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Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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nach, bis der kleine Segler ein gutes Stück von dem offenen Wasser entfernt war.
    Das mehrere Zentimeter hoch stehende Wasser ignorierend, das ihre Füße umspülte, brachen sie die Eiszapfen ab, die sich an Seiten und Boden des Boots gebildet hatten. Hunnar und Ta-hoding mühten sich mit dem umgefallenen Mast ab, während Williams das Segel straffte.
    Ethan runzelte die Stirn und ging zu Grurwelk Fernblick hinüber, die immer noch auf das Wasser starrte. Von dem letzten überlebenden Tran des unglücklichen Skimmers war nichts mehr zu sehen.
    »Schließlich doch untergegangen, wie?«
    Sie nickte knapp, wandte sich ab. Zu seinem Erstaunen bemerkte er Tränen in ihren Augen. Es kam äußerst selten vor, daß Tran weinten.
    »Ich verstehe nicht«, sagte er und sah sie groß an. »Er war einer von denen, die uns töten wollten.«
    »Ich weiß. Einer von denen, die sich mit Auswurf wie diesem Corfu und seinem rotznasigen kleinen Möchtegernoberherren verbündeten. Aber er war auch mein Mann. Ich bitte dich um einen Gefallen: Erzähl es nicht den anderen. Es bedeutet nichts mehr. Und es wäre nicht gut für mich.«
    Ethan schluckte hart. »Ich verstehe. Ich werde kein Wort sagen.«
    Sie brachte ein angedeutetes Lächeln zustande. »Ich danke dir für diese kleine Gefälligkeit. Es scheint, daß äußere Erscheinung und Anstand nicht immer übereingehen.«
    Ethan sah hinter ihr her, während sie zu den anderen ging, um ihnen dabei zu helfen, das Rettungsboot für die Reise vorzubereiten. Sie blickte sich kein einziges Mal zu dem offenen Wasser um.
     
    Der Mast hielt, das Segel hielt. Sie waren unterwegs nach Poyolavomaar. Im Innern der Kajüte drängten sich drei Menschen um einen steinernen Kochherd. Da die Kajüte über Wasser geblieben war, war auch der Herd mit seinem leicht entzündlichen Inhalt trocken geblieben. Jetzt brannte er mit kleinem, aber intensivem Feuer, der Rauch stieg durch einen Röhrenknochen, aus dem das Mark entfernt worden war, nach oben. Die Flamme erhitzte die Steinwände des Ofens, die wiederum in der gesamten Kajüte eine luxuriöse Wärme verstrahlten. Die Hitze hätte die Tran zur Verzweiflung getrieben, für die Menschen aber war sie ein Echo der Heimat.
    September hatte seinen Überlebensanzug ausgezogen und aufgehängt, damit er trocknen und sich erholen konnte. Seine nackte Gestalt nahm eine volle Seite der Kajüte ein. Ein paar dicke Felle waren über seine Beine gebreitet, und wie seine Gefährten hielt er die Hände zum Feuer, bis die Haut sich zu lösen drohte. Er zitterte nicht mehr.
    »Tolle Dinger«, sagte er mit einem Blick auf seinen Anzug, der wie eine abgeworfene Haut an seinem Haken hing, »aber sie sind nicht allmächtig. Ich hatte wirklich geglaubt, jetzt sei alles verloren, weil ich nicht auf dieses verflixte Eis kraxeln konnte. Ich spürte, wie meine Beine langsam taub wurden – oder ist das ein Widerspruch in sich?«
    »Wenn du nicht geschwommen wärst«, erklärte Williams, »würden wir immer noch dort auf dem Wasser treiben und darauf warten, daß wir sinken.«
    »Oder verschluckt werden«, fügte Ethan hinzu. »Meinst du, sie werden den anderen Skimmer losschicken?«
    »Das bezweifle ich.« September zog seine Hände zurück und schob sie mit einem behaglichen Lächeln unter die Felle. »Es wird eine Menge Geschrei und Gebrüll geben, wenn dieser Skimmer nicht zurückkommt. Es wird für Antal und seine Leute selbstverständlich sein, daß es einen oder zwei Tage dauern kann, uns zur Strecke zu bringen. Bis ihnen klar wird, daß ihre Killer nicht zurückkommen, werden wir so weit weg sein, daß sie uns nicht mehr finden. Ihnen bleibt dann nur noch zu vermuten, daß ihre Leute uns erwischt und dann auf dem Rückweg einen Unfall gebaut haben oder so.« Er grinste. »Bamaputra wird eine Weile lang nicht besonders gut schlafen.« Er streckte sich auf der Bettbank aus und gähnte. »Und wenn es euch jetzt nichts ausmacht – ich bin ziemlich müde.«
    Sie waren alle erschöpft, sagte sich Ethan. Mit Ta-hoding an der Ruderpinne gab es keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Er legte sich in die Nähe des herrlichen Feuers und schloß die Augen.
    Das letzte, was er durch das hintere Kajütenfenster sah, war Grurwelk, die dicht neben Ta-hoding stand und dorthin zurücksah, woher sie gekommen waren.
    Ethan konnte den Schleier, den sie über ihre Gefühle legte, während der Reise nach Poyolavomaar nicht durchdringen, aber er war froh, daß sie mitgekommen war. Wie immer es in

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