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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Erfahrung irgendetwas täte, womit er sie kompromittieren würde. Es ist schlichtweg unmöglich, sie alle von diesem Planeten fortzuschaffen, Eltern und Geschwister gleichermaßen. Und es ist durchaus möglich, dass einige seiner Brüder und Schwestern ihrerseits wieder Kinder haben.«
    Cachat beugte sich über den Küchentisch und stützte sich auf die Arme. »Mir scheint, er setzt sie alle schon jetzt einem beachtlichen Risiko aus. Sobald er verschwindet, wird man denen die Hölle heißmachen, selbst wenn es keinerlei Anzeichen dafür gibt, sie könnten gewusst haben, was er plant. Wenn das hier Haven unter der Regierung von Pierre und Saint-Just wäre, dann würde seine gesamte Familie vermutlich einfach hingerichtet. Aber nach allem, was wir bislang herausgefunden haben, scheint dieses Mesanische Alignment nicht ganz so grob vorzugehen.«
    Anton dachte über Victors Einwand nach, in der für ihn so charakteristischen langsamen, methodischen Art und Weise. Cachat, der ihn mittlerweile gut genug kannte, wartete einfach geduldig ab. Tatsächlich nutzte er diese Pause sogar aus, machte sich eine neue Tasse Kaffee und erkundigte sich, was Yana in Erfahrung gebracht hatte. Wie an jedem Morgen war die Amazone hinausgegangen, um sich die
    Astrogations-Aufzeichnungen anzuschauen. Die Informationen darüber, welche Schiffe in das System hereinkamen und welche es verließen - zu sämtlichen Handels- und Passagierschiffen und sogar den meisten Schiffen des Militärs - waren öffentlich zugänglich und wurden stets auf dem neuesten Stand gehalten.
    Diese Aufzeichnungen täglich abzurufen war rechtlich völlig einwandfrei, aber es bestand trotzdem immer die Möglichkeit, dass irgendjemand sie überwachte. Deswegen nutzte Yana jeden Tag eine andere Methode, um die Daten zu durchsuchen. Manchmal suchte sie eine öffentliche Bibliothek auf (und niemals zweimal hintereinander die gleiche), manchmal ging sie in die Büros der Handelsschifffahrtslinien - die gab es in der Stadt reichlich -, und einmal hatte sie sich sogar direkt an die Behörde für Extrasolaren Handel gewandt und deren Computer genutzt.
    »Die Hali Sowle ist gerade wieder in das System eingetreten«, erklärte sie leise; sie wollte Anton nicht in seinen Gedankengängen stören. Sie kannte Zilwicki nicht so gut, wie Victor das tat, doch sie brachte den beinahe schon legendären Fähigkeiten des Mannes, jedes Problem zu durchdringen, einen Respekt entgegen, der fast an Aberglauben grenzte.
    Victor nickte. »Gibt es schon Informationen darüber, welche Aufenthaltsdauer man ihnen zubilligen wird?«
    Yana schüttelte den Kopf. »Nein, aber das wird vermutlich schon morgen in den Datenbanken verzeichnet sein. Allerspätestens übermorgen. Eines kann man wirklich über Mesa sagen: Faulpelze sind deren Bürokraten tatsächlich nicht.«
    Leise lachte Victor in sich hinein. »Und das ist ... ein Lob?«
    Als Victor hinter sich ein Geräusch hörte, drehte er sich herum und stellte fest, dass Anton seinen Stuhl ein wenig vom Küchentisch abgerückt hatte.
    »Das hat gar nicht so lange gedauert, wie ich dachte.« Er hob die Kaffeekanne. »Noch Nachschlag?«
    Zilwicki hielt ihm die Tasse entgegen. »So viel gibt es da gar nicht zu durchdenken. Ich glaube, du hast Recht, Victor - und ich bin mir ziemlich sicher, dass McBryde bei unserem nächsten Treffen die Karten auf den Tisch legen wird. Er wird eine weitere Person erwähnen, die mit ihm zusammen heimlich Mesa verlassen muss - und dabei wird es sich um einen Wissenschaftler oder irgendeinen Techniker handeln, der über genau das Wissen verfügt, das McBryde bislang nur angedeutet hat.«
    »Mit anderen Worten: Du denkst nicht, dass er uns irgendetwas vorspielt, ja?«
    »Nein.« Langsam schüttelte Anton den massigen Schädel. »Victor, wenn ich mich nicht allzu sehr täusche, steht Jack McBryde schon kurz davor zu verzweifeln. Er wird diesen Planeten so rasch wie möglich verlassen wollen. »
    Victor legte die Stirn in Falten. »Warum? Er ist hier doch praktisch der Sicherheitschef. Na ja, zumindest einer von denen. Aber man hätte ernstliche Schwierigkeiten, jemanden zu finden, der ebenso gut verbergen kann, was er gerade tut, wie dieser McBryde. Selbst wenn jemand ihn dabei beobachten sollte, wie er irgendetwas Zweifelhaftes tut, könnte er höchstwahrscheinlich eine zumindest halbwegs einleuchtende Erklärung vorbringen. Zumindest eine, die gut genug ist, um ihm die Zeit zu verschaffen, die er für seine Flucht

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