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Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Mission: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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viel zu große Schritte, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen, und wäre beinahe über den Rand gestürzt.
    Aber Stefans Hand packte ihn und zog ihn wieder rauf.
    Jetzt wuchs noch eine Säule, während die, auf der sie standen, sich noch weiter emporreckte. Die letzte Säule kam ebenfalls aus dem See und holte sie bald ein.
    »Eine Treppe!«, staunte Mack.
    Als sich die nächste Säule an ihnen vorbeischob, sprangen sie hinauf. Sie war ungeheuer groß und mit erstaunlichen Gravuren bedeckt: Löwen, Einhörner, seltsame Dinge, die keiner von ihnen kannte, Symbole und Darstellungen von riesigen bärtigen Kerlen und Frauen mit streng geflochtenem Haar.
    Immer weiter nach oben ging es. Mack sah nach, ob noch eine Felsstufe emporwuchs, aber das war’s wohl so weit.
    »Seht mal!«, rief Xiao.
    Die Säule und letzte Treppenstufe schob sich auf eine Tür zu, die ganz von allein in der Luft hing. Eine große Tür, die, soweit Mack beurteilen konnte, zu rein gar nichts führte.

25
    D er Türrahmen war ein spitzer Bogen aus Stein, um den sich Schlangen und Schilde und Speere und andere nicht besonders einladende Dinge rankten.
    Die Tür selbst war aus Bäumen gemacht. Nicht Holz. Unter »Holz« versteht man üblicherweise schöne kleine Kanthölzer oder vielleicht auch ein Sperrholzbrett. Diese Tür war aus Stämmen wie von einem Mammutbaum gezimmert, mit Rinde dran. Und sie waren durch dicke Eisenbänder voller stacheliger Nieten verbunden.
    Die Säule blieb stehen. Sie war immer noch nass und ein bisschen glitschig vom Teichwasser. Mack und die anderen waren etwa hundertachtzig Meter über dem Boden. So hoch wie auf einem Wolkenkratzer. Hoch genug, um das Klicken der Kameras und die erstaunten Aufschreie von unten nicht zu hören. Aber nicht so hoch, als dass sie den ameisengleichen Touristenhaufen nicht heraufstarren sahen. Die unvermeidlichen Telefone und Kameras waren auf sie gerichtet.
    Und da waren auch Neuneisen und Valin. Sie waren zu weit weg, als dass Mack ihre Mienen genau erkennen konnte, aber sie wirkten beide weder wütend noch bedrohlich. Eher beunruhigend gelassen.
    »Da ist ein Schild an der Tür«, sagte Jarrah.
    Dietmar sah es sich an. »Da steht ›Warnung vor dem Wolf‹. Auf Deutsch und auch auf Schwedisch und Dänisch, glaube ich.«
    »›Warnung vor dem Wolf‹?«, wiederholte Mack. »Ist hier ein Wolf?«
    Auf jeden Fall war da ein Türklopfer. Eine dicke Eisenkugel an einem Ring. Null Chance, dass einer von ihnen sie anheben könnte.
    »Sollen wir klopfen?«, fragte Xiao.
    »Und dann hört uns jemand?«, sagte Jarrah.
    »Wollen wir denn, dass die Tür aufgeht?«, überlegte Xiao laut.
    Mack seufzte. »Grimluk hat gesagt, wir sollen geheime Orte finden. Hilfe bei den Alten suchen. Er hat uns hierhergeschickt, stimmt’s?«
    Er klopfte an die Tür. Es machte ein sehr leises Geräusch.
    »Ich glaube, ich weiß, was hinter dieser Tür ist«, sagte Xiao.
    »Ich auch«, sagte Dietmar.
    Stefan trat gegen die Tür. Dreimal. So fest, wie er konnte, ohne sich den Fuß zu brechen. Auch das gab kein großes Geräusch, aber es kam eine Reaktion.
    Ein Heulen.
    Nein, das drückt es nicht ganz aus. Ein HEEEEEUUUUULLEEEEEN .
    So etwa.
    Mack, Jarrah, Xiao und Dietmar machten einen Satz nach oben. Wenn man alle ihre Sprünge zusammengezählt hätte, wäre das ein neuer olympischer Rekord gewesen. Stefan hüpfte nicht. Aber er sagte: »Huh.«
    Die Tür öffnete sich mit einem Ruck. Von der heftigen Bewegung wären sie beinahe angesogen worden.
    Auf der Schwelle, die Hand auf dem Türknauf, stand ein mürrischer Riese. Er war vielleicht fünf Meter groß. Mit dicken, paketartigen, geölten und gebräunten Muskeln. Und einem blonden Bart, der ihm fast bis zur Hüfte reichte. Seine Augen waren blau und irre intensiv.
    In der freien Hand hielt er eine kurze Leine, die an einem sehr großen Halsband befestigt war, das um den Hals eines Wolfs von mittlerer Elefantengröße lief.
    Aber der Wolf war viel Furcht einflößender als ein Elefant.
    Der Wolf war grau, abgesehen von seiner schwarzen Nase, den schwarzen Augen und den sehr weißen Zähnen. Auch er hatte irre intensive Augen.
    Er gab einen Laut von sich, der ungefähr wie »Grrrr-grr« klang. Ganz dunkel und tief im Hals.
    All dies beunruhigte Mack.
    Obwohl Mack wusste, dass er sich eigentlich auf das sabbernde Maul des Wolfs konzentrieren müsste – ein Maul, das gut und gern ein ausgewachsenes Schwein mit Haut und Haaren zerkauen und schlucken könnte –, wurde sein

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