Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Fackel der Freiheit

Die Fackel der Freiheit

Titel: Die Fackel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
zweifellos daran, dass er sich bei seinem letzten Außeneinsatz als mittelmäßig einflussreicher Abteilungsleiter von Manpower hatte ausgeben müssen - und ihn hätte der Audubon Ballroom beinahe erwischt.
    »Stimmt schon.« McBryde nickte. »Andererseits verhindern ja die armen Schweine, die jetzt solche Jobs wie Lajos erledigen, dass genau so etwas hier auf Mesa regelmäßig passiert. Aber das weißt du ja selbst.«
    »Ach, ich weiß. Ich weiß!« Lathorous schüttelte den Kopf. »Und ich verspreche dir, ich werde ihm gegenüber auch ganz lieb sein.«
    McBryde blickte seinen Freund kurz an, dann zuckte er mit den Schultern.
    »Hör mal, Steve, ich weiß, dass Lajos und du nicht gerade dicke Freunde seid. Was hältst du davon, wenn ich mich eine Zeit lang um ihn kümmere? Allzu viel von meiner Zeit würde das ja nicht in Anspruch nehmen, und ich könnte dir wenigstens ein bisschen Ärger ersparen. Vielleicht könntest du ihn wirklich besser ertragen, wenn du mal ein paar Wochen ›Urlaub‹ von ihm hättest. Und ganz ehrlich gesagt: Ich könnte es richtig gut gebrauchen, mir auch noch um irgendetwas anderes Sorgen zu machen als immer nur um Simões.«
    Lathorous hatte schon fast automatisch abwehren wollen, doch McBrydes letzter Satz ließ ihn innehalten. Kurz schwieg er, dann zuckte er die Achseln und warf seinem Freund ein leicht verlegenes Lächeln zu.
    »Wenn du das wirklich ernst meinst, nehme ich das Angebot an«, sagte er. »Ich weiß, ich sollte nicht sauer auf ihn sein, wenn er auftaucht, um seine Berichte abzuliefern. Und ich weiß sogar, dass du Recht hast: Was er macht, ist wirklich wichtig. Mir passt nur irgendetwas an seiner Einstellung nicht. Das springt mir immer direkt ins Auge, auch wenn ich weiß, dass es anders sein sollte. Und ich glaube, er weiß das auch ganz genau, selbst wenn ich versuche, mir das nicht anmerken zu lassen. Um ganz ehrlich zu sein: Wir lassen es dann ganz schnell beide an Professionalität vermissen, wenn du verstehst, was ich meine.«
    »Ich verstehe ganz genau, was du meinst«, bestätigte McBryde ihm und lachte nun ebenfalls in sich hinein. »Und erwarte bloß nicht von mir, dass ich den Job auf Dauer übernehme! Aber ich kann ja dafür sorgen, dass ihr beide mal eine Zeit lang Ruhe voreinander habt. Ich meine, genau so etwas erwartet man doch von einem scharfsinnigen Leiter der Personalabteilung, oder?«
    »Genau«, sagte Lathorous und lächelte McBryde dankbar an. »Ich weiß natürlich, dass bei dir nur kalte, zynische Berechnung und das Bedürfnis, uns alle zu manipulieren, dahintersteckt. Aber trotzdem danke.«
    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2011

Kapitel 9
    »Wie sehen denn die DNA-Ergebnisse von der Inspektion der ...« Der weibliche Offizier der Mesan System Guard warf einen Blick auf ihr Display und suchte nach dem Namen des betreffenden Schiffes. »... von dieser Hali Sowle aus? Die müssten doch mittlerweile aus dem Labor zurück sein.«
    Die SG war eine der (zahlreichen) uniformierten Sicherheitstruppen von Mesa, doch im Vergleich zu ihren Gegenstücken war sie weniger peinlich darauf bedacht, stets militärische Gepflogenheiten einzuhalten und förmliche Anreden zu nutzen.
    »Weiß ich nicht«, sagte ihr Juniorpartner. »Lass mich mal sehen.« Auf seinem eigenen Rechner rief Gansükh Blomqvist ein neues Dateifenster auf. Dann verbrachte er vielleicht eine halbe Minute damit, die dortigen Daten zu begutachten.
    Als er fertig war, überzog ein Lächeln sein Gesicht, das beinahe schon lüstern wirkte. »Sehen sauber aus, E. D. Aber was für Arschlöcher! Sieht so aus, als wäre wirklich jeder an Bord eng mit allen anderen verwandt. Das eine Pärchen, das verheiratet ist - nein, ich verarsche dich nicht! - sind Onkel und Nichte.«
    E. D. Trimm schüttelte den Kopf, doch sie verkniff sich jegliche spöttische Bemerkung. Im Gegensatz zu Blomqvist, der frisch eingestellt war, arbeitete sie schon seit fast vier Jahrzehnten für die SG. Einen Großteil dieser Zeit hatte sie im Orbit verbracht und Schiffe inspiziert. Seit sie vor achtzehn Jahren einen Mann geheiratet hatte, der ebenfalls auf der riesigen Raumstation wohnte, kehrte sie kaum noch auf den Planeten zurück, selbst nicht für den Urlaub.
    Blomqvist war der Ansicht, eine Frachterbesatzung, bei der alle miteinander verwandt waren - vor allem, wenn auch noch echte Eheschließungen im Spiel waren -, sei etwas, das ebenso zu Verwunderung wie zu Hohn und Spott Anlass bot.

Weitere Kostenlose Bücher