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Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Mauer war einst, als sie noch in Gänze stand, über achttausend Kilometer lang. Sie war etwa dreieinhalb Meter breit und gute zehn Meter hoch, außer an den in kurzen Abständen auftauchenden Türmen. Um sie herum steile, grüne, dreieckige Berge. Sie waren nicht besonders groß, aber es waren viele. Wie ein Haufen pelziger grüner Bausteine. Die Mauer schlängelte sich über diese Berge, auf einer Seite hinauf, an der anderen hinunter, hoch, runter und wusch! um den nächsten Berg herum.
    Der Anblick erinnerte Mack ein bisschen an die Drachen. Sehnig und schlangengleich und stark, mit Steinen und Pflaster als Schuppen.
    »Große Mauer«, bemerkte Stefan.
    »Ja«, stimmte Xiao zu. »Ein riesiges Bauwerk von Menschenhand. Ein geheiligter Ort großer Kraft. Millionen haben viele Jahre gearbeitet, um sie zu errichten. Und viele, die daran mitgebaut haben, sind währenddessen gestorben. Ihre Gebeine sind jetzt unter unseren Füßen.«
    Stefan trat vorsichtig zur Seite.
    »Ich meine unten in der Mauer, nicht gleich hier unter unseren Füßen«, erklärte Xiao. »Wenn Arbeiter starben, wurden sie mit eingemauert.«
    Sie sah zu Stefan, als erwarte sie eine Reaktion, aber der hatte sich abgewandt und hörte nicht mehr zu.
    »Hier entlang«, sagte Xiao und zeigte hügelabwärts.
    »Ja, lass uns da langgehen«, sagte Stefan. »Wisst ihr was? Ich glaube, Drachenmädchen hat Recht. Risky ist ganz und gar nicht tot.«
    Mack drehte sich langsam um. Hinten am Kopf kräuselten sich ihm die Haare.
    Da, oben auf dem nächsten Berg hinter ihnen, stand Prinzessin Ereskigal.
    Sie winkte.
    Winkte ihnen zu, als wären sie und Mack alte Freunde.
    »Hi, Mack!«, rief sie freudig. »Bleib stehen. Ich komme runter, dann töte ich dich!«

17
    V o r langer Zeit … (haben wir das schon gesagt?)
    Um zum offiziellen befähigten Nafia-Killer ernannt zu werden, musste Paddy »Neuneisen« Trout noch einige Reisen unternehmen. Seine Bosse gaben ihm die Wahl.
    »Unendlich tiefe Grube in Griechenland oder Vulkan in Italien?«
    »Wie?«
    »Du musst den Boss treffen. Sie fällt die endgültige Entscheidung bei wichtigen Beförderungen.«
    »Und was ist, wenn sie mich nicht mag?«, fragte Neuneisen.
    »Dann bleibst du nur bis zum Frühstück.«
    Die Antwort beunruhigte Neuneisen nicht weiter, bis er ihre Zweideutigkeit erkannte.
    »Vulkan«, sagte Neuneisen.
    Also wurde für Neuneisen eine Überfahrt mit dem Zeppelin LZ Furz gebucht. Diese Luftschiffe hatten einen Stahlrahmen, über den eine gigantische Haut gezogen wurde, und dann wurde das Ganze mit einem Leichter-als-Luft-Gas gefüllt wie Helium (eine supersichere Sache) oder Wasserstoff, der explodieren konnte, sobald man ihn nur schräg ansah.
    Natürlich wurde der LZ Furz mit Wasserstoff gefüllt.
    Das Luftschiff sah aus wie eine Zigarre, mit fünfunddreißig Meter Durchmesser und zweihundertachtzig Meter Länge. Unten am Zeppelin waren Abteile für Passagiere und Besatzung, ähnlich den Schlafwagen in einem Zug. Außerdem gab es eine Bar, ein Restaurant und einen Rauchersalon. Angesichts der Tatsache, dass das Schiff durch 12.000 Kubikmeter leicht brennbaren Gases in der Luft gehalten wurde, war Letzteres vielleicht keine so gute Idee.
    Es war eine schöne Überfahrt. Neuneisen hatte einen Platz in der fensterlosen zweiten Klasse. Unvorstellbar luxuriös für einen Mann, der als Junge in der siebten Klasse gereist war.
    Neuneisen gönnte sich inzwischen einen gewissen Grad an Luxus, also zog er in eine Kabine der ersten Klasse um, die verfügbar wurde, nachdem man ihren bisherigen Nutzer über Griechenland aus dem Fenster geworfen hatte.
    Niemand behauptet, Neuneisen habe den armen Kerl rausgeworfen, aber Neuneisen bekam die Kabine. Zieht also selber eure Schlüsse.
    Es war eine großartige Reise, und Neuneisen fühlte sich großartig, richtig großartig, als er in Rom aus dem Zeppelin stieg.
    Im Zug nach Neapel ging es ihm prima.
    In der Postkutsche zu dem kleinen Städtchen San Kumpello ging es ihm so lala.
    Auf dem Esel, der ihn auf den Vesuv brachte, war er leicht durcheinander.
    Und als er den Gipfel erreichte, wurde er langsam nervös. Denn erstens mochte er Höhen nicht besonders und zweitens mochte er es nicht besonders, auf einem Felsvorsprung über einem Meer aus kochend heißer Lava zu hocken.
    Sein Bergführer deutete stumm auf einen schmalen Pfad, der nach unten zum Magma führte. Dann wendete er seinen Esel und ging fort.
    Neuneisen stieg die Caldera – den Vulkankrater – hinab.

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