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Die Fährte des Nostradamus

Die Fährte des Nostradamus

Titel: Die Fährte des Nostradamus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Rückert
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Endscheidung sich zu stellen der Auslöser gewesen.
    Schon seltsam, wie schnell sich ein Leben ändern konnte, dachte Riley und lenkte den Rover auf einen Rastplatz um nachzudenken.
     
    Bevor La Doux ihn rekrutiert hatte, lief Paul Rileys Leben in den geordneten Bahnen eines Scottland Yard Beamten.
    Zufrieden mit seinen Job war er nicht gewesen, aber er hatte ihn immerhin, was für einen Mann in seiner Verfassung ein halbes Wunder war. Ein schwerer Herzinfarkt beförderte ihn fast in den vorzeitigen Ruhestand. Ausgerechnet während seines Urlaubes an der spanischen Mittelmeerküste passierte es, und um ein Haar wäre Riley ertrunken.
    Die anschließende Reha dauerte länger als geplant und konnte seine Fitness, auf die Riley immer besonders stolz gewesen war, nicht wiederherstellen. Außendienst an der Front war für ihn von nun an Geschichte. Seinem Vorgesetzten, mit dem er privat ein freundschaftliches Verhältnis pflegte, sowie seinem Ruf als brillanter Stratege hatte er es letztendlich zu verdanken, dass er überhaupt noch im Yard beschäftigt wurde. Aber der Innendienst am Schreibtisch war nichts für einen Mann wie Riley. Schließlich kam der Alkohol. Zunächst das abendliche Bier, um besser einschlafen zu können, dann der Brandy, der den Tag im Büro erträglicher machte. Riley war sich längst darüber im Klaren, das er Alkoholiker war.
    Kathleen auch. Zunächst hatte sie noch versucht, ihrem Mann aus dieser Phase zu helfen. Unzählige Gespräche und Besuche bei den anonymen Alkoholikern später gab sie auf. Sie sah ein, dass ihr Man sich nicht helfen lassen wollte, und dachte nicht daran, ihre Zeit weiter zu verschwenden.
    Von Stephen, Kathleens Lover, erfuhr er erst vor ein paar Wochen zufällig. Riley wollte sich an diesem Abend eine Pizza bestellen. Kathleen war im Bridge Club und aß dort mit Freundinnen. Seine Wahrnehmung war vom Brandy schon etwas getrübt, als er zum Telefon griff und die eingespeicherte Nummer seines Lieblings Pizzadienstes wählte. Tatsächlich drückte er die Wahlwiederholungstaste und wurde mit einem schmachtendem „Kathleen Baby, hast du wieder Appetit auf meine Lenden?“ begrüßt. Paul war zwar überrascht, sogar verletzt, aber er war eben auch nüchterner Analytiker. Wie sollte eine attraktive Frau wie Kathleen auch anders reagieren, wenn zuhause nur ein Säufer auf sie wartete, dachte er damals seltsam abgeklärt.
    Er legte, nachdem er das Angebot dankend abgelehnt hatte auf, und bestellte sich eine Pizza. Seiner Frau erzählte er nichts. Stephen war vielleicht ein toller Liebhaber, ganz helle aber sicher nicht. Riley gewann jedenfalls den Eindruck, das Kathleens Lover den Anruf nicht richtig zuordnete, und Kathleen über seinen Fehler unterrichtete. Seine Frau kam wie immer von ihren „Besuchen“ nach Hause, und schien nicht im Geringsten zu ahnen, das Paul das Spiel durchschaut hatte.
    Das ein Mann wie La Doux, der mit seiner Garde in der ganzen Welt geachtet war ausgerechtet ihn ansprach, war für Riley der rettende Strohhalm. Riley griff zu, und hatte keine Probleme mit den kriminellen Anweisungen des Franzosen. Nun hatte er wieder eine Aufgabe, die Abwechslung versprach.
    Umso enttäuschter war er, als er von La Doux so rüde vor die Tür gesetzt wurde. Es war nicht sein Fehler, das Baxley die Situation falsch eingeschätzt, und von seiner Waffe Gebrauch gemacht hatte. Das war unprofessionell und wäre von Riley anders gelöst worden.
    Zunächst war Paul Riley nur enttäuscht und sauer. Abends dann, bei einer Flasche Brandy, wurde aus Enttäuschung Wut. Wut in die er sich immer weiter hineinsteigerte und schließlich in Hass gipfelte. La Doux sollte zahlen. Riley hatte genug eingesteckt. Nun war es an der Zeit, an sich selbst zu denken. La Doux war reich. Steinreich sogar. Da würden ein paar Scheine weniger auf seinem Konto nicht ins Gewicht fallen.
    Riley fühlte sich gut bei dem Gedanken, irgendwo auf einer Insel im Pazifik den Rest seines Lebens in vollen Zügen genießen zu können. Und La Doux sollte sein edler Wohltäter sein. Riley verfügte über genug Wissen, um seinen ehemaligen Auftraggeber ans Messer zu liefern. Nebenbei waren ihm alle Namen bekannt, die auf La Doux Gehaltsliste standen. Da konnte der feine Herr gar nicht anders, als die Summe zu zahlen.
    Kurz entschlossen nahm er ein paar Tage frei, und die nächste Maschine nach Frankreich.
    Den momentanen Aufenthalt von La Doux herauszufinden war für den erfahrenen Yardy, wie sich die Kollegen des

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