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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Verstandes war ohnehin mit anderen Dingen beschäftigt. Das muss diese Nancy sein.
    Sarah zappelte vor Anspannung unablässig hin und her. Doch bei ihr lag das nicht an der Fracht, die da gerade entsorgt wurde.
    »Beeilt euch, Leute!«, zischte sie. »Wenn wir unser Zeitfenster für den Start um mehr als dreißig Sekunden verfehlen, kriegen die vom Zoll einen Anfall! Die alle sind so verkniffen, dass man einen Stock anspitzen müsste, um ihnen den in den Hintern zu schieben - wirklich bei jedem von denen. Ich glaube, die schicken die alle zur Fortbildung in ein Zwangsneurosen-Zentrum!«
    Anton wuchtete ein weiteres Gerät in den Container.
    »Warum können wir denn nicht im Shuttle mitfahren?«, fragte die jüngere der beiden Frauen. Ihre Augen strahlten regelrecht, sie wirkte wachsam und neugierig gleichermaßen. Das, und dazu das große Messer, das sie in der Hand hielt, machte sie nur umso faszinierender. Und ganz hübsch war sie eigentlich auch.
    Brice nahm all seinen Mut zusammen. »Platz ist nur noch im Laderaum. Und der wird nicht unter Druck gehalten. Außerhalb der Kisten würdet ihr sterben.«
    Das Mädchen blickte ihn an. »Wer bist du denn?«
    »Brice. Brice Miller. Ich bin der Kopilot.«
    »Der Kopilot, ja? Wie alt bist du?«
    »Ohm ... fast fünfzehn. Nächsten Monat.«
    »Ich bin Nancy. Nancy Becker. Ich bin vor vier Monaten fünfzehn geworden. Also bin ich älter als du.« Nachdem sie damit ihren Status eindeutig festgestellt hatte, wurde ihre Miene allerdings deutlich freundlicher. »Und du bist jetzt schon Kopilot. Das ist echt cool.«
    Brice hielt es immer noch für eine wahrscheinlich dumme Idee, die Fracht einfach wegzuwerfen. Aber mittlerweile war ihm das egal. Wirklich komplett egal.
    Nachdem die Kiste jetzt geleert war, wurde sie zusammen mit ihrem Gegenstück mit Hilfe des Gabelstaplers, den Sarah gemietet hatte, in den Laderaum verfrachtet. (Gemietet hatte sie das Gerät zu einem deutlich höheren Preis, als ein angemessenes Bestechungsgeld gewesen wäre - aber Sarah war ja auch erst zweiundzwanzig Jahre alt. Noch jung und naiv.)
    »Rein mit euch!«, sagte sie und eilte ins Cockpit des Shuttles. »Wir können unseren Zeitplan noch einhalten. Aber es wird knapp. Brice, versiegel die Dinger!«
    Die Passagiere wurden nach ihrem Geschlecht auf die Transportkisten aufgeteilt. Cachat und der Mann, den Brice nicht kannte, kamen in die eine, Yana und die beiden fremden Frauen in die andere. Der Behälter mit den beiden Männern war völlig ausgefüllt. In dem der Frauen hingegen war noch Platz.
    »Da ist auch noch Platz für dich«, sagte Nancy.
    Brice nahm jegliches Pflichtgefühlt zusammen, das er aufzubringen vermochte. »Tut mir leid. Geht nicht. Ich bin der Kopilot. Aber ich sehe dich ja sowieso bald wieder. Ohm ... euch alle.«
    Es dauerte nicht lange, die Behälter zu versiegeln. Trotzdem brüllte Sarah schon herum, als er sich wieder in seinen Sitz im Cockpit fallen ließ.
    »... Schuld, wenn wir festgenommen werden!« Der Shuttle erhob sich. »Und erwarte bloß nicht, dass ich für dich die Kaution stelle!«
    Manchmal konnte Sarah wirklich blöd sein. Bei einem war sich Brice verdammt sicher: Wenn die mesanischen Zollbehörden - ganz zu schweigen von der Polizei - sie festnahmen und herausfanden, dass sie heimlich Superspione und wer-weiß-wen-noch von diesem Planeten fortbringen wollten, dann würde die Frage nach der Kaution das geringste ihrer Probleme darstellen.
    »Was ist passiert?«, wollte Albrecht Detweiler wissen, als das Gesicht seines Sohnes Collin auf dem kleinen Display auftauchte.
    »Das wissen wir noch nicht, Vater«, erwiderte Collin. »Gamma Center ist zerstört, aber wir wissen immer noch nicht, warum das passiert ist. Aber das ›Wie‹ ist völlig klar: Aus dem einen oder anderen Grund wurde ›Verbrannte Erde‹ ausgelöst. Abgesehen davon ...«
    Nachdem die meisten Kommunikationssysteme in der Umgebung von Green Pines ausgefallen waren, verließen sich Collin und Albrecht auf ihre persönlichen Coms. Collins Frau und die Kinder waren schon vor einiger Zeit zu einem Familientreffen aufgebrochen, das bald in der Villa seiner Eltern stattfinden sollte. Diese Villa war unglaublich luxuriös und völlig sicher - nur eine Hand voll Menschen wussten überhaupt, dass sie existierte, und noch weniger waren darüber informiert, wer dort wohnte. Bedauerlicherweise lag die Villa auch fast achthundert Kilometer von der Hauptstadt entfernt, und damit war die Anreise selbst mit dem

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