Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
erzielen.
    »Zwei Probleme eigentlich. Sie sind direkt hinter euch.«
    Beide Männer drehten sich um. Besatzungsangehörige gingen ihren Aufgaben nach, verstauten letzte Vorräte, reinigten das Deck, gossen Wasser aus, um frische Eispfade zu bilden und entfrosteten gefrorene Pika-Pina-Taue mit Lampen. Ein paar wiesen die Rekruten aus der Marine Poyolavomaars in die Besonderheiten des Umgangs mit dem Eisklipper ein.
    Ethan wollte sich gerade wieder zu dal-Jagger umdrehen, als er auf eine verwischte Bewegung in der Nähe der Hauptladerampen aufmerksam wurde. Sein erster Gedanke war, daß zwei aus der neuen Besatzung Kleinwüchsige waren. Als sie langsamer wurden und er ihre pummeligen Gesichter sah, wußte er, daß es sich um Kinder handelte.
    Das an sich war keine Überraschung. Wo immer sie andockten, war es ein großer Spaß für die kleinen Tran, im Umkreis des mächtigen Schiffes zu spielen, um seine riesigen Metallkufen herum zu chivanieren und an seinen Ankerseilen hochzuklettern. Überraschend war, daß sie sich an Bord befanden. Ihre Possen und ihr Herumtollen rief bei den meisten der geschäftigen Besatzungsangehörigen eher verärgerte Kommentare als ein Lächeln hervor.
    »Sie sind im Weg«, stellte Ethan fest. Dal-Jagger nickte zustimmend. »Warum verscheucht ihr sie dann nicht?«
    »Das ist das Problem, Sir Ethan. Sie sind die Abkömmlinge dieser Fernblick, die uns vom Landgrafen Poyolavomaars zugewiesen wurde. Es steht außerhalb des Normalen und Üblichen.« Der Junker war offensichtlich aufgebracht. »Ich begreife, wie die meisten von uns, daß wir sie akzeptieren müssen, weil wir mit einer Weigerung unsere neuen Verbündeten beleidigen würden, aber es ist nicht einzusehen, daß wir auch noch ihre gesamte Familie akzeptieren sollten. Die Slanderscree ist keine Kinderkrippe.«
    »Warum die Dinge nicht einfach laufen lassen?« schlug September vor. »Welchen Schaden kann so ein Paar Küken schon anrichten? Die Reise würde ihrer Erziehung und Bildung bestimmt gut tun.«
    »Die Slanderscree ist auch keine Schule; und ebenso wenig ein Passagierschiff. Die Besatzung beschwert sich schon.«
    »Absurd. Als nächstes erzählst du mir, daß es Unglück bringt, eine Frau an Bord zu haben.«
    Dal-Jagger beäugte ihn mit seltsamem Blick. »Warum sollte ich so etwas sagen, Sir Skua? Alle, die auf dem Eis fahren, wissen, daß das Gegenteil der Fall ist, daß es Glück bringt, eine gemischte Besatzung zu haben. Ganz zu schweigen davon, daß es angenehmer und erfreulicher für alle Beteiligten ist. Aber ihr seid ja keine Tran.«
    »Stimmt. Jeder Gattung ihre eigenen Vorurteile.«
    »Das hat nichts mit Vorurteilen zu tun. Es handelt sich darum, was praktisch und vernünftig ist«, erklärte dal-Jagger bestimmt. Er wies zur Laderampe. »Sie haben schon mehrfach andere fast zu Fall gebracht.«
    »Keinen Bedarf für einen Moses oder zwei, sagst du also. Auch unsere Traditionen sind nicht dieselben. Aha!« Seine Stimme nahm einen befriedigten Tonfall an. »Der Kapitän wurde informiert.«
    »Komm, Jungchen! Das dürfte interessant werden.«
    Grurwelk war durch Ta-hodings massige Gestalt verdeckt, doch sie hörten, wie sie ihren Standpunkt darlegte:
    »Sie kommen mit mir, weil sie alles sind, was mir geblieben ist. Sie sind meine Familie.«
    »Solange du auf meinem Schiff bist, sind deine Schiffskameraden deine Familie«, schnauzte Ta-hoding. »T’hos herrscht in Poyolavomaar, auf dem Eis bin ich der Herr. Sie müssen hier bleiben.«
    »Ich nehme sie mit«, knurrte sie, »damit sie ihren Vater so bald wie möglich wiedersehen, falls er noch lebt.«
    Irgend etwas rammte von hinten in Ethan hinein und warf ihn fast um. Als er sich umdrehte, sah er auf ein breites, pelziges Gesicht hinunter. Der Junge wich einen Schritt zurück und stolperte in seinen Bruder. Beide fielen auf das Deck. Scheue, staunende Blicke huschten von Ethan zu September und wieder zurück. Die Jungen stießen mit einem seltsam zischenden Laut den Atem aus, der wie ein sichtbares Ausrufungszeichen in der eisigen Luft stehenblieb.
    »Da, guck!« hauchte eines der Kinder. »Es sind die mächtigen Fürsten aus dem Himmel!«
    »Keine mächtigen Fürsten«, korrigierte Ethan den Jungen.
    Das Paar rappelte sich wieder auf. »Sie sind genauso, wie man uns erzählt hat.«
    Kurz vor der Pubertät, dachte Ethan, während er sie prüfend musterte. Ausgesprochen nett. Sie vollführten beide einen Kniefall und stützten sich mit den Pfoten auf das Deck.
    »Wir sind

Weitere Kostenlose Bücher