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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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heraussah.
    Ich schlängelte mich schnell durch die Leute.
    "Ciao, suchen Sie uns? Wir sind angemeldet", sagte ich auf Italienisch, er nickte kurz und hielt mir die Tür auf.
    Ich winkte Shara herbei. "Geh schon mal, ich sag Jack Bescheid."
    Der Priester ließ die Prinzessin an sich vorbei in die dunkle Kirche, ein paar Touristen wurden auf uns aufmerksam.
    "Ich muss zu machen, sonst wollen noch andere rein", sagte der junge Mann. "Klopfen Sie einfach kurz."
    Ich nickte, die Tür ging wieder zu. "Jack! He, Jack!"
    Er drehte sich zu mir um, das Handy am Ohr. Ich drängelte mich zu ihm hinüber, wich ein paar Kindern aus.
    "Da hat uns doch einer aufgemacht, Shara ist schon drin."
    Jack ließ das Handy sinken. "Wer hat dir aufgemacht?"
    Ich zuckte mit den Schultern. "Irgendein Priester."
    Er runzelte die Stirn. "Der Mann vom Vatikan sagte gerade, wir hätten den Termin heute Morgen abgesagt, deswegen wäre niemand da." Seine Augen irrten von der Kirche zu mir. "Da stimmt was nicht."
    Ich sah die Angst in seinem Gesicht, verstand das aber nicht ganz: War doch egal, wer uns da rein ließ, Hauptsache, die Prinzessin bekam ihre Führung!
    Jack schien das anders zu sehen, er eilte durch die Leute zur Tür zurück und klopfte lange, doch niemand öffnete. Wir tauschten einen Blick, dann hämmerte ich mit der Faust gegen das alte Holz, das uns so erschreckend wirksam von Shara trennte.
    "Hallo? Machen Sie auf!"
    Nichts als Stille aus der Kirche, nichts als Panik in Jacks Augen.
    Shara

"Gehen Sie ruhig schon mal weiter rein, ich öffne Ihren Freunden dann", sagte der Priester auf Englisch, nachdem er die Tür hinter mir verriegelt hatte.
    Ich dankte ihm für seine Mühe, erntete ein seltsames, verträumtes Lächeln und ging dann langsam zu der großen Rotunde vor, die von kleinen, versteckt angebrachten Strahlern beleuchtet vor mir aufragte. Ich legte den Kopf in den Nacken, starrte in die trübe Helligkeit hinauf und die enorme Höhe ließ mich schwindeln: Dreiundvierzig Meter, hatte mein Reiseführer kühl aufgeführt, aber was sagte diese schlichte Zahl schon über die Wirkung dieser gewaltigen Kuppel aus? Ich hörte leise Schritte hinter mir - sie gehörten weder Jackson noch Magnus, vielleicht war es dieser Priester.
    "Soll ich Ihnen etwas über das Pantheon erzählen?"
    Eine dunkle, kalte Stimme. Ich drehte mich um - doch nicht der junge Priester vom Eingang, dieser Mann war ein bisschen älter. Er trug ebenfalls eine schwarze Soutane, war fast einen Kopf größer als ich und sah mit brennenden, pechschwarzen Augen auf mich herunter. Er hielt die Arme auf dem Rücken, wirkte gespannt wie eine Feder.
    "Vielen Dank, aber das ist nicht nötig."
    Der Mann lächelte, aber freundlich sah das nicht aus: Wo Jacksons spitze Eckzähne sexy waren, wirkten diese scharfen Beißer einfach nur bedrohlich, wenn er sie so entblößte - ich fühlte mich an ein Haifischmaul erinnert und erschauerte unfreiwillig.
    "Es wäre mir aber eine große Ehre", sagte er und trat einen Schritt vor.
    Ich widerstand der Versuchung, vor ihm zurückzuweichen, aber nur mit Mühe.
    "Das ist sehr freundlich, aber ich möchte wirklich nicht."
    Ich drehte mich um und wollte zum Eingang zurückgehen. Der Priester lachte leise, und ich wandte mich ihm wieder zu: Das Lachen hatte geringschätzig geklungen, das provozierte mich immer schnell und legte mir frechen Widerspruch auf die Zunge. Den schluckte ich jedoch runter und bemühte mich um eine halbwegs höfliche Antwort, schließlich war ich Gast in seinem Reich.
    "Was wollen Sie von mir? Ich kann gern gehen, wenn ich störe."
    Vom Eingang her hörte ich ein entferntes Klopfen: Es klang hektisch und nachdrücklich, scheinbar nicht der erste Versuch, Aufmerksamkeit zu erregen.
    "Ah, Ihre Freunde wollen rein", sagte der Priester, "aber da werden sich die beiden Herren noch einen Moment gedulden müssen."
    Jetzt machte ich doch lieber einen Schritt nach hinten, das klang nun wirklich komisch: Woher wusste dieser Typ, dass ich in Begleitung von zwei Männern war? Weil Jackson uns hier zu dritt angemeldet hatte? Aber dann dürfte der Priester doch nichts dagegen haben, dass Jackson und Magnus hereinkämen, oder?
    Als Antwort auf mein Zurückweichen schüttelte der Priester langsam seinen schmalen Kopf, die Augen blieben auf mich fixiert.
    "Nein, Sie bleiben noch. Sie haben eine Verabredung mit der Ewigkeit, das wissen Sie doch? Und ich war so frei, Ihren Termin auf heute vorzuverlegen."
    Sein Arm schoss vor, ich

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