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Die Fackeln der Freiheit: Ein Lord-John-Roman (German Edition)

Die Fackeln der Freiheit: Ein Lord-John-Roman (German Edition)

Titel: Die Fackeln der Freiheit: Ein Lord-John-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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scharten.
    Bei Jamies Anblick verstummten sie und wichen ein wenig zurück. Er ignorierte sie allesamt, wies mit einem Ruck seines Kopfes auf Tom und sagte nur: »Kommt mit mir, Mr Byrd«, bevor er sich zum Ausgang wandte.
    Tom folgte ihm prompt, und hinter ihnen war zwar feindseliges Gemurmel zu hören, doch niemand hinderte sie daran zu gehen.
    »Ich bin froh, dass Ihr genau in diesem Moment gekommen seid, Sir«, sagte Tom, der sich beeilte, um zu ihm aufzuschließen, und sich dabei noch einmal umsah. »Ich dachte schon, sie reißen mich in Stücke – und sie dachten das auch.«
    »Aye, nun ja, sie sind wie Hunde, deren Herr gestorben ist«, sagte Jamie nicht unfreundlich. »Sie wissen nicht, was sie tun sollen, also gehen sie heulend aufeinander los. Was hat Seine Lordschaft zu Euch gesagt, Byrd?«
    Tom war blass und aufgeregt, doch er hatte sich im Griff. Er rieb sich mit dem Ärmel über das Gesicht, um den Regen abzuwischen, und sammelte sich, um Lord Johns Nachricht zu wiederholen.
    »Also, Sir. Erstens bringt der Konstabler – das war der Konstabler, dieser laute, fette Mensch – Seine Lordschaft nach Athlone.«
    »Aye? Nun, das ist doch gut – nicht?«, fragte Jamie, als er sah, dass Tom den Kopf schüttelte.
    »Nein, Sir. Er sagt, der Justiziar ist in Frankreich, und wer auch immer ihn vertritt, wird ihn entweder einsperren oder ihn auf Ehrenwort freilassen, und das geht nicht.«
    »Nicht? Hat er gesagt, warum nicht?«
    »Nein, Sir, dazu war keine Zeit. Er sagt, Ihr müsst kommen und ihn dort herausholen, so schnell Ihr könnt.«
    Jamie rieb sich das Gesicht und strich sich das Wasser aus den Augenbrauen.
    »Sagt er das«, konstatierte er trocken. »Hatte er auch eine Idee, wie ich das anstellen soll?«
    Tom lächelte schwach, trotz seiner Besorgnis.
    »Nein, Sir. Er sagt, er vertraut auf Eure angeborene Klugheit und Tapferkeit, um dies zu bewerkstelligen. Ich soll Euch helfen«, fügte er bescheiden hinzu und blickte von der Seite an Jamie hinauf. Er legte die Hand an seine Taille und setzte eine bedeutungsvolle Miene auf. »Seine Lordschaft hat mir seinen Dolch zur Aufbewahrung gegeben.«
    »Das wird uns sehr helfen«, versicherte ihm Jamie ernst. »Aber erstecht niemanden damit, ohne dass ich es Euch sage, aye? Ich möchte Euch nicht beide vor dem Henker retten müssen.«
    Es regnete jetzt noch stärker, doch da sie bereits durchnässt waren, hatte es wenig Sinn, sich zu beeilen, und sie schritten dahin, ohne zu reden, während ihnen der Regen auf Kopf und Schultern prasselte.

25
    Flucht aus Athlone
    Quinn war nicht mit ihnen nach Glastuig zurückgekehrt; sie fanden ihn am Feuer zusammengekauert, ein Glas Arrak in den Händen. Er zitterte immer noch. Doch er stand auf, als er Jamie sah, und kam ins Freie, als Jamie mit dem Kopf ruckte.
    Es hatte aufgehört zu regnen, zumindest vorerst, und Jamie ging auf der Straße voraus, damit sie sich ungehört unterhalten konnten. Mit wenigen Worten machte er Quinn mit der Nachricht von John Greys Festnahme vertraut, woraufhin sich Quinn fromm bekreuzigte – obwohl Jamie seinem Gesicht ansehen konnte, dass ihm diese Nachricht nicht sonderlich unwillkommen war.
    Er hatte geahnt, wie Quinns Reaktion ausfallen würde, und war zu einem Entschluss gekommen, wie damit umzugehen war.
    »Du willst diesen Kelch doch immer noch, aye?«, fragte Jamie Quinn abrupt. »Den Cupàn Druìdh-riogh ?«
    Quinn sah ihn mit großen Augen an und packte ihn am Arm.
    »Du willst doch nicht sagen, dass du ihn hast, Mann?«
    »Nein, ich habe ihn nicht.« Jamie befreite sich, jedoch nicht mit Gewalt.
    »Aber du weißt, wo er ist.« Quinns rastlose Augen waren zur Ruhe gekommen und hielten die seinen fixiert, und es war keine Frage.
    »Aye, das weiß ich. An einem Ort, an dem er unerreichbar ist. Ich habe dem Abt gesagt, er soll ihn wieder dorthin zurücklegen, woher er gekommen ist, und soweit ich weiß«, und ich weiß einiges, fügte er im Stillen hinzu, »hat er das auch getan.«
    Quinn spitzte nachdenklich die Lippen. »Irgendjemand wird den Ort kennen. Die Mönche müssen sich doch alle noch daran erinnern, wie sie ihn ausgegraben haben – sie werden bestimmt noch wissen, wo er platziert wurde.«
    »Aye. Nun, wenn du sie gern fragen möchtest, mach das – aber du gehst erst, wenn wir John Grey aus Athlone herausgeholt haben.«
    Quinns seltsame, helle Augen quollen ein wenig vor.
    »Aus der Burg Athlone? Mann, hast du den Verstand verloren?«
    »Aye, das habe ich«, sagte Jamie

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