter.
    "Scheiße."
    Jack erwiderte nichts, und als Ciaran kurz darauf mit einer kleinen Ampulle dunkelrotem Prinzessinnen-Blut die Treppe hinunter kam, saßen wir immer noch starr und schweigend da. Er lief an uns vorbei in seine Praxis, bedeutete uns aber mit der Hand, wir möchten ihm folgen. Vielleicht hatte er auch nur Jack gemeint, aber da mich niemand zurück hielt, ließ ich mich einfach auf der Liege nieder, während Ciaran ein wenig Blut in ein Reagenzglas gab und Jackson sich an den Schreibtisch lehnte.
    "Was hat sie?", fragte er, Ciaran stellte das Reagenzglas in irgendeinem Apparat, bevor er antwortete.
    "Ich weiß es nicht. Das ist keine Grippe, dafür fehlen die klassischen Symptome wie ein entzündeter Hals, Husten oder Schnupfen. Auf eine Entzündung geht das Fieber aber auch nicht zurück - dafür ist es viel zu schnell gestiegen und es gibt auch keine Schmerzen, keine Verletzung - ob innen oder außen, alt oder neu. Sie hat zwar ihre Tage, aber das hat damit nichts zu tun."
    Für mich zartbesaitete Seele war das schon wieder zu viel Information der intimen Art, also schlug ich die Augen nieder und hoffte, dass mein vom Laufen glühendes Gesicht die jetzt vor Scham geröteten Wangen überdeckte.
    "Es könnte auch eine Vergiftung sein - mit was, weiß ich aber auch nicht. Sie hat heute noch nichts gegessen, das letzte gestern am frühen Abend, mit uns allen zusammen - und die meisten Gifte wirken weitaus schneller. Getrunken hat sie heute nur Wasser aus dem Hahn, das habe ich probiert und es ist okay, zumindest auf den ersten Blick. Ich hab natürlich an Drake gedacht: Er scheint ihr eine Cola gegeben zu haben, aber warum sollte er sie vergiften wollen? Allerdings ist ihr nicht schlecht oder sonst wie unwohl, ihre Pupillen sind normal, ihre motorischen Fähigkeiten und sonstigen Reaktionen auch. Ihr Blutdruck ist stark erhöht, aber das ist bei Fieber fast immer so. so weit ich sehe, ist sie körperlich unversehrt: Es gibt nur dieses Fieber."
    "Sie ist total verkrampft", bemerkte Jack fast vorwurfsvoll, Ciaran schüttelte den Kopf.
    "Das kommt vom Schüttelfrost. Der Körper zieht sich zusammen und versucht, sich ganz klein zu machen, damit so wenig Wärme wie möglich verloren geht."
    Er gab noch ein bisschen Blut in ein anderes Reagenzglas, fügte eine klare Flüssigkeit hinzu, verkorkte es und gab es in eine zweite Maschine, dann strich er einen kleinen Tropfen von Sharas Lebenssaft auf einen Objektträger und schob ihn nach einer Zwischenbehandlung mit einer anderen Chemikalie unter ein Mikroskop.
    "Hübsch", sagte er nach einer Weile, in der er schweigend auf die zartrote Flüssigkeit gestarrt hatte, "und alles im grünen Bereich. Die genaue Analyse dauert natürlich", sagte er mit einem Nicken zu den beiden Geräten hinüber, die wer weiß was mit Sharas Blut machten, "aber ich bezweifle, dass ich da was finden werde."
    Er löste das Auge vom Mikroskop und blickte nachdenklich auf die Tischplatte, Jack hielt das erneute nachdenkliche Schweigen keine ganze Minute aus.
    "Hast du ihr schon was gegeben?

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