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Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wäre uns immer lieber, irgendetwas zu haben, was uns aber leider fehlt!«, schnaubte Rozsak. »Es ändert sich immer bloß das spezielle ›Irgendetwas‹, oder?«
    Zur Antwort stieß Watanapongse ein kurzes, zustimmendes Schnauben aus, und der Admiral zuckte mit den Schultern.
    »Na ja, da wir über Lovat eben nichts Konkreteres haben als Berichte aus zwoter Hand, können wir nicht einmal ansatzweise vorhersagen, wohin sich dieser ganze Schlamassel entwickeln wird. Und da wir auch niemanden haben, der bei Manpower hinreichend weit oben steht, um etwas über die Kommandostruktur und die Überwachung auszusagen, vermögen wir auch keine Prognosen hinsichtlich ihres Angriffsziels abzugeben. Aber ich denke, wir werden davon ausgehen müssen - zumindest vorerst -, dass sie wirklich die Absicht haben, sich auf Torch zu stürzen. Wenn dieses Attentat auf Berry Zilwicki tatsächlich von Manpower organisiert wurde, dann hatten die vielleicht mehr als nur eine Zielperson im Auge.«
    »Sie meinen also, es ging denen nicht nur darum, die Mantys und die Haveniten dazu zu bringen, wieder aufeinander zu schießen? Die wollten gleichzeitig auch noch Torch weichkochen?«
    »Genau das meine ich«, bestätigte Rozsak. »Und ›Torch weichkochen‹, wie Sie es so schön ausgedrückt haben, wäre ein logischer erster Schritt, wenn sie die Absicht haben, danach einen zwoten Angriff vom All aus durchzuführen.«
    »Diesen armen Teufeln da unten ist wirklich keine Pause vergönnt, was?«, fragte Watanapongse rhetorisch. »Erst verlieren sie ihr Vermessungsschiff, eine Woche später verübt jemand ein Attentat auf ihre Königin, und jetzt sieht es mehr und mehr danach aus, als beabsichtige Manpower, sie vom All aus in Grund und Boden zu bomben - oder zumindest Strohmänner für genau diese Aufgabe nach Torch auszuschicken.«
    »Und die beiden Navys, die am ehesten in der Lage wären, dagegen irgendetwas zu unternehmen, sind zu sehr damit beschäftigt, aufeinander zu schießen«, stimmte Rozsak ihm zu. »Abgesehen davon: Würde ich dazu neigen zu wetten - aber wir wissen natürlich beide, dass dem nicht so ist ...« - er und Watanapongse grinsten einander an; Luiz Rozsak hatte noch nie Interesse daran gehabt, bei irgendwelchen Wetten lediglich schnödes Geld einzusetzen - »... wäre ich durchaus bereit, den einen oder anderen Credit auf die Wahrscheinlichkeit zu setzen, dass in den Anweisungen, die Manpower hinsichtlich Torch erteilt hat, nirgends die Formulierung ›vergessen Sie nicht den Eridanus-Erlass‹ auftaucht.«
    »Da bin ich mir auch verdammt sicher.« Das Lächeln, das kurz Watanapongses Gesicht aufgehellt hatte, verschwand wieder. »Und jetzt, wo Manticore und Haven wieder aufeinander schießen, wird Erewhon gewiss darauf bedacht sein, seine eigenen militärischen Aktivposten dicht bei der Heimat zu halten, nur für den Fall der Fälle.«
    »Also gut.« Rozsak nickte eher für sich selbst als für seinen Gesprächspartner. »Ich denke, was Erewhon angeht, haben Sie Recht. Und selbst, wenn es anders sein sollte, sind die schließlich nicht diejenigen, die ein Abkommen mit Torch geschlossen haben. Das haben wir getan. Ich möchte, dass Edie und Sie sämtliche Mitarbeiter daransetzen, alle nachrichtendienstlichen Informationen über Manpower genauestens zu überprüfen und zu bewerten. Das Gleiche gilt für abtrünnige SyS-Schiffe und alles, was wir über die neuen Zielerfassungssysteme der Mantys und bekannte Truppenverlegungen zusammenkratzen können. Ich möchte in der Lage sein, Oravil in die gesamte Situation einzuweisen - und das hoffentlich noch innerhalb dieser Woche.«
    »Ist mit dir alles in Ordnung, Jack?«, erkundigte sich Steven Lathorous, und Jack McBryde blickte rasch von dem Memo auf, mit dem er sich gerade befasst hatte.
    Die beiden saßen in McBrydes Büro im Gamma Center und gingen den Routine-Papierkram durch. Das war ein feststehender Bestandteil sämtlicher Dienstbesprechungen, wie sie dreimal in jeder Woche abgehalten wurden. Lathorous war stellvertretender Direktor der Sicherheitsabteilung des Centers und damit McBrydes ranghöchster Untergebener. Sie beide kannten einander buchstäblich schon, seit sie als Kadetten in den Sicherheitsdienst des Mesanischen Alignments eingetreten waren. Sie arbeiteten gut zusammen, und was noch viel wichtiger war: Sie waren auch persönlich befreundet. Und dieser Umstand verlieh Lathorous' Blick - in dem eine Mischung aus Erstaunen und Besorgnis zu lesen stand - in

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