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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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möglicherweise würde zahlen müssen. Doch zugleich verbarg sich diese Stimme auch tief unterhalb seines bewussten Denkens. Vor allem kümmerte sich sein Verstand im Augenblick um die Katastrophe, die nun unweigerlich kommen musste.
    Für Luffs Raketensalve betrug die Flugzeit zweihundertundzwölf Sekunden. Das bedeutete, es würden noch mehr als dreieinhalb Minuten vergehen, bevor der erste Laser-Gefechtskopf der EVF in Reichweite kam. Luiz Rozsaks Verstand arbeitete auf Hochtouren.
    »Abwehrplan X-Ray-Charlie-Drei«, hörte er sich selbst sagen. »Beschießungsplan Delta-Zulu-Neun. Die Warlords haben Priorität.«
    »Abwehrplan X-Ray-Charlie-Drei, aye«, bestätigte Robert Womack. »Beschießungsplan Delta-Zulu-Neun. Die Warlords sind Ziele mit Alpha-Priorität!«
    Kampfgruppe Hammer veränderte ihre Formation. Es blieb nicht genug Zeit, um damit wirklich einen grundlegenden Unterschied zu erzielen, bevor diese erste gewaltige Salve eintreffen würde, aber Abwehrpläne und Zuständigkeiten änderten sich ungleich schneller - und drastischer -, als X-Ray-Charlie-Drei wirksam wurde. Und im gleichen Augenblick setzten die zwei Arsenalschiffe von Kampfgruppe Hammer auch schon Raketengondeln aus, in gewaltigen Ringen - und das in massiven Stößen im Abstand von zwölf Sekunden.
    Rozsak hätte es vorgezogen, sie noch rascher auszusetzen - um sie alle aus ihren plötzlich gefährdeten Gondelhangars herauszubringen. Sie wären zwar hinter die beschleunigende Kampfgruppe Hammer zurückgefallen, und sie hätten dann durch Naheinschläge vernichtet werden können, doch das wäre immer noch besser gewesen als das, was nun geschehen würde - und das wusste sein verkrampfter Magen nur allzu genau.
    Bedauerlicherweise hatten sie nicht die erforderliche Reichweite. Es waren immer noch die ursprünglichen leichten Gondeln, und sie mussten ihre Raketen fast augenblicklich starten. Er konnte sie nicht zurückhalten, und zwölf Sekunden war das engste Zeitfenster für effektive Feuerleitung, das er zustande bringen konnte - vor allem da seine Kreuzer die Geschosse in sukzessiven Wellen übernehmen mussten.
    Das Gute daran - so wenig es auch sein mochte - war, dass die Nachladezeit der SL-13-Raketenwerfer an Bord von Flight-VII-Schlachtkreuzern der Indefatigable-Kasse fünfunddreißig Sekunden betrug. Die vorangegangenen Modelle der Indefatigables mit den älteren Werfern vom Typ SL-11b hatten zwar theoretisch die gleiche Nachladezeit, doch sie waren berüchtigt dafür, dass die automatisierte Warteschlange den Dienst einstellte, wenn man kürzere Schusspausen als einundvierzig Sekunden einzulegen versuchte. Und während der Admiral zuschaute, wie auf der Zeitanzeige die Sekunden verstrichen, begriff er, dass zumindest einige dieser ehemals solarischen Schiffe noch zur Baureihe Flight V oder Flight VI gehören mussten. Fünfunddreißig Sekunden verstrichen, und immer noch war keine zweite Salve gestartet. Aber sie musste jetzt jeden Moment kommen, und ...
    Da! Schlussendlich war die zweite Salve doch gestartet, aber ihr rasten bereits drei von Rozsaks Raketensalven entgegen - und beständig stießen die Masquerade und die Kabuki weitere aus.
    Adrian Luff fletschte die Zähne, als seine erste Salve den Verfolgern entgegenbrandete. Er gab sich keinerlei Illusionen hin, was Mehrstufenraketen mit ihren gewaltigen Laser-Gefechtsköpfen seinen Schlachtkreuzern antun würden. Doch zumindest war er diesen Mistkerlen um mehrere Sekunden voraus gewesen, und sie fuhren schon seit fast einer Stunde beharrlich in seinem Kielwasser. Stravinsky und die taktischen Offiziere an Bord sämtlicher Schlachtkreuzer der EVF hatten Zeit genug gehabt, Ziele aufzuschalten, sie nachzuverfolgen und beständig die Feuerleitsequenzen zu aktualisieren.
    Natürlich würde die immense Distanz sich negativ auf ihre Zielerfassung auswirken. Dagegen konnte man nun einmal nichts tun, und Luff zweifelte nicht daran, dass ihre Treffgenauigkeit gelinde gesagt mäßig ausfallen würde. Aber das dort hinter ihm waren nur Schwere Kreuzer, keine Schlachtkreuzer. Wenn er sie mit seinen ersten Salven erreichen konnte, ihre Steuersysteme beschädigen, ihre Feuerleitung behindern ...
    »Feind startet Raketen!«, verkündete Stravinsky, und Luffs Kiefermuskeln spannten sich an. Sie hatten rascher reagiert, als er erwartet hatte, und Mehrstufenraketen konnten immense Beschleunigungsraten vorlegen. Wenn Gowan Maddocks Aufklärerberichte zutrafen, würden diese Raketen schneller sein

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