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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wie der Stern selbst. Oder besser: die gleiche Nummer, denn man hatte es nie für nötig befunden, diesem Stern überhaupt einen Namen zu geben. Er hieß einfach nur SGC-902-36-G und war ein matt schimmernder kleiner Stern, beinahe schon ein ›brauner Zwerg‹, gänzlich uninteressant und mehr als vierzig Lichtjahre vom nächsten bewohnten Sonnensystem entfernt.
    Zugleich jedoch war es auch die Heimstätte eines niemals zuvor beobachteten Hyperraum-Phänomens: Dort befanden sich zwei Wurmloch-Termini, voneinander weniger als zwei Lichtminuten entfernt. Und die Entfernung zu SGC-902-36-G betrug ebenfalls weniger als zehn Lichtminuten. Genauer gesagt waren sie 9,24 Lichtminuten vom Stern entfernt. Damit lagen sie genau an dessen Hypergrenze und waren die einzigen Wurmloch-Termini in der gesamten erkundeten Galaxis, die weniger als dreißig Lichtminuten von einem Stern entfernt waren.
    Niemand hatte dergleichen jemals zuvor entdeckt, und selbst nach all den Jahren, die seit der Entdeckung dieser ungewöhnlichen Konstellation vergangen waren, versuchten die Hyperphysiker des Mesanischen Alignments immer noch, eine Erklärung dafür zu finden, warum es überhaupt zur ›SGC-902-36-G-Wurmloch-Anomalie‹ (die häufig auch einfach mit dem Begriff ›die Zwillinge‹ beschrieben wurde) kommen konnte, wenn doch sämtliche allgemein anerkannten Wurmloch-Theorien besagten, etwas Derartiges sei schlichtweg unmöglich. Derzeit gab es, so hatte man Trajan berichtet, dazu mindestens sechs einander widersprechende ›Haupt-Arbeitshypothesen‹.
    Offensichtlich hatte niemand prognostiziert, so etwas könne existieren. Tatsächlich war das Alignment buchstäblich darüber gestolpert, während es den Wurmloch-Knoten vermessen hatte, der sich in genau dem Felix-System befand, in dem Trajans Kampfverband derzeit seine Übungen durchführte. Nicht, dass die Galaxis allgemein überhaupt von der Existenz dieses Knotens wusste. Entdeckt hatte ihn seinerzeit eine Vermessungsexpedition, die vom ›Jessyk Combine‹ finanziert worden war. Als Ausgangsbasis (natürlich streng geheim) hatte damals Mannerheim fungiert, und die Expedition hatte ihre Anweisungen unmittelbar vom Alignment erhalten. Jessyk gab seine Vermessungsdaten niemals an andere weiter - es sei denn, es gäbe dafür einen außergewöhnlich guten Grund. Und in diesem Falle hatte das Alignment entschieden, es gebe einen außergewöhnlich guten Grund, die Entdeckung des Combine nicht allgemein bekanntzugeben.
    Felix war ein unbewohntes Sonnensystem, kaum mehr als zehn Lichtjahre von Mannerheim entfernt. Der matte K-2-Stern war heller als SGC-902-36-G, und er hatte auch einen gerade eben noch bewohnbaren Planeten, aber das war auch schon das Beste, was sich überhaupt darüber sagen ließ. Der Planet selbst, der nie einen besseren Namen erhalten hatte als ›Felix Beta‹, war eine ziemlich üble Immobilie, mit einer Schwerkraft, die um den Faktor eins Komma vier größer war als die von Alterde. Er hatte eine Achsenneigung von einunddreißig Grad und eine kümmerliche Hydrosphäre von gerade einmal dreiunddreißig Prozent. Mit einer Umlaufbahn von durchschnittlich sechs Lichtminuten war er ein kalter, trockener, staubiger, sturmgepeitschter, ganz und gar elendiglicher Felsbrocken, doch das Alignment hatte trotzdem in Erwägung gezogen, ihn in absehbarer Zukunft zu nutzen, einzig wegen seiner Nähe zu Mannerheim.
    Die Republik Mannerheim verabscheute und verachtete ganz offen den Gensklavenhandel und die geächteten transstellaren Konzerne von Mesa, die ihn betrieben ... und das war einer der Gründe, die sie für das Mesanische Alignment so wertvoll machten. Dass die Mannerheim System-Defense Force zu den schlagkräftigsten Einheiten der gesamten Solaren Liga gehörte und dass es dort absolut nichts gab, was sie mit Manpower oder der Regierung des Mesa-Systems in Verbindung brachte, schadete natürlich auch nicht. An sich wäre es praktisch gewesen - so hatte sich das Alignment gedacht -, sein geheimes Arsenal an einem Ort zu verstecken, den wirklich jeder für gänzlich nutzlos hielt, der jedoch gleichzeitig Mannerheim nahe genug war, als dass die MSDF ihn schützend im Auge behalten konnte. Natürlich hatte dieses Arrangement auch Nachteile, und der schlimmste davon war, dass diese Welt Mannerheim eben nahe genug war, sodass jemand völlig nichtsahnend über Dinge stolpern konnte, die das Alignment nicht bekannt werden lassen wollte. Doch die Chance, dass das tatsächlich

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