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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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vielen Dank.
    "Wann möchtest du los?", fragte Jackson, ich überlegte kurz.
    Heute stand noch ein Mittagessen mit den ganzen Leuten hier auf dem Programm, für den Nachmittag war nichts geplant. Ich hatte ein wenig spazieren gehen wollen, mir vielleicht noch ein Museum ansehen - aber wahrscheinlich war es vernünftiger, wenn ich mich einfach für ein paar Stunden schlafen legte, auch wenn mich ein Nickerchen am Tag immer ganz blöd im Kopf machte: Mir steckte die letzte, gedankenschwere Nacht doch noch in den Knochen. Acht Stunden Schlaf brauchte ich, um einigermaßen funktionieren zu können, zehn, um halbwegs gut gelaunt aus den Federn zu steigen, zwölf für einen wirklich perfekten Tag - Letztere waren dementsprechend selten, leider.
    "Um Elf?", schlug ich vor, Jackson nickte.
    "Wohin möchtest du fahren?"
    Ich musste nicht groß überlegen, ich wollte raus aus der Stadt.
    "Ans Meer bitte. Oder ist das zu weit?"
    "Nein, überhaupt nicht. Dann sehen wir uns um elf Uhr in der Tiefgarage."
    Ich lächelte ihn an und wollte dann mit meinem Glas zurück zu Andreas, doch Jackson hielt mich zurück: Seine Hand lag plötzlich ganz leicht auf meiner, und obwohl es schon die dritte Berührung dieser Art war, bekam ich die unvermeidliche Gänsehaut und zuckte zusammen. Doch diesmal zog Jackson seine Hand nicht zurück, sondern beobachtete erstaunt den Effekt, den seine Haut auf meiner auslöste.
    "Shara ... ich wollte gestern einfach nur ehrlich sein", sagte er in die gänsehautige Stille zwischen uns, in der ich mich schrecklich dafür schämte, dass mein Körper so unkontrollierbar herausschrie, wie sehr ich den schönen Kreuzritter mochte. "Damit du später nicht enttäuscht bist."
    Ich nickte langsam, als würde ich den Sinn dieser Worte verstehen, aber dem war ganz und gar nicht so. Was meinte er mit 'später'? Ich hatte zwar eine dumpfe Vermutung, die zusammen mit der Kohlensäure des Wassers meinen Magen in einen nicht unangenehmen Aufruhr versetzte, aber sie war nicht sehr realistisch: Jackson hatte Schönheiten wie Lucia, Josie und Ffion um sich, da brauchte er nun wirklich nicht auf mich zu warten.

Magnus Warum bekam Jack eigentlich immer, was er wollte? Erst hatte er mich gezwungen, mein Leben vor Shara auszubreiten, dann ließ er mich nachts quer durch die Stadt fahren, damit ich ihn nach Hause kutschieren konnte, nachdem er dieses weiße Ungetüm von einem Auto in der Hotelgarage versteckt hatte - gab es keine Taxis mehr in Rom? Wenn das so weiter ging, würde ich mir ein T-Shirt mit 'Jacks Sklave' drucken lassen. Okay, ich hatte wenigstens meine Warnung im Wagen zurücklassen können, die die Prinzessin davor bewahren sollte, sich mit diesem Auto mal eben totzufahren - was schlecht für den Orden und die Zukunft der Welt an sich gewesen wäre -, aber klar schien Jack die Aussicht, Shara Fahrstunden in dieser Rennflunder zu geben, noch mehr zu erfreuen als die ganze nächtliche Aktion an sich. Hoffentlich passt sie wenigstens gut auf den Schlüssel auf, dachte ich - der wäre ein schöner letzter Nagel für Jacks Sarg, und Andreas würde ihn mit Freuden eigenhändig einschlagen. Jetzt bat Jack mich tatsächlich auch noch darum, heute Abend freiwillig den Wachdienst im Hotel zu übernehmen, damit er ungestört mit der Prinzessin ans Meer fahren konnte: Was zu viel war, war zu viel.
    Ich hielt nur mit Mühe meine Stimme flach, als ich ihm antwortete - Andreas stand nur drei, vier Schritte entfernt, und mir war bei diesem Thema gar nicht wohl.
    "Romeo, du drehst langsam durch. Das ist nicht nur falsch, das ist auch noch gefährlich."
    "Bitte, Magnus", flüsterte Jackson eindringlich, während er mich in eine leere Ecke der Bibliothek zog.
    Ich hörte Shara hinter mir melodisch lachen und sah mich um: Gerard ließ offenbar seinen Charme spielen und unterhielt die Prinzessin mit alten Geschichten, die Ciaran das Blut in die Wangen trieben. Ich wollte zu ihnen gehen, ein paar gute Geschichten aus alten Zeiten waren mir weitaus lieber als das nächste Komplott, doch dann rieb sich Jack unbewusst die Rippen: Eine Bewegung, die mich innehalten ließ und mich milde stimmte, erinnerte sie mich doch daran, dass ich ihn gestern Abend schon hatte büßen lassen, dass wir eigentlich quitt waren.

    Jack und ich waren nach dem Besuch im Kolosseum schweigend von Sharas Hotel zum Haus gefahren. Er hatte mir das Steuer überlassen und die ganze Fahrt über auf seinem Handy herum gedrückt - da hatte er Shara dieses verflixte Auto

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