Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)
Wir sprechen hier von einem aktiven Vulkan. Und zwar dem Vulkan, der zur Zeit der Römer ausgebrochen ist und die Stadt Pompeji ausgelöscht hat, ihre Bewohner unter Asche und Felsbrocken und ein bisschen Lava begraben hat. Genau diesem Vulkan.
Den ging es runter. Tiefer und tiefer und heißer und heißer, bis Neuneisen die Hitze durch die Schuhsohlen spüren konnte.
Und dann begegnete Neuneisen seinem ersten Monster. Es sah aus wie ein Riesenkäfer mit gestreiftem Anzug und Filzhut.
»Ich bin gekommen, um –«, sagte das Monster.
Neuneisen knallte es ab.
Er stieg über die Käferleiche und lief weiter den Hügel hinab. Er wusste nicht, warum der Käfer ihn angesprochen hatte oder was für ein Käfer es überhaupt gewesen war, aber Neuneisen fand, er sah aus wie die Sorte Käfer, die (in kleinerer Ausgabe natürlich) Haferpflanzen schaden könnte.
Und Neuneisen mochte keine Haferschädlinge.
Er lief noch eine halbe Stunde weiter, und als er diesmal um die Ecke bog, traf er zwei Typen, die täuschend menschlich aussahen, bis auf die Tatsache, dass sie sehr klein waren, Stummelbeine hatten und Lederhosen mit einem Baumemblem auf dem Latz trugen.
Die beiden hatten Schlagstöcke, die sie nach Art echt harter Kerle in die Handflächen knallen ließen. »Hör mal, Menschenschleim –«
Also schoss Neuneisen auch sie tot.
Das nächste Monster, das Neuneisen traf, war nur ein Bein. Zumindest sah er nur ein Bein, denn das Bein war vom Knöchel bis zum Knie fast zwei Meter lang. Bis zur Hüfte waren es noch mal zwei Meter, und dann noch dreieinhalb von dort bis zum Hals.
Der Kopf lag auf knapp neun Meter Höhe.
Neuneisen erschoss auch dieses Monster, aber es schien davon keine Notiz zu nehmen. Es fasste mit einer Riesenpranke nach unten und nahm Neuneisen hoch, um ihn sich näher anzusehen.
Das Wesen war mit weißem Fell bedeckt, das seine Farbe änderte, während Neuneisen es anstarrte. Es bekam einen leichten Rosastich.
Später erfuhr Neuneisen, das er es mit einem Gudridan zu tun gehabt hatte. Einem rosafarbenen Gudridan sollte man lieber nicht begegnen. Und falls man einem roten Gudridan über den Weg lief, würde der das Letzte sein, was man sah.
Irgendein Instinkt riet Neuneisen, den Riesen nicht weiter zu reizen. Vielleicht lag es an der stinkenden Nähe des aufgesperrten, mit großen Zähnen bestückten Gudridan-Mauls.
»Ich habe eine Verabredung«, sagte Neuneisen. »Mit der bleichen Königin.«
Der Riese sagte nichts. Aber ein kleineres Lebewesen, ein magerer Dalmatiner mit entstelltem Gesicht und abgekauten Fingern, sagte: »Na schön. Dann komm.«
Neuneisen wies mit dem Kinn hinter sich. »Tut mir Leid wegen der anderen …«
»Sei nicht blöd«, gab der Lepercon zurück. »Wenn du sie nicht getötet hättest, würde die Bleiche Königin dich für ein Weichei halten.«
»Ah«, sagte Neuneisen. Er dachte kurz darüber nach, dann erschoss er den Lepercon.
Zu dem Riesen sagte er: »Na dann. Gehen wir.«
18
I rgendwie – niemand sah es – kam Risky vom Hügelgipfel zur Mauer, die nur einen Baseballwurf entfernt war. Sie hatte dasselbe dunkelrote Haar und dieselben beängstigenden tiefgrünen Augen.
»Wie ich sehe, habt ihr die Drachen gefunden«, sagte Risky. »Gut gemacht, Mack. Und dann habt ihr noch die hier« – sie wies mit dem Finger auf Jarrah – »um euch mit der magischen Zunge zu helfen.«
»Wie?«, fragte Jarrah.
»Vargran«, erklärte Risky. Sie wirkte recht freundlich. Vielleicht ein bisschen aufgeblasen, aber nicht arroganter oder gefährlicher als die Cheerleader an Macks Schule. »Und der kleinste Drache ist auch dabei.«
Risky sah mit kalten Augen Xiao an. Die hatte noch ihre menschliche Gestalt, aber offenbar ließ sich Ereskigal – alias Morgan le Fay und eine Horde anderer böser Frauen – nicht von äußeren Erscheinungen täuschen. »Ich dachte wirklich, wir hätten auch die letzten von euch erledigt. Aber ihr hattet nur ein hübsches Loch gefunden, in dem ihr euch versteckt hieltet. Jetzt, da wir euer Versteck unter der Verbotenen Stadt entdeckt haben, werden wir uns eurer erbärmlichen Spezies rasch annehmen.«
Xiao sagte: »Ich verstehe deine Worte dahingehend, dass deine bösen Diener aus der Drachenstadt vertrieben wurden.«
Risky lächelte. »Oh, ja. Es war eine ziemlich einseitige Schlacht. Ihr Drachen seid keine wilden Kämpfer, aber ihr wisst, wie man dem Wasser befiehlt. Viele Skirrit und Bandenelfen sind gestorben. Wie schade. All das köstliche
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