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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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leeren, nach hinten verschobenen Stuhl verharrte. Dann dankte er allen, ich war erlöst und beschloss, noch schnell eine Runde laufen zu gehen - bis wir Shara abholen mussten, würde Jack sich dann ja hoffentlich abgeregt haben.
    Shara Magnus hielt mir die Tür auf und quetschte sich dann auf die Rückbank, er stieß sich wie immer den Kopf an der Decke und polterte mit den Beinen gegen meinen Sitz. Kaum war Jackson losgefahren, ließ er sich zur Seite fallen und legte sich mit dem Rücken auf die Bank, die langen Beine angezogen.
    "Gemütlich?", fragte ich lachend, er strahlte mich an.
    "Super."
    "Was machen wir jetzt? Gehen wir wirklich ins Kolosseum?"
    Jackson nickte. "Ja, später - dort ist noch für die normalen Besucher geöffnet, wir können erst nach neun allein hinein. Wir dachten, du würdest vielleicht gern essen gehen. Oder hast du schon ...?"
    Jackson nahm Kurs auf den Westen der Stadt, ich nickte.
    "Mein Gott, dann schlägst du eben heute mal total über die Strenge und isst einen zweiten Apfel", ließ sich Magnus mit etwas genervter Stimme von der Rückbank vernehmen.
    Ich drehte mich für einen bösen Blick um, er verschränkte die Arme unter dem Kopf und lächelte unschuldig. Mir wurde nach kurzer Zeit vom nach hinten schauen übel, und ich konzentrierte mich doch lieber auf den Blick durch die Windschutzscheibe, was mir ein bisschen wie Zurückstecken vorkam: blödes Gefühl.
    "Was hast du heute alles gemacht?", fragte Jackson.
    "Ich war nur spazieren, vormittags in Trastevere, nachmittags in Richtung Bahnhof und in dem Viertel dahinter. Da ist die Uni, glaube ich, aber ansonsten nicht viel. Langweilig." Ich stellte meine Tasche in den Fußraum, zupfte einen Faden von der brandneuen Josie-Jeans. "Und was hattet ihr so Dringendes zu besprechen, dass ihr mich ausnahmsweise für ein paar Stunden allein gelassen habt?"
    Ich erntete ein langes Schweigen - für Jackson nicht ungewöhnlich, bei Magnus jedoch ein deutliches Alarmzeichen, hatte er doch zu allem eine flapsige Bemerkung auf Lager. Ich verspürte plötzlich ein unwohles Gefühl im Magen und ahnte die Antwort, zögerte - sprach meine Vermutung dann aber doch aus, damit die beiden sie empört zurückweisen konnten.
    "Ihr habt über mich gesprochen."
    Ich sah, wie Jackson über den Rückspiegel Blickkontakt zu Magnus suchte, und obwohl ich keine Frage gestellt hatte, war mir das Antwort genug. Also hatten sie eine Kreuzritter-Versammlung abgehalten, um zu bequatschen, was sie sich da an Land gezogen hatten? Eine Konferenz mit nur einem einzigen Tagesordnungspunkt - Shara?
    "Wenn du mich dann da vorn raus lassen könntest ..." Ich deutete auf eine Einfahrt, erntete aber nur ein leises Lachen von der Rückbank, während Jackson in aller Seelenruhe an genannter Stelle vorbei fuhr.
    "Ein Dickkopf", brummt Magnus, "Josie hatte absolut Recht."
    Kaum hatte er das gesagt, trat Jackson voll auf die Bremse. Mein Gurt fing mich hart auf und schleuderte mich zurück in den Sitz, Magnus dagegen landete mit einem überraschten Schrei halb im Fußraum, begleitet vom schrillen Hupen der Autos hinter uns.
    "Halt den Mund, Albert", sagte Jackson kalt, Magnus krabbelte unter wütendem Protest wieder auf die Bank.
    Ich rieb mir den Hinterkopf, Jackson sah mich entschuldigend an - ein Ausdruck, der seine Augen in ein mildes Hellgrün tauchte.
    "Tut mir leid. Hast du dir wehgetan?"
    Ich schüttelte den Kopf, eher überrascht als ernsthaft blessiert. "Ihr habt also wirklich über mich gesprochen?"
    Er nickte zögernd. "Ja, haben wir."
    "Und das hat mehrere Stunden gedauert? Da hattet ihr aber viel ... Habt ihr euch über mich erkundigt, oder wie?"
    Jackson nickte wieder, noch zögerlicher: Das Thema war ihm unangenehm, machte seine jetzt Augen traurig-dunkel und seine Haut noch ein wenig blasser - worauf ich aber leider keine Rücksicht nehmen konnte, sorry.
    "Wo habt ihr euch erkundigt?"
    Jackson schwieg, daher drehte ich mich erneut zu Magnus herum, Übelkeit hin oder her. Er saß jetzt auf der Bank, dank des für ihn zu niedrigen Daches mit leicht schief gelegtem Kopf, hatte wie schon gestern die Hände vor der Brust verschränkt und im Gesicht den Ausdruck eines beleidigten Kleinkindes: Und dieser Mensch nannte mich Dickkopf!
    "Ich kann mich nicht erinnern. Ich muss erst was essen", sagte er und drehte den Kopf zum Fenster, mit schmollend vorgeschobener Unterlippe.
    Nun reichte es mir aber wirklich: War ich hier im Kindergarten gelandet?
    "Wenn ihr nicht sofort den

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