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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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andere Sicherheitskräfte den gesamten Straßenzug abriegelten, hatten die Angestellten von Quesenberry's Tische und Stühle zu beiden Seiten des Eingangs auf der Straße aufgestellt, sowohl auf dem Bürgersteig als auch auf der Fahrbahn - eigentlich überall, wo sich noch genug Platz für einen weiteren ihrer kleinen runden Tische und ein paar Stühle finden ließ. Ein Großteil des Mobiliars musste eigens für diesen Anlass gemietet worden sein. Anscheinend rechnete das Management mit zehnmal so vielen Kunden wie früher, selbst an den Tagen, an denen Berry persönlich die Eisdiele aufgesucht hatte.
    »Naja ...« Sie seufzte schwer. »Dann ist das wohl okay so. Denke ich.«
    Sie ergriff seinen Arm und zerrte ihn beinahe durch den Eingang. »Aber da Sie darauf bestanden haben, mir jegliche andere Gesellschaft zu verweigern, Mr. Arai, werden Sie für jegliches anregende Gespräch aufkommen müssen, das ich brauche. Und ich warne Sie gleich! Wenn ich Sie dabei ertappte, dass Sie ständig nach irgendwelchen Manpower-Agenten Ausschau halten, die sich möglicherweise in den Vorratsschüsseln verstecken, dann gibt's Saures.«
    Tatsächlich brauchte Berry ihn nur zweimal zu schelten. Nachdem sich in der Eisdiele niemand anderes als sie beide und eine Angestellte aufhielten und dazu Lara's Own den Eingang bewachten, konnte Hugh sich tatsächlich ein wenig entspannen.
    Das eine Mal ermahnte Berry ihn, als er tatsächlich eine der Vorratsschüsseln genauer unter die Lupe nahm.
    (Man konnte ja nie wissen! Zwischen den Obststückchen ließe sich eine kleine Bombe doch recht gut verbergen.)
    Der zweite, deutlich längere Lapsus ergab sich, als er die eine anwesende Angestellte sehr misstrauisch beäugte. Gewiss, einen wirklich guten Grund für dieses Misstrauen gab es nicht. Nicht nur, dass die betreffende Angestellte sich abmühte, eine neue Kreation des Hauses fertigzustellen, die Berry unbedingt probieren wollte; und dass sie wahrscheinlich die kleinste und am wenigsten bedrohliche Person war, die überhaupt zum Mitarbeiterstab von J. Quesenberry's Ice Cream and Pastries gehörte - die junge Frau war weniger als anderthalb Meter groß und wog allerhöchstens vierzig Kilogramm - nein, sie wurde auch die ganze Zeit über von einer Wache aus Lara's Own im Auge behalten, mit einer direkt auf sie gerichteten Waffe.
    Man konnte ja nie wissen! Vielleicht war sie eine dieser Ninjas, über die es so viele Legenden und Märchen gab - auch wenn die junge Frau es anscheinend regelrecht genoss, dass man ihr so viel Aufmerksamkeit widmete.
    Ob das Gespräch, das Hugh mit Berry führte, tatsächlich anregend war, wusste er nicht, und er würde es auch niemals erfahren. Hauptsächlich hörte er Berry zu. Das konnte er stundenlang. Sie war eine dieser äußerst seltenen Personen, die es schaffte, dass die Bezeichnung ›zwangloses Gespräch‹ viel mehr die damit verbundene Freude beschrieb als etwaige Langeweile. Vielleicht lag es daran, wie sehr sie auf die Person achtete, mit der sie sich unterhielt, selbst wenn sie diejenige war, die deutlich mehr sprach als ihr Gegenüber.
    Als sie sich schließlich zum Aufbruch vorbereiteten, sagte sie: »Zu meiner großen Überraschung war das gar nicht so übel. Aber ich muss doch sagen, dass mir unser erstes Rendezvous besser gefallen hat.«
    »Das war kein ›Rendezvous‹«, gab Hugh ernst zurück. »Für Sie war das ein Ausflug. Für mich war es ein sicherheitsdienstlicher Auftrag.«
    Berry lächelte. In ihrem Lächeln lag etwas, über das Hugh, wenn er es sich recht überlegte, nicht allzu lange nachdenken wollte.
    »Wie konnte mir das nur entgehen?«, murmelte sie.
    Verwünscht sei dieses Mädchen. Und vor allem: Verwünscht sei Jeremy!
    Bevor sie den Raum verließen, gab Hugh der Abordnung von Lara's Own fünf Minuten Zeit, die Straße räumen zu lassen. Diese Zeitspanne erweiterte er dann auf zehn Minuten. Und dann auf fünfzehn. Die Menschenmenge, die jeden einzelnen Platz an jedem Tisch dort draußen auf der Straße belegte - genau wie sich die Eigentümer von Quesenberry's es sich gedacht hatten - war freundlich und kooperativ. Doch sie sahen es nicht ein, ihre eigenen Speisen nicht in aller Ruhe zu verzehren, und selbst unter Idealbedingungen dauert es nun einmal seine Zeit, so viele Menschen dazu zu bringen, sich geordnet zurückzuziehen. Was sollte Hugh tun? Sollte er Lara's Own anweisen, das Feuer zu eröffnen? Dann würde Berry ihm wirklich bei lebendigem Leibe die Haut abziehen!
    Als

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