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Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Dann fiel es außen am Turm herunter.
    Jetzt war der Turm ein Cabrio mit eingeklapptem Dach.
    Nichts würde Risky aufhalten. Nur noch die Entscheidung, wen sie zuerst essen sollte.
    Aber auf einmal zögerte Risky. Mack konnte ihren gruseligen halb menschlichen, halb insektenhaften Kopf hochschnellen sehen. Es ist schwer, in einem so … ungewöhnlichen … Gesicht Furcht zu erkennen, aber Mack hörte auf jeden Fall Besorgnis in ihrer Stimme.
    »Das kann nicht sein«, sagte Risky. »Ich habe dich vor einem Jahrtausend getötet!«
    Zur Antwort ertönte das heftigste Geräusch, das Mack je vernommen hatte. Es erschallte eine so schockierende Stimme, dass es schwerfiel, die Worte grammatisch zu erfassen. Sie lauteten:
    »Solange die vier Winde wehen, lebe ich! Ich bin Shen LOOOONG ! Und … ICH LEEEEBE !«

19
    A ls seine Eingeweide aufgehört hatten zu wackeln und seine Knochen aufgehört hatten zu rappeln, wandte sich Mack um und blickte durch das gegenüberliegende Tor des Turms.
    Er war es inzwischen gewohnt, Drachen zu sehen. Na ja, halbwegs gewohnt. Aber das da sah nicht aus wie die anderen Drachen.
    Shen Long hatte ein fast menschliches Gesicht. Vielleicht halb Drache und halb Mensch. Zuerst wirkte er beinahe komisch, denn er war weniger eine große Schlange als vielmehr eine große Schlange, die eine dieser Kuppel-Sternwarten verschluckt hat.
    Brust und Bauch waren ein gewaltiger Ballon.
    Er sog Luft ein, als wolle er sie ganz für sich haben. Es war ein Sog, wie wenn man in der Brandung steht, wenn eine Welle sich zurückzieht.
    Auf einmal tauchte Xiao auf und schoss in den Turm, wobei sie Mack in der Eile glatt umwarf. »Runter!«, schrie sie. »Runter! Und haltet euch fest, als koste es euer Leben!«
    Mack war schon unten. Stefan packte Jarrah und schmiss sich mit ihr zu Boden. Die drei hatten das Gesicht unten, und Xiao eilte schon wieder davon, als Shen Long seine Lungen schließlich gefüllt hatte.
    Dann atmete Shen Long aus.
    Die oberen zwei Drittel des Turms hätten genauso gut ein Pappmaché-Projekt aus dem Kunstunterricht sein können. Der Hurrikan, der Tornado blies sie in einem Stück fort.
    Mack blickte rechtzeitig auf, um Risky rückwärts durch die Luft fliegen zu sehen. Nicht ganz so schnell wie eine Kugel vielleicht, aber sehr schnell.
    Sie schoss hilflos in einem Mahlstrom aus Steinen und Turmresten und kaputten Zinnen davon.
    Sie schlug in den nächsten Turm, durchbrach ihn, schlug auf die Mauer dahinter, rollte die Zinnen entlang, fiel, flog noch ein Stück, schlug gegen eine Bergspitze, riss die Bergspitze mit sich und verschwand aus dem Blickfeld.
    Der Hurrikan endete so plötzlich, wie er begonnen hatte.
    Shen Longs Bauch war immer noch groß. Aber nicht so groß.
    Xiao schwebte aus dem Himmel hernieder und setzte sich ihm auf die Schulter. »Danke, Onkel!«
    »Für meine Lieblingsnichte tu ich alles«, sagte Shen Long mit nun eher gedämpfter Stimme. »Außerdem kann ich diese Prinzessin nicht ausstehen. Sie ist genauso verdorben wie ihre Mutter.«
    »Ist sie tot?«, fragte Mack.
    Xiao unterbrach kurz, um alle einander vorzustellen.
    »Nein, Mack, sie ist nicht tot. Nicht einmal umgebracht«, sagte Shen Long bedauernd. »Aber sie wird eine Zeit brauchen, bis sie sich wieder zusammengesetzt hat. Ihr geht jetzt besser, denn ein zweites Mal lässt sie sich nicht überrumpeln.«
    »Ach, Onkel, ich dachte, du könntest uns mitnehmen.«
    »Mitnehmen?« Shen Long kratze sich mit seinem fünfkralligen Fuß über die Wange. »Wohin?«
    »Deutschland«, sagte Mack. »Ein Ort namens Steine an der Egge oder Externsteine.«
    »Externsteine?« Shen Long wirkte beunruhigt.
    »Oder zum nächsten Flughafen«, sagte Mack. »Ich weiß, es ist ziemlich weit.«
    Xiao, die wieder menschliche Gestalt angenommen hatte, warf Mack einen bedeutsamen Blick zu. »Das Problem ist nicht die Entfernung. Sondern die Erinnerungen.«
    Shen Long sah ganz betroffen aus. Sein freundliches Gesicht war traurig und faltig vor Sorge. Er schien entschieden zu haben, in welcher Richtung Deutschland lag. Jetzt starrte er in eben diese Richtung, aber mit einem Blick, der wohl etwas vollkommen anderes sah.
    »Sie wird sich nicht an mich erinnern«, sagte Shen Long leise.
    »Niemand würde dich je vergessen, Onkel. Aber es ist lange her.«
    »Ich bringe euch«, verkündete Shen Long widerwillig. »Aber ich bleibe nicht lange. Sonst denkt sie noch, ich wäre ihretwegen gekommen.«
    »Wie du wünschst, Onkel«, sagte Xiao.
    Der Drache

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