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Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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»Feuerspucken, das können nur unsere westlichen Verwandten, wir nicht. Solche Drachen sind wir nicht. Wir sind keine Barbaren. Mein Vater wird erst einmal versuchen, mit den Angreifern zu reden.«
    Sie näherten sich einer der hoch aufragenden Mauern der Höhle. Mack entdeckte eine Öffnung, einen mit schlichten Holzschnitzereien umrahmten Ausgang.
    Sie rannten einen sanften Fluss entlang, der sich durch das Drachenreich schlängelte, und Mack ahnte, dass der Fluss durch diese Öffnung nach draußen trat. Er konnte es nicht klar erkennen. Er konnte überhaupt nicht viel erkennen, denn ihm brannte der Schweiß in den Augen.
    Er konnte aber die vier Skirrit erkennen, die auf ihren irren Grashüpferbeinen mit 20-Meter-Schritten auf der anderen Flussseite entlangsprangen, um ihnen den Weg abzuschneiden.
    Und er sah auch, dass mindestens zwei von ihnen etwas dabeihatten, das ein wenig so aussah wie Pistolen – es konnten aber auch abgeknickte Getränkedosen sein.
    Skriiiieeeetsch!
    Das ließ alle stolpern. Niemand hatte je zuvor ein solches Geräusch gehört. Und ihr Stolpern rettete sie.
    Ein Schwall kristalliner Kugeln schoss knapp an ihnen vorbei.
    »Ohhh!«, schrie Jarrah.
    Sie besah sich ihren Handrücken (im Laufen versteht sich, denn sie war neugierig, woher der Schmerz kam, aber nicht so neugierig, dass sie stehen blieb und sich genauer untersuchte).
    »Es ist … irgendein Ding!«, schrie Jarrah.
    »Mach es ab!«, brüllte Xiao.
    Jarrah knibbelte mit dem Finger daran.
    »Nein! Nicht mit dem Finger! Dann brutzelt der Finger auch ab!«
    Jarrah rannte weiter, kramte eine Münze aus der Hosentasche und hebelte damit die kleine, schmerzende Perle aus der Hand.
    »Beschießen die uns aus Fantadosen?«, fragte Stefan.
    »Brutzelpistolen«, erklärte Xiao grimmig. »Die Kügelchen sind wie winzige Magnete. Die ziehen sich an, und sie sondern eine blubbernde Säure ab, die alles auffrisst, was im Weg ist. Stell dir vor, dich treffen einhundert davon!«
    Diese Vorstellung half Mack und den anderen, noch schneller zu rennen. Aber nicht so schnell wie die Skirrit, die ihnen am anderen Ufer voraus waren und ihnen dort, wo der Fluss durch die Wand trat, ganz einfach den Weg abschneiden würden.
    »Könnt ihr schwimmen?«, rief Xiao. Und fügte hinzu: »Unter Wasser?«
    Niemand antwortete.
    Die Skirrit blieben stehen, versperrten ihnen den Weg und richteten ihre Brutzelpistolen auf sie.
    Xiao durchbrach die Wasseroberfläche des Flusses mit einem perfekten Klappmessersprung. Jarrah tat es ihr genauso athletisch nach.
    Stefan und Mack knallten gleichzeitig aufs Wasser – eher arschbombenmäßig als olympiareif.
    Mack schluckte Wasser, bezwang den furchtbaren Hustendrang, schlug die Augen auf und sah drei Paar Schuhe, die von ihm wegstrampelten.
    Er machte sich flach, versuchte, nicht ans Ertrinken zu denken, und schwamm ihnen durch wunderbar blaues Wasser hinterher.
    Als er sich leicht zur Seite wandte, entdeckte er Skirrit-Spiegelbilder, die ins Wasser glotzten.
    Er strampelte weiter.
    Vor ihm stand die Dunkelheit wie eine Wand. Er sah Stefans strampelnde Schuhe und folgte ihnen.
    Durch das Wasser hörte er Gewühle und Rufe und die wütenden Schreie der Skirrit, jetzt aber aus größerer Entfernung.
    Er schwamm, bis seine Lungen brannten und der Sauerstoffmangel seine Muskeln schwächte und sein Gehirn vernebelte. Als er schließlich keine andere Chance mehr hatte, tauchte er auf und schnappte nach Luft, als sei dies der letzte Atemzug, den er je tun würde.
    Stefans kräftige Arme packten sein nasses T-Shirt und seinen Gürtel und zogen ihn auf trockenen Untergrund. Er spuckte Flusswasser aus, war völlig entkräftet. Aber zumindest waren hier keine Skirrit.
    Hier war nur ein Boot. Ein sehr seltsames Boot.
    Xiao sprach äußerst respektvoll mit diesem »Boot«. Und natürlich antwortete ihr das Boot mit ebenso gediegener Höflichkeit.
    Mack ließ den Kopf zwischen die Knie sinken.
    »Ich hätte gern fünf Minuten normal. Nur fünf Minuten. Das wär toll.«
    Stefan lachte glücklich. »He, normal ist nicht mehr! Wir sind raus! Irre!«

16
    D as Boot – die Barke, wie Huang Long sie genannt hatte, aber eigentlich das königliche Prunkschiff – entsprach nicht ganz Macks Erwartungen. Zum einen war es lebendig.
    Über dem Wasser sah es aus wie eine Art Boot. An den Seiten schien es aus Holz oder zumindest einem holzartigen Material zu sein. Das Deck war hart und fest. Es hatte einen hohen Mast, aber genau da begann es

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