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Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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schreien hören«, sagte MacGuffin. »Und heulen auch.« Er grinste sein gelbzahniges Lächeln inmitten seines struppigen roten Angstbarts. »Du bist ein Angsthase. Ein jämmerlicher weinender Angsthase.«
    »Ich bin kein Angsthase«, erwiderte Mack. »Ich bin Phobiker.«
    Das beendete das Gespräch einige Sekunden, in denen Connie, die MacGuffin umflatterte wie ein Twen Justin Bieber, eine Begriffserklärung lieferte.
    MacGuffin sah bei Tageslicht anders aus. Er hatte immer noch den explodierenden Kopfbusch aus roten Haaren und die bleiche faltige Haut und die zu großen Zähne, aber er schien irgendwie ein wenig zu funkeln. Als habe ihn jemand mit Glitzer bestreut.
    Ah, fiel Mack ein: Feenstaub. Das musste es sein.
    Er trat einen Schritt auf MacGuffin zu. »Siehste? Ich habe keine Angst vor dir.«
    Natürlich hatte er das. Denn wie ihr wisst, gehörte zu Macks zahlreichen Phobien auch eine irrationale Angst vor Bärten. Aus der Ferne ging es noch. Aber ein Bart direkt vor der Nase verursachte ihm akute Panikschübe.
    Er hatte einmal einen furchtbaren Traum, in dem er mit lauter Rabbis, Imams und Weihnachtsmännern in ein Zimmer gesperrt war. Er hatte den Sack des Weihnachtsmanns wie wild nach einem Rasierer durchsucht, aber nur Socken gefunden.
    Allein die Erinnerung an den Traum ließ ihn erzittern.
    Macks Bartbannkreis betrug etwa dreieinhalb Meter. Ein Bart, der sich hinter dieser Schutzzone befand, bewirkte bei ihm leichtes Unwohlsein. Ein Bart in zwei Meter siebzig Entfernung weckte die erste schwache Panik. Und ein Bart in einem Meter Entfernung ließ Mack schwitzen, heulen und einen unbarmherzigen Himmel um einen Engelsbarbier anflehen, der mit einer Schermaschine bewaffnet zu seiner Rettung herbeieilte.
    MacGuffin besaß leider den schlimmsten aller denkbaren Bärte: einen wilden roten. Also muss man dreißig Zentimeter von den oben genannten Entfernungen abziehen.
    Bei einem Meter siebzig war Mack nicht sicher, ob er MacGuffin entzünden könnte. Aber er wusste auch nicht, ob er sich zwingen könnte, noch näher an ihn ranzurücken.
    Irgendwo gab es bestimmt eine Berechnungsformel, mit der man die Wahrscheinlichkeit der Brandsetzung mit der Angst vor Bärten abgleichen könnte, aber Mack kannte sie nicht. In der Mathestunde hatte er wahrscheinlich gedöst.
    »Du solltest aber Angst haben«, sagte Connie und vollführte eine dramatische Handgeste, die pantomimisch darstellte, wie man ihm die Kehle aufschlitzte.
    Mack musste näher herankommen, wenn er den Vargran-Zauber einsetzen wollte. Er wünschte, Connie würde beiseitetreten, denn er vermutete, sie war nur blind vor Liebe und verdiente es nicht, verbrannt zu werden.
    MacGuffin aber, der verdiente es todsicher.
    Raus aus der Sargkammer, draußen, mit einem blauen Himmel über sich und einem lauen Lüftchen um die Nase, erholte sich Mack langsam von der furchtbaren Nacht, schlitterte dafür aber in eine ausgewachsene Bartpanik.
    Aber eins muss man Mack lassen: Er hatte vor vielen Dingen Angst, aber er war kein Schwächling. Er konnte es aushalten. Meistens.
    Nur manchmal eben nicht.
    »Wo sind meine Freunde?«, fragte Mack und trat noch einen Schritt vor.
    MacGuffin warf Connie einen verschwörerischen Blick zu. Die beiden lachten sich wohl gemeinsam ins Fäustchen.
    »Um deine Freunde musst du dir keine Sorgen machen«, sagte Connie. »In ein paar Minuten musst du dir über nichts mehr Sorgen machen. Nie wieder.«
    Noch einen Schritt weiter. Eins vierzig von einem roten Rauschebart entfernt!
    Das war nah genug. Mack beschloss, dass es zwar schade um Connie war, aber sie war schließlich eine böse, böse Fee. Und wenn Mack hier starb, wäre die Menschheit ein für allemal verloren.
    »Du bist in mein verstecktes Heim gedrungen und wolltest mir meinen Besitz stehlen. Für dieses Verbrechen verurteile ich dich zum Tode, Mack der Fabelhaften!«, schrie MacGuffin und pochte mit seinem Stock auf den Boden.
    »Ach ja?«, schnaubte Mack. »Und ich verurteile dich, wie ein Hamburger gegrillt zu werden.« Unter gewaltiger Aufwendung von Mut schloss er die Augen, sprang MacGuffin und seinem Bart entgegen und brüllte: » E-ma edras! «
    Das Licht war wie eine Explosion. Als habe jemand das gesamte Sonnenlicht genommen, es zu einer Kugel gepresst und diese Kugel dann bersten lassen.
    Es sah aus wie ein kleiner nuklearer Feuerball.
    Die Hitze verkohlte in null Komma nichts zwei Skelettwachen.
    Sie versengte die Mauern und ließ den Mörtel zwischen den Steinen

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