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Die fabelhafte Miss Braitwhistle

Die fabelhafte Miss Braitwhistle

Titel: Die fabelhafte Miss Braitwhistle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ludwig
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gesagt. »Und er kann die Zacharias nicht leiden. Und da hat er neulich am Ende der Stunde Popel zwischen die Tasten geschmiert. Die Zacharias hat’s aber erst am nächsten Tag gemerkt, und ich hab nichts gesagt, weil Albrecht ziemlich unangenehm werden kann.«
    Das glaubte ich Clemens aufs Wort.
    Die Pause war fast vorbei, und der Einzige, der was davon gehabt hatte, war Max, denn der war wenigstens satt.
    In der nächsten Stunde hatten wir Sport, und das Gute daran war, dass wir endlich aus dieser Klasse kamen. Wenn auch mit knurrendem Magen.
    Auf dem Weg zur Turnhalle haben Aki und ich Ausschau nach Miss Braitwhistle gehalten. Wir wollten sie nämlich fragen, ob sie die Sauermann auch quaken lassen kann. Oder muhen wie eine Kuh oder wiehern wie ein Pferd. Irgendwas. Aber wir haben keine Miss Braitwhistle gesehen.

8. KAPITEL
    Im Schrank niest einer
    Herr Fischli hat schon in der Turnhalle auf uns gewartet. Er trägt beim Sportunterricht einen Trainingsanzug, in dem er sehr ulkig aussieht. Der Anzug ist hellblau und hat knallgelbe und lila Streifen an der Seite. Die Farben tun richtig in den Augen weh.
    »So könnt ihr mich wenigstens nicht übersehen«, sagt er immer.
    Wir mussten die Böcke in die Halle schieben, denn HerrFischli meinte, er habe gestern gesehen, wie wir uns gegenseitig den Buckel runtergerutscht seien, und da müssten wir wohl noch etwas üben.
    Pauline und Aki durften die beiden Mannschaften bilden. Bei den Mädchen blieb Molly übrig. Die will nie jemand in seiner Mannschaft haben, weil sie sich beim Völkerball immer duckt, wenn der Ball auf sie zufliegt. Das gibt aber Strafpunkte. Und von den Jungs war natürlich Hugo der Letzte. Den will niemand haben, denn Hugo ist nicht nur blöd, sondern auch total unsportlich.
    Schließlich musste Hugo in Paulines Mannschaft und Molly in die von Clemens. Für jeden, der es schaffte, über den Bock zu springen, ohne aufzusitzen, sollte es einen Punkt geben.
    Das war ganz schön schwer, und obwohl wir Aki in unserer Mannschaft hatten, der von allen der Sportlichste ist, haben wir verloren, denn er kam nicht über den Bock, weil er der Kleinste von uns ist. Aber er hat gesagt, daran sei nur Albrecht aus der 4b schuld, weil der ihm sein Knie zertrümmert hätte.
    »Müssen wir morgen etwa wieder in die 4b?«, hat Aki Herrn Fischli gefragt.
    »Hat es euch etwa nicht gefallen?«
    »Nein!«, haben wir ganz laut gerufen. Sogar die Mädchen.
    »Das verstehe ich nicht, Frau Sauermann ist eine sehr tüchtige Lehrerin«, hat Herr Fischli gesagt. »Und die 4b eine sehr nette Klasse.«
    Das fanden wir ja nun gar nicht, und Annalisa meinte: »Aber wir haben da gar nicht genug Platz.«
    »Genau, wir mussten die meiste Zeit stehen«, sagte Max. Natürlich hat er nicht gesagt, warum wir stehen mussten, weil wir nämlich die blöden Rechenaufgaben nicht rechnen konnten.
    Herr Fischli hat »hm, hm« und ein nachdenkliches Gesicht gemacht. Dann hat er gesagt: »Ich habe Miss Braitwhistle gebeten, dass sie euer Nachsitzen beaufsichtigt. Wenn ihr euch anständig benehmt, kann ich sie vielleicht überreden, dass sie die Vertretung bei euch übernimmt, zumindest so lange, bis wir einen Ersatz für Frau Taube gefunden haben.«
    Ich hab Aki angeschaut und Aki hat mich angeschaut, und ich hab gesagt: »Solange sie nicht versucht, uns Englisch beizubringen, soll’s mir recht sein.«
    »Besser als die Sauermann ist sie auf jeden Fall«, hat Aki gesagt. Aber dazu gehörte ja nicht viel.
    Als wir aus den Umkleideräumen kamen, hab ich gehört, wie Annalisa sagte: »Ich will die nicht. Die ist so komisch, ich glaub, das ist ’ne Hexe.«
    »Die Sauermann ist auch ’ne Hexe«, hat Aki gesagt.
    »Ja, aber die Bratwiesel ist eine richtige Hexe. Ich hab genau gesehen, wie sie das Laub in die Säcke gezaubert hat.«
    »So ein Quatsch!«, hat Aki gesagt.
    »Hexen gibt’s nicht«, hab ich gesagt, aber so ganz sicher war ich mir da nicht. Ich hatte nämlich zu Hause versucht, einen Kopfstand zu machen. Doch ich bin jedes Mal umgekippt. Gestern in der Klasse hatte es aber geklappt, sogar bei Hugo. Und wer Hugo dazu bringen kann, Kopfstand zu machen, muss zaubern können.
    Auf dem Schulflur sind uns die aus der 4b entgegengekommen. Die hatten jetzt Schluss und durften nach Hause gehen.
    »Viel Spaß beim Nachsitzen«, hat ein Mädchen gerufen. Und Albrecht hat gesagt: »Tut mir echt leid für euch.« Er meinte es bestimmt nicht nett, denn er hat mir den Stinkefinger gezeigt.
    Wir sind in

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