Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
Vom Netzwerk:
ganz eigenes Licht.«
    Ein Wimmern wurde ganz unten in Neuneisens eingedrückter Kehle verschluckt. Wie konnte er nur so ängstlich und so verliebt zugleich sein? Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. (Ach ja, auch schon gemerkt?)
    »Hast du gedacht, sie sei die Bleiche Königin, weil sie nicht genug Sonne abbekommt, Paddy? Ne, ne. Sie ist die Bleiche Königin, weil sie aus vielen verlorenen Seelen besteht, und die wirbeln in allen Farben zusammen, um ein einziges strahlendes Licht zu bilden.«
    Neuneisen wollte so etwas sagen wie: »Gut zu wissen, danke für die Information, ich geh dann mal.« Aber er war nicht in der Lage, überhaupt etwas zu sagen, denn sein Herz war das eines Wals und füllte sein gesamtes Inneres mit einem unerträglichen Pochen.
    »Meine Mutter kann jede Gestalt annehmen. Einmal ist sie ein unbesiegbarer Wurm, dann eine Spinne so groß wie ein Schiff oder ein Wesen mit Messern und Nadeln. Aber du, Neuneisen, wirst sie sehen, wie sie ist.«
    Er konnte seine Füße nicht vorwärtszwingen. Also packte ihn Risky fröhlich lachend am Arm und zerrte ihn gnadenlos zum Rand der Ebene. Furcht und Verliebtheit kämpften in Paddys armem verwirrtem Hirn.
    »Nun schau zur Bleichen Königin«, jauchzte Risky.
    Neuneisen schaute.
    Und fiel auf die Knie.
    Ab diesem Moment gab es absolut null Chancen, dass Paddy »Neuneisen« Trout jemals irgendjemand anderem als der Mutter aller Monster dienen würde oder irgendjemand anderen lieben würde als Ereskigal.

27
    M ack brauchte einige Sekunden, um das, was Dietmar gesagt hatte, im Kopf zu sortieren. »Moment mal, du meinst, der da ist Thor?«
    Wie zur Antwort hüpfte der bärtige Riese auf die Bühne und stöpselte seine Gitarre in den Verstärker.
    »Okay, ich will gar nicht behaupten, ein Jimmy Page oder Hendrix zu sein oder so, aber ich finde, ich hab das hier ziemlich gut drauf.«
    Er hob kurz die Hand, eine fast achtlose Geste. Und auf einmal flammten Blitze auf und Donner grollte.
    Ein eindeutig nicht gottgroßer Mensch erschien, auf einem Hocker hinter dem Schlagzeug. Er hatte einen braunen Bart und lange Haare.
    Aber zuerst ertönte Thors Gitarre. Ein echt heftiges Riff, das noch an Intensität zunahm.
    Ein Bassist tauchte plötzlich im Blickfeld auf und verstärkte Thors Heftigkeit.
    Und dann setzte der Schlagzeuger ein.
    Sie rockten etwa eine halbe Minute, dann rief Thor: »Nein, nein, nein! So geht das nicht. Wieso kriege ich das nicht hin?« Er hielt die Gitarre von sich und starrte sie an, als würde sie einfach nicht machen, was er wollte.
    Die Musik brach ab. Der Schlagzeuger zuckte die Achseln.
    Thor wirkte verlegen. »Wir arbeiten dran«, sagte er zu Mack und den anderen. »Wir arbeiten dran. Aber wartet mal, ich hab noch eins für euch. Ist so was wie meine Erkennungsmelodie. Das ›Lied des Auswanderers‹. Eins, zwei, drei, vier …«
    Der Schlagzeuger trommelte einen Marsch.
    Thor spielte ein rhythmisches Riff.
    Und aus dem Nichts erschienen drei sehr beängstigend wirkende Frauen mit langen Zöpfen, die weinerlich zu singen begannen: »Ah ah ah aaah! Ah ah ah aaah!«
    Und Thor sang:
    Wir kommen her aus Schnee und Eis
    Wo die Sonne scheint um Mitternacht
    Und heiße Quellen sprudeln
    Er wollte eben die zweite Strophe des »Auswandererlieds« beginnen, als am anderen Ende des Zimmers eine Tür aufgerissen wurde und ein alter Mann, etwa einen Menschenkopf größer als Thor, hereingestampft kam.
    »He, ich will mir das Match ansehen!«
    Dieser zweite Gott – denn das musste er unweigerlich sein – sah aus wie ein älterer und gemeinerer Thor. Aber ohne das alberne T-Shirt. Dieser Gott war passend gekleidet, mit einem goldenen Brustharnisch, goldenen Armschienen, hohen Stiefeln und einem an der Hüfte herabhängenden Schwert.
    Aber sein Outfit hatte etwas gelitten. Der Saum seiner Tunika war ausgefranst und das Gold war stumpf und offenbar mit angetrockneten Essensresten beschmutzt.
    »Ich versuche nur, unsere Gäste zu unterhalten!«, protestierte Thor. Aber er hob erneut die Hand und schon war der Rest der Band verschwunden. »Du weißt schon«, meinte er vielsagend. »Unsere Gäste.«
    »Ach, ja. Sicherlich«, sagte der Alte. »Schön. Schön. Es ist auch Zeit. Wir haben überhaupt keinen Gouda mehr.«
    »Kinder«, sagte Thor, »das ist Odin. Auch bekannt als Wotan. Odin, das sind …« Thor zögerte. »Soll ich euch jetzt als die Fabelhaften Zwölf vorstellen oder was?«
    Mack sagte: »Das wäre sehr nett, Herr Thor.« Er dachte kurz nach,

Weitere Kostenlose Bücher