Die Fährte des Nostradamus
erledigen haben. Der Besuch Ihres Vizepräsidenten steht schließlich unmittelbar bevor. Sie haben jedoch sicher Verständnis, dass wir noch das eine oder andere zu besprechen haben.“
„Sicher. Wenn ich wieder alleiniger Herrscher der Botschaft bin, werde ich sie unverzüglich aufsuchen damit wir den Fall lückenlos aufklären können. Übrigens… Ich bin im Besitz von Rileys Papieren, sowie seines Handys und hege große Hoffnung, dass sich anhand der gespeicherten Telefonnummern Rileys Verbindung zu La Doux nachrecherchieren lässt.“
„Das dürfte uns auf jeden Fall weiterhelfen, Mr. Sheldon. Ich werde die Sachen abholen und auswerten lassen. Ich wünsche Ihnen noch ein wenig Ruhe vor dem Sturm, Botschafter“, verabschiedete sich Cox, und beendete das Gespräch.
„Puh! Das ist besser gelaufen als ich dachte“, meinte Sheldon mehr zu sich selbst, und ließ sich in den Sessel sinken.
„Mr. Cox ist dafür bekannt ein sehr umgänglicher Mensch zu sein“, entgegnete Williams, den Sheldon jetzt erst wieder wahrnahm.
„Sir. Heute Morgen kam dieses Fax aus dem Pentagon. Das Verteidigungsministerium möchte wegen der andauernden Terrorgefahr, das die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen ausschließlich von Coles Männern koordiniert werden. Heute sollen seine Leute eintreffen, deren Anweisungen wir unbedingt Folge zu leisten haben.“
Das passte wie die Faust aufs Auge. Sheldon hatte sich schon auf dem Flug den Kopf darüber zerbrochen, wie er Kirsten und Steve an den Sicherheitskräften vorbei in die Botschaft schmuggeln konnte. Langsam reifte, wenn auch nur ansatzweise, ein Plan in ihm heran. Und nun das. Sheldon musste sich etwas anderes einfallen lassen, und hoffte auf eine Eingebung im richtigen Augenblick.
„Na prima“, sagte er zu Williams, den er leider nicht einweihen konnte. „Darüber brauchen wir nicht den Kopf zu zerbrechen. Lassen sie uns weiter machen, Williams. Wir haben keine zwei Tage mehr Zeit, und ich will hier keinen Saustall haben, wenn der Vizepräsident da ist.“
Sheldon rieb sich voller Tatendrang die Hände, und tat, als wenn er dem großen Ereignis entgegenfieberte. In seinem Inneren jedoch wuchs die Anspannung von Minute zu Minute. Ein Plan…, ein Plan musste her, dachte er unentwegt.
„Ms. Bent“, rief er durch die offene Tür. Erst an Williams erschrockenem zusammenzucken bemerkte er, dass er sich in der Lautstärke vergriffen hatte. Entsprechend eingeschüchtert erschien Ms. Bent und lief mit gesenktem Kopf zum Schreibtisch, wo sie sich unsicher auf einen der Stühle schob.
„Entschuldigen Sie bitte, M. Bent. War nicht so gemeint. Also Leute… bereiten wir uns auf das große Ereignis vor…“
24
Das Büro von Trevor Toynbee glich einem Trödelmarkt und der kauzige Professor hinter dem Schreibtisch wirkte selbst wie eines seiner Exponate.
Durch die starke Nickelbrille schauten zwei neugierige braune Augen, denen nichts zu entgehen schien. Seine grauen Haare waren voll und standen ihm wirr zu Berge. Der zierliche Mann mit der auffallend kräftigen Stimme trug eine braune Breitcordhose die mit Hosenträgern gehalten wurde. Sein dünner Hals ragte aus einem hellen Hemd, in dessen Seitentasche unzählige Stifte steckten. Steve sah schmunzelnd auf die rote Fliege, die erschlafft aus dem Kragen baumelte.
„Also Kinder. Machte es nicht so spannend. Was führt Euch her?“
„Eine, für uns sehr wichtigen Sache, bei der ich Deinen Rat benötige, Trevor“ Kirsten sprach mit ernster Stimme. Dem Professor entging der sorgenvolle Unterton nicht und nickte stumm.
„Ich bin unter mysteriösen Umständen an diesen Anhänger gekommen, von dem ich denke, dass er von einem Raubtier stammen könnte. Würdest Du dir das Stück ansehen? Vor allem interessieren uns die Symbole. Ich habe bereits versucht sie im Einzelnen zu deuten, aber sie scheinen miteinander verwoben zu sein. Ich weiß nicht, wo das eine aufhört und das nächste beginnt.“
Während sie sprach, nahm sie das Lederband ab und legte es vor Toynbee auf dem Tisch.
„Ah ja. Ich sehe schon, da muss ich ein wenig Unterstützung für meine schwachen Augen holen“, sagte er, nachdem er den Zahn kurz begutachtet hatte und holte ein riesiges Vergrößerungsglas aus einer Schublade hervor.
Dann nahm der den Zahn behutsam in die Hand und untersuchte ihn aufmerksam. Steve und Kirsten warteten gespannt auf eine
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