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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Grund, warum er sich auf dieses Gespräch niemals hätte einlassen sollen. Kampfverband Vier würde damit ohnehin nichts zu tun haben - es sei denn, irgendetwas liefe in einer Art und Weise schief, die sich Trajan nicht einmal vorzustellen vermochte. Und diejenigen seiner Untergebenen, denen er am meisten vertraute, zusammen mit ihm in diesen moralischen Sumpf hineinzuziehen, war wirklich nicht das, was ein guter Vorgesetzter tun sollte.
    Wenn dir der Job zu viel wird, solltest du dich nach etwas anderem umsehen, Osiris, herrschte er sich innerlich selbst grimmig an. Entweder du reichst dein Rücktrittsgesuch ein, weil dir das Ganze moralisch derart zuwider ist, oder du hältst einfach die Klappe, statt auch noch dazu beizutragen, dass deine Untergebenen ebenfalls Zweifel entwickeln.
    »Ich verstehe, was Sie meinen, Addie«, sagte er schließlich. »Und ich will Ihnen auch nicht widersprechen. Aber wie Sie gerade eben angemerkt haben« - er blickte sie über den Tisch hinweg an, schaute ihr geradewegs ruhig in die Augen, eine unausgesprochene Warnung - »der eigentliche Befehl zur Ausführung des Unternehmens kam von einer Ebene, die einige Soldstufen über mir steht. Also hat es wohl wenig Sinn, darüber noch lange zu palavern, was?«
    »Nein, Sir«, erwiderte sie nach kurzem Schweigen, und er lächelte ihr zu.
    »Dann sollten wir jetzt über etwas anderes palavern«, sagte er deutlich forscher. »Vor allem geht es mir um diese neue Simulation, an der, wie ich gehört habe, Sie und Ildikó schon ein bisschen herumgespielt haben. Erzählen Sie mir doch, was Ihnen da so vorschwebt.«
    »Also, Sir«, kurz blickte sein Flaggkommandant zu Commander Nyborg hinüber, dann wieder zu Trajan, »uns war der Gedanke gekommen, es sei vielleicht keine schlechte Idee, wenn wir uns mit einer ›spekulativen Zweistufen-Rakete‹ befassen würden. Nicht in einer Art und Weise, dass sie der derzeit verwendeten MAN-Hardware zu ähnlich wäre, aber es wäre eine gute Idee, die Gedanken unserer Taktik-Offiziere in diese Richtung zu lenken. Deswegen hatten Ildikó und ich daran gedacht, die Position zu vertreten, zumindest einige der Berichte über die derzeitige Schlagkraft der Mantys seien deutlich glaubwürdiger, als die SLN zuzugeben bereit ist. Vor diesem Hintergrund könnten wir dann die Leistungsfähigkeit von etwas ermitteln, das der derzeitigen MAN-Hardware nahekommt.«
    Sie hielt inne und nickte Nyborg zu, eindeutig um den Operationsoffizier dazu aufzufordern, die Details zu übernehmen. Der Commander beugte sich in ihrem Sessel ein wenig vor, und ihr durchaus feminines, dabei aber doch kantiges, kräftiges Gesicht schien vor Interesse regelrecht zu leuchten.
    Du bist erleichtert, dass wir nicht mehr darüber reden, was in Verdant Vista passieren wird, was, Ildikó?, dachte Trajan und wusste sofort, dass er Recht hatte.
    »Zunächst einmal sei gesagt, dass die Idee eines fiktiven Raketentyps‹ vom Captain stammt - aber ich möchte hinzufügen, dass ich die Idee für verdammt gut halte«, ergriff Nyborg das Wort. »Was sie vorschlägt, Sir, das ist, dass sie unsere Taktiker dazu bringen wird, das Offensivpotenzial einer solchen Waffe zu durchdenken ... und das wird sie auch begreifen lassen, welches Bedrohungspotenzial damit einhergeht. Um ehrlich zu sein, ist es unsere Fähigkeit, Raketenangriffe der Mantys aufzuhalten oder zumindest ernstlich abzuschwächen, die uns am meisten Sorge bereitet, deswegen ergibt es durchaus Sinn, ganz frei darüber nachzudenken, wie wir das bewerkstelligen können.«
    »Dagegen kann ich nichts einwenden«, gab Trajan zurück. »Also erzählen Sie mir von diesem fiktiven Raketentyp‹.«
    »Also, Sir«, sagte Nyborg. »Unser Grundgedanke war, dass ...«

Oktober 1921 P.D.
    Kapitel 22
    »Also, Jack ... was denken Sie, wie lange es noch dauert, bis mir das Center meine Abfindung aushändigt?«
    »Nicht mehr lange«, gestand McBryde ein.
    Er lehnte sich in seinem Sessel zurück, den Bierkrug dabei immer noch in der Hand, und schüttelte den Kopf. Herlander Simões und er saßen wieder in seiner Küche, wie so häufig in den letzten Monaten. »Das habe ich mir schon gedacht.« Simões brachte ein verzerrtes Lächeln zustande. »Du hast wohl nicht gerade eine Vorstellung, was die mit mir vorhaben, wenn das erst einmal passiert ist, oder?«
    »Nein. Aber ich glaube nicht, dass es sonderlich erfreulich sein wird, Herlander.« Er verzog das Gesicht. »Diese ganzen E-Mails, die du an Dr. Fabre geschickt

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